Nightmare Detective (2006) [Sunfilm]
Keiko Kirishima (Hitomi) lässt sich von einem Arbeitsplatz am Schreibtisch zur Mordkommission versetzen. Schon der erste Fall hat es gleich in sich. Eine junge Frau hat sich scheinbar selbst getötet, allein das die Tür von innen verschlossen ist sollte Hinweis genug darauf sein. Allerdings wollen die Nachbarn Hilferufe gehört haben und außerdem hat die Tote noch kurz vor ihrem dahinscheiden ein Telefonat geführt. Ähnlich sieht es bei einem weiteren Toten aus. Es scheint also etwas nicht zu stimmen mit der Person die von beiden angerufen wurde. Da alles darauf hinweist das der Anrufer die Opfer im Schlaf tötet soll jemand hinzu gezogen werden der in Träume eindringen kann.
Japano Horror ist meist gut, aber immer überschätzt! Das stell ich jetzt mal so in den Raum, mir wird der Erfolg von Ringu auch immer ein Rätsel bleiben und das obwohl ich den dufte finde. Spannend ist das man in Japan keine Angst vor den Wesen in Horrorfilmen haben muss. Es liegt nämlich immer an der eigenen Dummheit. Schaut man das Tape nicht, stirbt man auch nicht, geht man nicht ans Telefon ebenso wenig und wenn die Charaktere hier nicht einen gefährlichen Selbstmörder anrufen würden, würde auch niemandem etwas passieren. Das ist so ein Problem das ich mit dieser Art von Filmen habe, der Horror ist vermeidbar, man muss nur keinen Mist bauen, das macht es mir zu einfach. Dazu kommt das es im Genre nur so wimmelt von Filmen die Ringu imitieren und die immer selben Schockeffekte benutzen. Man stellt sich aber darauf ein und entdeckt Nightmare Detective, dabei findet man heraus das der Film von Regisseur Shin'ya Tsukamoto ist der auch Tetsuo gemacht hat. Klingt schon mal gut. Also wird der Film geschaut.
Das der Film von der Qualität und vom Härtegrad Tetsuo nicht erreichen würde war klar, allerdings war ich mir sicher das es auch kein Klischeebeladener J-Horror wird. Beides irgendwie doch nicht richtig. Die Qualität war okay, der Härtegrad war doch etwas höher als erwartet und teilweise wird’s doch recht blutig und auch die Effektideen konnten mich stellenweise positiv überraschen. Allerdings sind auch sehr viele der typischen Japan Horror Gruselmomente zu finden. Die Probleme liegen aber woanders. Das schlimmste ist die weibliche Hauptrolle. Ich musste wirklich oft lachen weil mir nicht klar war ob sie gerade verzweifelt oder erregt ist, weint oder lacht und das sind eigentlich Sachen die man jemandem am Gesicht ansehen sollte. Bei der Vorbereitung des Reviews viel mir dann auf das die Darstellerin überhaupt keinen Nachnamen hat. Ungewöhnlich! Später konnte ich in Erfahrung bringen das es sich bei der Dame um ein Pop Sternchen handelt. Dann soll sie bitte Singen (nicht in meiner Nähe) aber nicht mehr in Filmen mitwirken. Der andere unerträgliche Punkt an diesem Film, ist die Kamera. Jemand mit Parkinson, gepaart mit ADHS sollte keine Kamera führen. Das sieht einfach nicht aus. Davon bekommt man Kopfschmerzen. Da hilft es auch nicht mehr viel, das Ryuhei Matsuda den Nightmare Detective toll spielt, „O“ der Selbstmörder ebenfalls super vom Regisseur Shin'ya Tsukamoto verkörpert wird und auch die Story an sich klasse geschrieben wurde. Einzelne Szenen sind aber theoretisch wirklich toll, nur leider wird alles kaputtgemacht durch die Mischung von extremer Wackelkamere, die schlimmer ist als in den ganzen Fake Dokus und der bayischen Sekunden Cuts.
Nur was für große J-Horror Freunde.
Die Blu-ray von Sunfilm kommt mit dem zweiten Teil, einem Making Of und einem Interview mit dem Regisseur Shin'ya Tsukamoto.
4,5 von 10 Teppichmesser