Das Schloss des Cagliostro (1979) [Kazé]
Lupin III, Enkel des großen Meisterdiebs Lupin und auch selbst ein ebenso talentierter Dieb, wenn auch ein wenig tollpatschiger, hat mit seinem Kumpel Jigen ein Kasino überfallen, sind aber trotzdem kein bisschen reicher. Zwar quillt das Auto über vor Scheinen, diese sind aber eben auch genau das: mehr Schein als Sein. Bei den Banknoten handelt es sich nämlich um Blüten des berüchtigten Grafen Cagliostro. Das wollen die beiden mal untersuchen und schon kurz nachdem sie im Königreich ankommen werden sie Zeugen einer wilden Verfolgungsjagd. Die Verfolgte ist eine hübsche, junge Frau und somit ist klar das ihr geholfen werden muss. Aber nur kurz können sie dem Mädchen helfen das sich später als Lady Clarissa herausstellt. Die Männer des Grafen schaffen es nämlich schon bald, sie wieder gefangen zu nehmen und der will sie auch schnellst möglich heiraten, da man nur mit ihrem Ring und dem des Grafen den Schatz des Schlosses finden kann. Natürlich wird da auch Lupin hellhörig, denn besser als schöne Frau + Schatz wird es nicht mehr und so macht er sich daran beides zu bekommen. So leicht wird es natürlich nicht und wenn dann noch Goemon, Fujiko und Kommissar Zenigata von Interpol dazu kommen, sind nicht nur alle Figuren der Reihe versammelt, sondern auch das Chaos perfekt.
Nachdem die heutige Regisseur Legende von Studio Ghibli Hayao Miyazaki mit Lupin III seine erste Anime Serie abgeliefert hatte verhalf ihm Lupin einige Jahre später zu einem weiteren Debut. 1979 erschien unter seiner Aufsicht „Das Schloss des Cagliostro“, ein Actiongeladener mix aus Abenteuer und Agentenfilm, der zwar alle Qualitätsmerkmale seiner späteren Ghibli Arbeiten aufweisen kann, aber leider nie die selbe Aufmerksamkeit wie diese erhalten hat. Unverständlich aber egal.
Die Chataktere sind durchweg cool. Lupin und seine Freunde sind allesamt dufte und auch Zenigata ist eigentlich gar nicht so richtig daran interessiert Lupin festzunehmen, dafür macht ihm die jagt nach ihm viel zu viel Spaß. Perfekt ist die Darstellung der Akteure aber trotzdem nicht. Man sympathisiert zwar mit allen, allerdings scheint Goemon nur da zu sein damit alle versammelt sind, zur Geschichte trägt er jedenfalls nichts bei. Außerdem ist der böse Graf einfach nur böse, mehr steckt da nicht dahinter. Der Zuschauer mag ihn also einfach nicht weil man ihn nicht mögen soll eine wirkliche Motivation, abgesehen von seiner Gier hat er nicht. Das ist dann doch ein wenig zu einfach gestrickt.
Die Action kann dafür aber immer überzeugen und wartet mit einigen lustigen Ideen auf. Besonders die tollen und detailreichen Animationen, die auf der neuen Blu-ray natürlich noch hübscher rüberkommen, sind immer noch vom feinsten. Der Humor funktioniert ebenfalls immer gut und geht durch die wirklich gute deutsche Synchro nicht verloren.
Ein hübscher und vor allen Dingen sehr unterhaltsamer Anime der wirklich sehr gut gealtert ist. Heißeste Empfehlung.
Natürlich mit Wendecover!
8,1 von 10 bockige Uhren