Usagi Yojimbo #14 – Dämonenmaske (Dantes Verlag)
Usagi kommt durch ein kleines Bäuer*innendorf in dem gerade Feierlichkeiten abgehalten werden. Die Leute feiern die eingebrachte Ernte bevor sie am nächsten Morgen die Steuern, über die Berge, in die Stadt bringen wollen. Usagi bietet sich als Geleitschutz an, was jedoch abgelehnt wird. Letztlich sorgt ein perfider Trick dennoch dafür, dass er nicht nur das Geld des Dorfs rettet, sondern auch noch selbst dafür zahlen muss. Selbst ein schlauer Hase wie Usagi kann eben nicht immer jede Situation überblicken. Der Wahrheit auf die Spur kommt der Mümmler aber als er zu einem Gasthof in einem scheinbar verfluchten Wald voller Oni kommt. Weitere Abenteuer führen uns in Usagis Vergangenheit, erzählen von desertierenden Ninjas und das Abenteuer um die dämonische Hannya-Maske bringt den kampferprobten Hasen an seine Grenzen.
Das erste was euch am 14. Sammelband von Stan Sakais „Usagi Yojimbo“ auffallen wird, ist die kleine Beilage. Mitgeliefert wird nämlich die Kurzgeschichte „Tsuru“ in einem kleinen Extrahext im Comicstrip Format. Die Geschichte ist inhaltlich nicht außergewöhnlich, aber kurzweilig. Vor allem durch das ungewohnte Format und den Fakt das der Comic koloriert wurde und nicht wie die Hauptserie in schwarzweiß gehalten ist, macht diese Story zu einer netten Abwechslung.
Noch viel mehr hat jedoch erneut der Sammelband selbst zu bieten. Vor allem sind es diesmal die kleinen alltäglichen Abenteuer die mir am Besten gefallen haben. Vor allem „Tod und Steuern“ und „Was geschah wirklich auf dem Weg zum Turnier?“ haben mir sehr gefallen. Ebenso wie die emotional packenste Kurzgeschichte „Netsuke“. Höhepunkt ist jedoch der Titelgebende Mehrteiler dieses Sammalbands „Das Rätsel um die Hannya-Maske“. Darin verfolgt Usagi einen Serienkiller mit einer gruseligen Maske. Eine tolle Mischung aus Krimi, Mystery und Samuraigeschichte. Zudem geht es in den Geschichten „Das Gasthaus auf der Mondschattenhöhe“ und „Kumo“ erneut mal mehr und mal weniger übernatürlich zu. Mit unbestreitbarer Ausdauer liefert Sakai erneut eine gute Geschichte nach der anderen ab. Selbst die schwächsten Storys sind immer noch deutlich über jeglichem Mittelmaß anzusiedeln. Egal ob gruselig, abenteuerlich oder emotional, Usagis Abenteuer sind immer spannend erzählt und sind zudem bestens in ihr historisches Setting eingebettet.
Ebenso schafft Stan es auch beim Artwork das hohe Niveau zu halten. Sein schwarzweiß gehaltenes Artwork transportiert in „Netsuke“ leise Emotionen und lässt Usagi auf samtpfoten laufen, während der Künstler uns in „Kumo“ mit einigen der gruseligsten und ekligsten Panel der gesamten Serie schockt. Das Spiel mit Gestik und Mimik seiner Charaktere beherrscht er ebenfalls wie wenige andere. Vor allem da sein Stil auf den ersten Blick oftmals einfacher als viele andere Comics wirken, wird bei näherem Blick klar wie effektiv und gekonnt Sakai seine Zeichnungen dazu nutzt präzise das zu zeigen was er zeigen will.
Als Bonus gibt es hier neben einer Einleitung von Paul Dini noch Kommentare von Sakai zu den einzelnen Geschichten. Auch eine Covergalerie darf natürlich nicht fehlen.
8,6 von 10 Spinnen zu viel