Dieser Sammelband enthält Captain America (2002) #1-#6.
Der elfte September des Jahres 2001. Ein kurzer Moment verändert die USA nachhaltig und löst eine riesige Katastrophe aus. Um die 3.000 Menschen versterben als Terroristen vier Linienflugzeuge entführen und diese in beide Tower des World Trade Centers und ins Pentagon steuern. Wie der Rest der Staaten, bleibt natürlich auch Steve Rogers, besser unter seinem Superhelden Namen Captain America bekannt, nicht unberührt von den Anschlägen. Sofort macht er sich auf den Weg zum Ground Zero, wo er sein bestes versucht letzte überlebende aus den Trümmern zu bergen. Nick Fury möchte ihn hingegen sofort nach Afghanistan schicken, wo er gemeinsam mit amerikanischen G.I.’s gegen Terrorist*innen kämpfen soll. Steve bleibt aber in den Staaten um zu helfen. Doch dann nehmen Terrorist*innen ein ganzes Dorf als Geisel. Innerhalb einer Kirche werden die meisten Einwohner*innen festgehalten und auch die übrigens Dörfler*innen können nicht fliehen, da jede Straße flächendeckend vermint wurde.
Innerhalb der nächsten vier Stunden werden die Terrorist*innen alle Geiseln töten, außer wenn Captain America zu ihnen kommt und sich stellt. So wird Rogers endgültig in den Kampf gegen den Terrorismus gezogen und muss sich die Frage stellen welche Rolle sein Land und seine eigenen Taten in den vermehrt auftretenden terroristischen Aktionen spielen.
Das dritte Captain America Volume war noch nicht lange abgesägt, als erste Überlegungen aufkamen wie es weitergehen sollte. Doch dann kam der elfte September und während viele Held*innen nicht allzu sehr von solchen realen Ereignissen in Mitleidenschaft gezogen werden gibt es bei einer Figur mit Steve Rogers Ausrichtung keinen weg Drumherum, die Anschläge des elften Septembers nicht zu erwähnen. Mögen gerade die Leser*innen, die nur nach simplen Eskapismus suchen vielleicht anders sehen, aber Captain America ist eine Figur, die stark mit der Politik und globalen Geschehnissen verbunden ist. Schließlich wäre der Catptain niemals auch nur annähernd so bekannt geworden, wenn er damals nicht Hitler einen Kinnhaken verpasst hätte.
Ähnlich sah es John Ney Rieber, der als erster die äußerst schwere Aufgabe bekam Captain America nach den Anschlägen zu schreiben. Seine Herangehensweise war grob die Richtige. Er stellt sich die Frage wie jemand wie Steve Rogers auf das Geschehene Leid reagiert. Während Nick Fury wie man es von ihm kennt, alles mit purer Waffengewalt lösen möchte, geht Cap in sich und muss schon nach seinen ersten Zusammentreffen mit den Terrorist*innen feststellen, dass auch sie ihre Beweggründe haben. Die berechtigte Befürchtung es würde nur darum gehen, dass Amerika super ist und alle Terrorist*innen religiöse Spinner*innen, wird also nicht erfüllt. Selbst peinlicher Pathos und unreflektierter Patriotismus kommen nur selten durch.
Wenn dies aber passiert, scheint es darauf zurückzuführen zu sein, dass Rieber die Arbeit an den Comics direkt nach den Ereignissen begonnen hat. Teilweise spürt man seine persönliche Aufregung durch sein Writing hindurch und manchmal versucht er auch merklich seinen Erkenntnissen die Härte zu nehmen um dem amerikanischen Publikum nicht zu brutal vor den Kopf zu stoßen. Letztlich ist es jedenfalls ziemlich mutig wie er diesen Comic geschrieben hat. Zu einer Zeit in der das Land dazu bereit war jedem und allem den Krieg zu erklären, reflektierte Rieber den Imperialismus und die Kriegstreiberei der vereinigten Staaten. Konservativen Leser*innen wird dies sicherlich mehr als nur ein wenig negativ aufgestoßen sein. Schlussendlich vermeidet er eine simple schwarzweiß Malerei der Ereignisse.
Im Verlauf der Geschichte reist Rogers sogar noch nach Dresden um über Fehler nachzudenken, die von der USA während seines Dienstes gemacht wurden. Außerdem gibt es dann noch einen weiteren Terrorplot der zum Finale führt. Insgesamt waren Riebers Intentionen bei allem was er hier gemacht ziemlich gut. Das Ergebnis hätte aber noch einige Übereiterungen gebraucht um richtig Sinn zu machen. Vieles verläuft im Sand, mancher Actionszene fehlt die Wichtigkeit und der Pathos wirkt teilweise wirklich lächerlich, was bei so einem ernsten Thema nichts gutes ist. Übrigens sieht er es selbst nicht anders und würde sich Heute wünschen damals vieles anders gemacht zu haben. Als Zeitdokument wird dieser Arc in den folgenden Jahren aber sicherlich immer interessanterer werden und auch einige sehr schöne menschliche Momente können auf diesen Seiten gefunden werden.
Die Zeichnungen steuerte John Cassaday (Astonishing X-Men: Gefährlich) bei, der wie immer hochklassige Arbeit abgeliefert hat. Charaktere, Hintergründe, Bewegungsabläufe, alles sieht super aus. Aber auch er kann die Finger nicht vom Pathos lassen. Am schlimmsten ist eine Splashpage, die Captain America mit leuchtendem Heiligenschein zeigt. Aus den Covern der Reihe tropft dann auch noch der Patriotismus auf eine Weise, die sehr abstoßend ist. Leider sind die Actionsequenzen zwar gut, teilweise sind sie aber sehr unoriginell. Besonders wenn es stimmungsvoll wirken soll erinnern die Panel gerne mal an Frank Millers Arbeit an Dark Knight. In Allem ein rückblickend spannender Comic, der wunderbar als Zeitkapsel funktioniert, für sich allein gestellt ist der Arc dann aber nicht allzu gut.
Wie auch bei den anderen Hardcover Bänden aus der Marvel Must-Have Reihe gibt es auch hier ein Vorwort und ein paar Extras mit weiterführenden Informationen zur Entstehung des Comics und zu Captain America.
5 von 10 selbst erschaffene Monster
Der elfte September des Jahres 2001. Ein kurzer Moment verändert die USA nachhaltig und löst eine riesige Katastrophe aus. Um die 3.000 Menschen versterben als Terroristen vier Linienflugzeuge entführen und diese in beide Tower des World Trade Centers und ins Pentagon steuern. Wie der Rest der Staaten, bleibt natürlich auch Steve Rogers, besser unter seinem Superhelden Namen Captain America bekannt, nicht unberührt von den Anschlägen. Sofort macht er sich auf den Weg zum Ground Zero, wo er sein bestes versucht letzte überlebende aus den Trümmern zu bergen. Nick Fury möchte ihn hingegen sofort nach Afghanistan schicken, wo er gemeinsam mit amerikanischen G.I.’s gegen Terrorist*innen kämpfen soll. Steve bleibt aber in den Staaten um zu helfen. Doch dann nehmen Terrorist*innen ein ganzes Dorf als Geisel. Innerhalb einer Kirche werden die meisten Einwohner*innen festgehalten und auch die übrigens Dörfler*innen können nicht fliehen, da jede Straße flächendeckend vermint wurde.
Innerhalb der nächsten vier Stunden werden die Terrorist*innen alle Geiseln töten, außer wenn Captain America zu ihnen kommt und sich stellt. So wird Rogers endgültig in den Kampf gegen den Terrorismus gezogen und muss sich die Frage stellen welche Rolle sein Land und seine eigenen Taten in den vermehrt auftretenden terroristischen Aktionen spielen.
Das dritte Captain America Volume war noch nicht lange abgesägt, als erste Überlegungen aufkamen wie es weitergehen sollte. Doch dann kam der elfte September und während viele Held*innen nicht allzu sehr von solchen realen Ereignissen in Mitleidenschaft gezogen werden gibt es bei einer Figur mit Steve Rogers Ausrichtung keinen weg Drumherum, die Anschläge des elften Septembers nicht zu erwähnen. Mögen gerade die Leser*innen, die nur nach simplen Eskapismus suchen vielleicht anders sehen, aber Captain America ist eine Figur, die stark mit der Politik und globalen Geschehnissen verbunden ist. Schließlich wäre der Catptain niemals auch nur annähernd so bekannt geworden, wenn er damals nicht Hitler einen Kinnhaken verpasst hätte.
Ähnlich sah es John Ney Rieber, der als erster die äußerst schwere Aufgabe bekam Captain America nach den Anschlägen zu schreiben. Seine Herangehensweise war grob die Richtige. Er stellt sich die Frage wie jemand wie Steve Rogers auf das Geschehene Leid reagiert. Während Nick Fury wie man es von ihm kennt, alles mit purer Waffengewalt lösen möchte, geht Cap in sich und muss schon nach seinen ersten Zusammentreffen mit den Terrorist*innen feststellen, dass auch sie ihre Beweggründe haben. Die berechtigte Befürchtung es würde nur darum gehen, dass Amerika super ist und alle Terrorist*innen religiöse Spinner*innen, wird also nicht erfüllt. Selbst peinlicher Pathos und unreflektierter Patriotismus kommen nur selten durch.
Wenn dies aber passiert, scheint es darauf zurückzuführen zu sein, dass Rieber die Arbeit an den Comics direkt nach den Ereignissen begonnen hat. Teilweise spürt man seine persönliche Aufregung durch sein Writing hindurch und manchmal versucht er auch merklich seinen Erkenntnissen die Härte zu nehmen um dem amerikanischen Publikum nicht zu brutal vor den Kopf zu stoßen. Letztlich ist es jedenfalls ziemlich mutig wie er diesen Comic geschrieben hat. Zu einer Zeit in der das Land dazu bereit war jedem und allem den Krieg zu erklären, reflektierte Rieber den Imperialismus und die Kriegstreiberei der vereinigten Staaten. Konservativen Leser*innen wird dies sicherlich mehr als nur ein wenig negativ aufgestoßen sein. Schlussendlich vermeidet er eine simple schwarzweiß Malerei der Ereignisse.
Im Verlauf der Geschichte reist Rogers sogar noch nach Dresden um über Fehler nachzudenken, die von der USA während seines Dienstes gemacht wurden. Außerdem gibt es dann noch einen weiteren Terrorplot der zum Finale führt. Insgesamt waren Riebers Intentionen bei allem was er hier gemacht ziemlich gut. Das Ergebnis hätte aber noch einige Übereiterungen gebraucht um richtig Sinn zu machen. Vieles verläuft im Sand, mancher Actionszene fehlt die Wichtigkeit und der Pathos wirkt teilweise wirklich lächerlich, was bei so einem ernsten Thema nichts gutes ist. Übrigens sieht er es selbst nicht anders und würde sich Heute wünschen damals vieles anders gemacht zu haben. Als Zeitdokument wird dieser Arc in den folgenden Jahren aber sicherlich immer interessanterer werden und auch einige sehr schöne menschliche Momente können auf diesen Seiten gefunden werden.
Die Zeichnungen steuerte John Cassaday (Astonishing X-Men: Gefährlich) bei, der wie immer hochklassige Arbeit abgeliefert hat. Charaktere, Hintergründe, Bewegungsabläufe, alles sieht super aus. Aber auch er kann die Finger nicht vom Pathos lassen. Am schlimmsten ist eine Splashpage, die Captain America mit leuchtendem Heiligenschein zeigt. Aus den Covern der Reihe tropft dann auch noch der Patriotismus auf eine Weise, die sehr abstoßend ist. Leider sind die Actionsequenzen zwar gut, teilweise sind sie aber sehr unoriginell. Besonders wenn es stimmungsvoll wirken soll erinnern die Panel gerne mal an Frank Millers Arbeit an Dark Knight. In Allem ein rückblickend spannender Comic, der wunderbar als Zeitkapsel funktioniert, für sich allein gestellt ist der Arc dann aber nicht allzu gut.
Wie auch bei den anderen Hardcover Bänden aus der Marvel Must-Have Reihe gibt es auch hier ein Vorwort und ein paar Extras mit weiterführenden Informationen zur Entstehung des Comics und zu Captain America.
5 von 10 selbst erschaffene Monster