Manson Girl (2009) [I-ON NewMedia]
Der Vietnamkrieg ist in vollem Gange, die friedlichen Hippie Proteste verschärfen sich und die Szene verliert ihre Unschuld. Der Wendepunkt dabei sind die Morde der Manson Gang. Auch Leslie (Kristen Hager) sucht einen Platz an den sie gehört und kommt so zur Manson Familie und tötet mit den anderen in Hollywood. Und so landet sie im Knast und wartet auf die Entscheidung ob sie sterben muss oder nicht.
Außerdem ist da Perry (Gregory Smith). Ein junger Mann der wohlbehütet in einer konservativ christlichen Familie aufgewachsen ist und nun kurz davor steht seine Freundin zu heiraten. Er wird zum Jury Mitglied berufen und so kann er über den Tot von Leslie bestimmen. Seine Werte und Weltvorstellung wird auf den Kopf gestellt.
„Manson Girl“ zeigt die meiste Zeit über den Prozess der Manson Familie und vermischt dabei Fakten mit Fiktion. Dabei herrscht ein sehr fieser und dunkler Humor vor. Diese Art der Darstellung der Manson Morde gepaart mit der Kritik daran das die konservative christliche Masse den Tot der Manson Familie fordert, allerdings keine Probleme mit dem tausendfachen Mord in Vietnam haben. Aufhänger dafür ist das My Lai Massaker das auch immer wieder in Collagen aus Dokumentaraufnahmen gezeigt wird. Interessant ist dabei das der Film genauso wahrgenommen wird, denn Filme über Krieg müssen niemals real sein und dürfen auch gerne mal verherrlichend wirken, wenn man aber die Manson Fälle aus Satirischer Sicht betrachtet erntet man auch heute noch harte Kritik. Ganz spannend das der Film also bei vielen Kritikern genau das erreicht was er soll.
Der Film selbst kann ziemlich gut unterhalten und ist stets auf eine oft schmerzhafte Weise komisch. Die Schauspieler sind okay, wirkliche Meisterleistungen bleiben aber aus. Lustig fand ich das ich schwören könnte das eines der Jury Mitglieder John Waters ist, allerdings ist er es gar nicht, es gibt also wirklich zwei Menschen mit dem Bart und dieser Kopfform, verrückt. Zwischendrin wird der Film immer mal wieder ziemlich künstlerisch, zum Beispiel wenn Handlung des Films durch Szenen aus Kriegsdokumentationen ergänzt werden, wirkt es ein wenig komisch aber das soll es wohl auch.
Insgesamt ein unterhaltsamer Film der zum Denken anregt und Bigotterie kritisiert, aber vor allem eigentlich nur lustig sein soll.
Neben ein paar Trailern gibt es leide keine Extras, dafür aber eine Wendecover.
6,5 von 10 Katzen im Knast