Ecstasy (2011) [I-ON NewMedia]
Die Freundinnen Alison, Amanda, Dianna und Faye sind zumindest Tagsüber ganz normale Studentinnen, Nachts allerdings sieht es ganz anders aus. Sie gehen auf Electro Partys und konsumieren dabei möglichst viele Drogen, natürlich auch Ecstasy. Eines Abends kommen die Mädchen an eine neue Droge und von dem Zeitpunkt an geht alles den Bach runter. Nur die Mutter von zwei der Mädchen versucht sie davon abzubringen, aber alles scheint zu spät und die Mädchen geraten immer mehr in den Sog ihres Wahns.
Regisseur Lux, der bisher eher durch Musikvideos bekannt wurde, hat mit Ecstasy einen Film erschaffen, der visuell durchaus überzeugen kann. Die Szenen sind schön arrangiert und der Schnitt unterstützt meistens gut was der Film gerade versucht zu erzeugen. Auch beim Soundtrack wurde alles richtig gemacht, zwar ist diese Art der Musik bei weitem nichts was ich mir normalerweise anhören würde, aber es passt alles zusammen und darauf kommt es ja an. Die Probleme liegen also woanders.
Die Schauspieler sind allesamt unerfahren und das merkt man ihnen auch leider an. Vielen fällt es auch in den Drogenfreien Szenen sichtlich schwer ganze Sätze zu formulieren. Das wird durch die sehr bescheidende deutsche Synchro nur noch schlimmer. Wäre auf der DVD nicht die Original Tonspur vorhanden könnte es schwer werden den Film überhaupt durchzustehen.
Das andere Problem liegt bei der Story. Ich habe eigentlich ein packendes Drogen Drama erwartet und das ist es im Grunde ja auch, nur sind die Charaktere viel zu platt um Sympathie oder Mitgefühl erzeugen zu können. Die andere Hälfte der Leute besteht aus extrem frommen Menschen die ihre Frömmigkeit oft und gerne betonen.
Etwas interessanter ist der überschwellig unterschwellige Subplot der Kirche. In dem es darum geht das die Droge zur Eratz Religion der verloren Seelen geworden ist und die einzige Chance wie die Kirche wieder erstarken kann ist in dem sie den Drogen Konkurrenz macht, was den Pfarrer zu ungewöhnlichen Methoden greifen lässt. Leider wird die Botschaft eher mit dem Holzhammer rübergebracht wodurch es nicht mehr allzu wichtig ist selbst zu denken da einem schon gesagt wird wie man darüber denken soll und der Film es dem Zuschauer abnimmt sich selbst zu positionieren.
Visuell ein großartiger Film, Lux weiß einfach wo er die Kamera draufhalten muss und auch seine Schnitte sind stets toll gesetzt. Nur die Schauspieler und vor allem die Handlung können da keinesfalls mithalten, wodurch man Ecstasy nur als mittelmäßig beschreiben kann.
Auch Störkanal Release Nummer 21 kommt im schicken Digi-Pack inklusive Booklet. Neben einem kurzen Intro zur Droge Ecstasy befindet sich darin ein ziemlich interessantes Interview mit dem Regisseur Lux. Auf der DVD selbst befinden sich außer einigen Trailern leider keinerlei Extras.
5,6 von 10 Drogen in dem Film „Ecstasy“ die gar kein Ecstasy sind