Herschell Gordon Lewis: The Godfather of Gore (2010)
Herschell Gordon Lewis begann seine Arbeit als Regisseur Anfang der 60‘er Jahre mit einer Reihe von Nudisten Filme nach dem er an Russ Meyers „Der unmoralische Mr. Teas„ gesehen hat das man damit Geld verdienen kann. Alles harmlose Nackidei Streifen in denen eigentlich nichts spannendes Geschieht. Am Anfang tat er damit noch etwas aufregendes für di damalige Zeit aber schon nach den ersten Filmen wurden andere Filmstudios darauf aufmerksam und das Genre lohnte sich finanziell nicht mehr so richtig, außerdem ging der Reiz verloren da man nichts mehr tat das die Menschen wirklich schockte. Was neues musste her und eines Abends saßen Herschell und sein Filmpartner, David F. Friedman der seine Filme stets produzierte (und auch später noch unendlich viel Schlock den ich hoffentlich bald bespreche), beisammen als vier Buchstaben die Kariere der beiden für immer verändern sollten: G-O-R-E! Und so entstand 1963 mit Blood Feast einer der aller ersten Splatterfilme der auch Heute nichts von seiner härte verloren hat. Viele weitere sollten Folgen.
The Godfather of Gore ist eine Dokumentation über die Karrieren von Trash Regisseur Herschell Gordon Lewis und seinem besten Freund dem Trash Produzenten David F. Friedman, der leider kurz vor Release verstarb. Zusammen mit einigen Schauspielern und Kritikern erzählen sie von den Dreharbeiten und ihren Begegnungen mit Lewis. Seine frühen Nudie-cuties und andere nicht Gore Machwerke werden nur kurz angeschnitten (höhö) und der Fokus liegt klar auf den herausragenden Blutwerken des Meisters. Blood Feast bekommt dabei natürlich am meisten Aufmerksamkeit und auch Two Thousand Maniacs!, Color Me Blood Red, The Gruesome Twosome und natürlich The Wizard of Gore bekommen genug Zeit eingeräumt. Bei den Interviews stiehlt John Waters (Pink Flamingos) allen anderen wie gewohnt die Show. Der Mann ist einfach unfassbar cool. Aber Auch Lewis und Friedman können eine unterhaltsame Anekdote an die nächste hängen ohne das es je langweilig wird. Der Informationsgehalt ist dabei nicht immer sonderlich dicht dafür ist es immer unterhaltsam und eine Ehrung des frühen Trashkinos. Die Botschaft ist: Es geht nicht darum etwas zu können sondern darum etwas absichtlich sonderbar zu gestalten obwohl man es eigentlich auch besser machen könnte. Ich genieße es immer diesen alten Männern dabei zuzuhören wenn sie davon erzählen wie es damals war solche Filme zu machen und zu schauen, von einer Zeit in der es noch gefährlich war so was im Kino zu sehen. Einfach toll.
Ich fand es allerdings schade das Lewis nicht zu dem Remake von 2000 Maniacs und den aktuellen Trashfilmen gesagt hat, würde mich mal interessieren was er darüber denkt.
Herschell Gordon Lewis: The Godfather of Gore ist eine Doku für die jeder Hardcore Trashfan mal gesehen haben sollte, schon allein weil es viele nicht anders zu bekommene Videos Filmausschnitte zu sehen gibt. Alle anderen sollten die Kotztüte bereit halten falls sie den Film ausersehen sehen sollten.
7,8 von 10 Eimer Innereien