Lupin III: The First (2019)
[Kazé]
Lupin III. (Kan'ichi Kurita) ist mit seiner Gang mal wieder dicker Beute auf der Spur. Diesmal jagt der Meisterdieb nicht nur nach einem wertvollen historischen Gegenstand, nämlich dem mysteriösen Tagebuch des Professors Bresson (Kazuaki Ito), denn dieser Artefakt hat zusätzlich auch noch einen emotionalen Wert für ihn. Schon sein Großvater, Lupin I., versuchte während des zweiten Weltkriegs das Tagebuch zu ergattern. Als neben ihm und Fujiko (Miyuki Sawashiro) auch noch die junge Archäologin Laetitia (Suzu Hirose) und eine Gruppe Nazis hinter dem Buch herjagen, wird klar, dass der Inhalt wohl doch brisanter als angenommen ist. Schon bald darauf finden Lupin und die anderen sich im Kampf um die mächtige „Eclipse“ Maschine wieder, eine Apparatur mit deren Hilfe die Nazis das dritte Reich erneut heraufbeschwören könnten, jedenfalls wenn nicht ein ganz besonderer Gentleman-Dieb sie daran hindert.
Der erste Kinobesuch seit
Pandemie Beginn. Uiuiui. Aufregend und irgendwie auch gruselig. Dafür
hat das Kino scheinbar die Zeit zum renovieren genutzt und lädt
jetzt mit super lümmeligen Sesseln zum verweilen ein. Zu sehen gab
es im Rahmen der Anime Night von Kazé „Lupin III: The First“
(2019) im Originalton.
Ich bin selten Fan von
Computeranimierten Filmen, auch wenn mich in jüngster Zeit
„Spider-Man: A New Universe“ (2018) und „Die Mitchells gegen
die Maschinen“ (2021) sehr gut unterhalten konnten. Einen guten CGI
Film aus Japan habe ich hingegen schon wirklich lange nicht mehr
gesehen und meist stehen diese technisch doch weit hinter der
Konkurrenz aus den USA. Daher war meine Begeisterung über Lupin III. erstes CGI Abenteuer auch eher gehalten. Interessiert war ich dennoch
und dieses Interesse wurde letztlich belohnt.
Nach einem gewohnt
stylischen, an James Bond erinnernden Intro, geht es auch schon
richtig los und geneigte Fans bekommen von der Story alles, was sie
erwarten. Zwar sind alle Storyelemente allseits bekannt aus etlichen
Lupin III. Serien und Filmen und auch unter den Charakteren
entwickelt sich wenig neues, aber zumindest alle mal ein paar Jahre
jünger zu sehen ist spaßig.
Allerdings erwarte ich hier
auch keine zu anspruchsvolle Kost. Dafür wartet der Film mit ein
paar netten Gags auf, bietet einige aufregende Action-Sequenzen, an
Spannung fehlt es auch nicht. Insgesamt also durchaus unterhaltsamer
als zum Beispiel die beiden Crossover Filme mit Detektiv Conan. Kommt
dafür aber nicht an die Qualität von „Lupin III.: The Gravestone
of Daisuke Jigen“ (2014) oder die Serie „Lupin III. – Mine
Fujiko to Iu Onna“ (2012) heran, orientiert sich aber auch eher an ein jüngeres
Publikum als die beiden genannten Titel.
Die CGI Animationen kommen
allerdings auch hier nicht an die der großen US-amerikanischen
Studios heran, haben dafür einen interessanten Stil, der vieles, was
die klassischen 2D-Animation Lupins so charakteristisch macht, gut in
3D überträgt. Der Film sieht durchgehend lebendig und dynamisch
aus, die Ausdrucksstärke von Lupin Klassikern wie „Das Schloss desCagliostro“ (1979) kann damit zwar nie erreicht werden, aber als
einmalige Abwechslung gefällt mir der Stil doch sehr viel besser als
gedacht. Ich hoffe aber dennoch, dass uns in Zukunft viele weitere
Lupin-Abenteuer im klassischen Stil erwarten und nicht das CGI jetzt
das neue Ding der Serie wird.
Also falls ihr euch nicht an
der Optik stört und es für euch kein Problem ist den xten Lupin
III. Film mit den altbekannten Story- und Charakterbeats zu sehen, gibt es hier wenig zu meckern. Das Rad wird mal wieder nicht neu
erfunden, erwartet bei dem Franchise aber wohl auch kein Fan. Ich
fands spaßig.
7 von 10 Kristallwale