Sonntag, 25. September 2016

King of Fighters XIV (PS4)

King of Fighters XIV (PS4)

Vier Jahre sind seit dem letzten King of Fighters Turnier vergangen. Mit KoF XIV meldet SNK sich mit seinem größten Prügelfranchise zurück und wirft zumindest optisch alles über den Haufen anstatt gezeichneten 2D Sprites wurden die Figuren und die Arenen in 3D gerendert, spielerisch bleibt man aber der zweiten Dimension treu, Glück gehabt.


Abgesehen von der neuen Richtung in die hier grafisch gegangen wird bleibt beinahe alles beim alten. Den Kämpfen wurde ein wenig Tempo genommen, was vor allem KoF Veteranen etwas sauer aufstoßen wird. Zeitgleich wird dadurch aber Neueinsteiger*innen der Einstieg sehr erleichtert und zudem das taktische Level der Kämpfe ein wenig erhöht. Zugleich sorgen die Rush-Attacken ebenfalls für bessere Chancen unerfahrener Gamer, da nur mit einigen Light Punches gute Kombos erzielt werden können. Die anderen Beiden Kernelemente der Kämpfe ist der Maxmode, der durch eine volle Powerleiste aktiviert werden kann und stärkere Specialmoves ermöglicht. Zuletzt wären da noch die verschiedenen Specialcancels, durch die Attacken abgebrochen und somit mit anderen Angriffen kombiniert und zu mächtigen Kombos kombiniert werden können.

Letztlich fühlt sich der vierzehnte Teil der Prügelreihe in den ersten Momenten leichter zugänglich an, verliert insgesamt aber keinesfalls an Tiefe oder Anspruch. Teilweise fühlen sich die Kämpfe auch etwas weniger Steif als früher an und das Gameplay auf diese Weise wieder etwas zeitgemäßer als noch im vorherigen Teil.

Solo könnt ihr wie gewohnt in Dreierteams im Storymodus gegen insgesamt 10 andere Teams und zwei Endgegner antreten. Wer aber einen Storymode a la aktueller Genregrößen wie Street Fighter V oder Mortal Kombat X erwartet wird enttäuscht sein, denn außer ein paar kurzen und wenig spannenden (dafür teilweise recht lustigen) Cutscenes gibt es hier nichts zu entdecken. Habt ihr den Modus einmal absolviert habe ihr auch schon das wichtigste frei geschaltet. Jetzt habt ihr Zugriff auf alle Charaktere, ganze 50 an der Zahl, sowie alle Kampfarenen. Solo könnt ihr noch in einem recht ausführlichen Trainingsmodus alle Grundlegenden Bewegungen sowie alle Kombos der einzelnen Figuren lernen. Zudem wäre da noch der Time Attack Modus und ein Survival Mode. Alles etwas altbacken und kann solo nur kurzzeitig unterhalten. Da hilft es auch nicht, dass noch einige Soundtests und Galerien frei zuschalten sind.

Dafür werden Genrefans sehr viel Zeit gegen menschliche Gegner investieren. Auch online laufen die Kämpfe flüssig, es finden sich schnell Matches und generell scheinen die Server sehr stabil zu sein. Hier liegt natürlich auch der Fokus des Spiels und da dieser Teil kompetent ausgeführt wurde kann allen professionelleren Spielern dieser Teil wärmsten empfohlen werden.

Optisch ist dieser Teil für mich erstmal eine gewöhnungsbedürftige Angelegenheit. Ich liebe die Sprites der alten Teile und gebe diesen Look nur ungern auf. Die 3D Modelle sehen ziemlich gut aus, haben aber natürlich nicht den Charme der Zeichnungen. Selbes gilt für die Hintergründe die zudem aber auch immer etwas steril und leblos wirken. Mir zwar durchaus lieber als die überladenen Hintergründe von zum Beispiel Street Fighter V, aber etwas mehr zu entdecken wäre doch schön gewesen. Die Soundkulisse ist hingegen immer satt und bietet von kitschigen Asiapop, über elektronisches bis hinzu metallisch und punkig angehauchte Powerrock Songs viel Abwechslung zu den genretypischen Elektrogebolze.

Etwas mehr Tempo, ein paar Details mehr und ein modernerer Storymodus mit mehr anreizen um sich das Spiel auch mal Solo vorzunehmen hätten das Game zu einer richtig runden Sache gemacht. So bekommt ihr auch einen soliden 2D-Prügler der sowohl Taktik wie auch viel Geschick abverlangt, aber zum richtig großen Hit fehlt leider ein Quäntchen. Genrefans und KoF Kenner können allerdings ohne Bedenken zugreifen.

7,8 von 10 Brizzels