Dieses Trade von Panini enthält die komplette Miniserie Penguin: Pain and Prejudice #1-#4
Oswald Cobblepot kam auf die Welt und wurde von der ersten Sekunde von Niemandem geliebt. Sein Vater lies ihn in den ersten Sekunden seines Lebens sogar fallen, da er den Anblick seines Sohnes nicht ertragen konnte. Später als Kleinkind musste er seinen Eltern beim Sex zusehen und als er in die Schule kam wurde es für ihn natürlich nur schlimmer. Er bekam den Spitznamen Pinguin verpasst und mittlerweile ist er ein Monster geworden. Ein reicher Gangster der sich nichts gefallen lässt und nie wieder schwäche zeigen wird. Mittlerweile ist er einer der größten Erzfeinde Batmans und er hat auch schon wieder einen neuen Plan um ihn zu besiegen, doch um zu verstehen wie diese Bestie tickt, muss man wissen wie er so geworden ist.
Ich wusste nicht was ich von dieser Mini über den Pinguin erwarten sollte, aber ich bin sehr positiv überrascht worden und würde sogar sagen das sie eine der besten Pinguin Storys ist. Gregg Hurwitz erzählt erstmal Oswalds Origin Story, was nicht nur neuen DC Leser*innen hilft zu verstehen wer der Pinguin ist, sondern auch ansonsten angenehm ist, da seine Herkunft noch nicht zu oft beleuchtet wurde. Hurwitz versteht es den Werdegang eines armen Kindes gekonnt zu erzählen und beweist mal wieder das Batman nur ein so guter Held ist, da seine Feind*innen die wohl am besten ausgearbeiteten sind. Tolles Build Up, klasse Symbolismus, so was gefällt mir immer sehr. Zwischendrin wechselt die Erzählung immer wieder in die Gegenwart, in der wir mit ansehen das der Pinguin schon wieder einen neuen, recht cleveren Plan gewoben hat Batman zu besiegen. Dieser Teil ist auch ganz nett, aber nicht annähernd so interessant wie die Aufarbeitung von Oswalds Kindheit, worauf zum Glück aber auch der Fokus liegt. Man fühlt immer wieder mit der armen Kreatur mit, dabei ist Cobblepot nicht gerade einer der Batmanschurk*innen für die man normalerweise Empathie empfinden würde.
Die Zeichnungen von Szymon Kudranski sind aber das was dieses Heft so besonders macht. Ganz große Qualität die uns hier präsentiert wird. Schmutzig, aber nicht unordentlich und immer sehr detailliert. Auf jedem Panel kann man sehen wie Oswald gerade fühlt und auch wenn der Pinguin eine eher bemitleidenswerte Person ist, sieht man hier wie eindrucksvoll und mächtig sein Auftreten ist. Außerdem wird noch viel mit Schatten und Schattierungen herumgespielt, wodurch immer wieder eine dichte Stimmung erschaffen werden kann.
Nicht vergessen darf man John Kalisz der durch seine düsteren Farben die Stimmung perfekt einfängt und auch noch etwas vertiefen kann. Die Farben sind kalt und spiegeln gekonnt Pinguins Gefühlswelt wieder.
Schmerz und Vorurteil ist eine durchdachte Psychoanalyse eines bisher in dieser Form nur selten beachteten Gotham Bösewichts und sollte von alten DC Fans wie Neulingen gleichermaßen beachtet werden.
8,4 von 10 Robomäuse