Dark Delicacies (Festa)
Dark Delicacies ist ein Buchladen der sich auf Horrorliteratur spezialisiert von Amoklaufenden Rednecks bis zu zähnefletschenden Zombies steht dort alles im Regal. Durch viele Signierstunden von vielen talentierten Horrorautoren konnte sich der Laden nicht nur einen guten Ruf sondern auch gute Beziehungen zu diesen Autoren aufbauen. So kam der Besitzer des Ladens, Del Howison, auf die Idee einen Roman mit Kurzgeschichten seiner befreundeten Autoren herauszubringen und welcher Name wäre dafür passender als der des Ladens. Und so kam es zu dieser Sammlung toller Horrorstorys.
Es versammeln sich hier einige Autoren. Da wären besser bekannte wie Hellraiser Erfinder Clive Barker, Ray Bradbury (einer der besten Science-Fiction Autoren überhaupt) und auch der verstorbene Richard Laymon. Aber auch Schriftsteller die zwar nicht weniger begabt sind aber meist nicht ganz so bekannt sind. Steve Niles der allseits beliebte Comic Autor, Handyman Jack Schreiber F. Paul Wilson, Rick Pickman, Brian Lumlay und noch einige mehr. Insgesamt sind es 19 Geschichten von ebenso vielen Autoren auf knapp 400 Seiten.
Sehr gut gefallen haben natürlich die Geschichten von Barker und Bradbury, letztere ist eine ruhige und eher traurige Zombiegeschichte und hat im Grunde nur ein Horrorsetting, ist aber mehr ein Drama. Steve Niles brilliert mal wieder mit stumpfer Gewalt gepaart mit seinem stets düster zynischen Humor. Hier mit einer angenehm harten Kannibalen Geschichte.
Mein persönliches Highlight, war „Khaddisch“ von Whitley Strieber, der vielen wohl bekannt ist durch die Filme „Begierde“ und „Wolfen“ die beide auf Romanen basieren. Den allermeisten, wird er aber durch sein, wie er sagt, Biografisches Buch „Die Besucher“ bekannt sein, das beschreibt wie er von Aliens entführt wurde. In letzter Zeit hat er sich aber auf politische Dystopien eingeschossen und in dem Stil ist auch „Khaddisch“ gehalten. In der Zukunft wurde Washington von einer iranischen Atombombe zerstört, was dazu führte das rechte fundamentale Christen eine Diktatur in den USA aufbauen konnten, die jeden enteignet der sich nicht zum Christentum bekennt, auf einen anderen Glauben steht sogar der Tod. Wirklicher Horror kommt dabei erst am Ende auf. Schrecklich ist natürlich die gesamte Geschichte. Wirklich toll geschrieben eine super Science-Fiction Story. Ein paar Geschichten die man sofort wieder vergisst waren auch dabei, gelangweilt habe ich mich aber nie. Nur dem Schreibstil von Richard Laymon kann ich nichts abgewinnen, der ist mir zu sehr vorhersehbar und auch die ellenlangen Beschreibungen der weiblichen Rundungen wirken sehr platt und zu bemüht.
Ein weiteres Highlight hingegen ist „Dark Delicacies of the Dead“ von Rick Pickman in der er die größte Signierstunde im Namensgebenden Laden aller Zeiten während der Zombieapokalypse stattfinden lässt. Das führt dazu das einige der im Buch vertretenen Autoren zu Zombies werden aber nicht ohne das ihre Werke ein wenig durch den Kakao gezogen werden. Eine sehr amüsant geschriebene Geschichte voll mit kleinen fiesen Anspielungen auf die anderen Autoren, vollgepackt mit einer Menge Selbstironie.
Viele Geschichten also von verschiedener Qualität, die viele verschiedene Arten des Horrors verbergen, von modernem Slasher, über sozialkritischer Science-Fiction, bis zum Lovecraftschen Horror. Für jeden also was dabei und eine perfekte Möglichkeit neue Autoren kennenzulernen.
7,5 von 10 Muscheljäger