Mirai Nikki #1 (Egmont)
Tagebuch schreiben, nichts anderes als Tagebuch schreiben. Mehr macht der schüchterne Einzelgänger Yukiteru einfach nicht. Eigentlich erlebt er nichts das er aufschreiben kann, außer er wirft einige Dartpfeile, ansonsten geht er noch zur Schule, das war es dann aber auch. Um die Einsamkeit und die Langeweile zu vertreiben, denkt er sich imaginäre Freunde aus, wie zum Beispiel den Gott Deus und dessen Dienerin Mur Mur. Eines Tages aber wacht er auf und das Tagebuch in seinem Handy ist schon geführt. Zuerst ist er natürlich verwirrt, doch nach kurzer Eingewöhnungszeit nimmt er es einfach so hin und beginnt nutzen daraus zu ziehen. So schaffen die Bullys seiner Schule es nicht ihm aufzulauern und auch die Antworten für den spontanen Mathematik Test sind kein Problem. Doch der nächste Eintrag ist nicht sehr erfreulich, denn er soll das nächste Opfer des Serienmörders werden, der in der Nachbarschaft umherstreift. Er muss also alles anders machen als sein Handy es voraussagt ansonsten wird er getötet.
Bei seiner Flucht läuft er dem Mädchen Yuno Gasai über den Weg, das schon seit der Grundschule in ihn verliebt ist und noch verrückter, sie hat auch ein Handy das die Zukunft voraussagt, allerdings nicht ihre sondern die von Yukiteru, so weiß sie immer was ihr Schwarm gerade macht. Sie kann ihm aber Verraten das der Mörder auch ein Handy hat mit einer ähnlichen Fähigkeit besitzt, nur dessen Mobiltelefon sagt nur Dinge voraus, die mit seinen Morden in Verbindung stehen. Zusammen können Yukiteru und Yuno ihm entkommen und am nächsten Tag müssen alle Besitzer der Zukunfts-Handys zu Deus kommen. Der Gott ist nämlich doch nicht nur eingebildet und hat 12 dieser Handys verteilt und damit ein Spiel um Leben und Tod gestartet.
Mirai Nikki #1 ist ein großartiger Debutband. Yukiteru ist ein etwas trauriger aber auch recht sympathischer Charakter, genauso wie Yuno, die zwar sehr anstrengend ist, aber im Grunde mindestens so eine tragische Figur wie ihre große Liebe ist. So richtig lernen wir bisher nur die beiden und den Serienmörder kennen, aber auch zwei weitere Mitspieler werden schon ein wenig vorgestellt. Und so wie es scheint sind nicht alle hinter Yukiteru hinterher. Die Geschichte entwickelt sich jedenfalls interessant und die Idee mit den Handys gibt ja auch unendlich viele verschiedene Möglichkeiten her wie es weitergehen könnte und wie die verschiedenen Spieler sich gegenseitig austricksen können. Zwischen Action und etwas Melancholie, ist immer etwas platz für Humor und ein wenig leicht gestrickter Romantik. Langweilig sollte es in absehbarer Zeit wohl nicht werden.
Das Character Design ist auch ziemlich cool. Die Figuren sind alle recht markant und sehen sich mal nicht alle ähnlich. Besonders Deus ist sehr hübsch. Murmur könnte auch glatt eine der Mini-Göttinnen sein und der Mörder ist offensichtlich sehr von denen aus den Slasherfilmen inspiriert. Die Zeichnungen wirken besonders in den Actionszenen schön geschmeidig und bringen zu jeder Zeit die gewollte Stimmung und das Tempo gut rüber.
Insgesamt hinterlässt Mirai Nikki einen klasse Eindruck. Bin gespannt darauf wie es weitergeht und bleibe auf jeden Fall dran.
8,1 von 10 Dartpfeile im Auge