Letztens wurde mir Jiru Taniguchi’s Manga ARUKO HITO (Der spazierende Mann) von einem Bekannten empfohlen. Kurz mal reingeschaut und für gut befunden. Jetzt ein paar Tage später assel ich im Sessel rum und genieße dieses tolle Machwerk. In der Anlage laufen gerade BLACKLISTED und ne kalte Limo leistet mir ebenfalls Gesellschaft.
In Japan schon 1990 erschienen fand dieser großartige Manga 2009 auch endlich den Weg nach Deutschland. ARUKO HITO handelt wie man am Namen schon erahnen kann von einem Mann der spazieren geht. Dabei trifft er ganz am Anfang auf einen herrenlosen Hund den er dann bei sich aufnimmt. Danach können wir beobachten wie er mit Snowflake, dem Hund spazieren geht und miterleben was er so erlebt auf den Straßen der nicht näher genannten japanischen Stadt. Auf über 150 Seiten können wir den namenlosen Akteur auf seinen Fußmärschen begleiten, Sprechblasen tauchen selten auf was aber nicht schlimm ist wenn die Bilder so stark sind wie bei ARUKO HITO. Das Verrückte ist das im ganzen Manga nichts passiert und es trotzdem einen so großen Eindruck auf mich ausüben konnte. Jedes der 18 Kapitel kann auf verschiedenste Weisen interpretiert werden. Die Qualität der Zeichnungen ist großartig, die Bilder drücken ganz ohne Text oft mehr aus als so manches Buch. Die Leichtigkeit die einem durch die Geschichte vermittelt wird ist einfach nur toll, ich bin wirklich total überwältigt von der Schönheit der Geschichte. Das letzte Kapitel ist wohl das mit dem meisten Text und schließt die Geschichte auf sehr intelligente Weise ab.
Jiro Taniguchi zeigt eindrucksvoll wie viel Schönheit man im Alltag entdecken kann wenn man seine Umwelt nicht als selbstverständlich nimmt. Die hier rezensierte Version ist die englische die ich deshalb empfehle weil die detaillierten Zeichnungen in der deutschen Version nicht so sehr zum Tragen kommen da sie in einem kleineren Format als die englische Ausgabe erschienen ist.
ARUKO HITO ist die Perfekte Lektüre für einen Sonntag im Herbst!
9 von 10 Spaziergänge
