Nachdem Usagi Yojimbo, der kämpferische Hase mit Hang zur Gerechtigkeit, die Drachenverschwörung auflösen konnte, versucht er es nun etwas ruhiger mit seinem zeitweiligen Begleiter Gen, erbarmungsloses Nashorn, angehen zu lassen. Auf einem Bergpass geraten sie jedoch in einen Hinterhalt der Nekoninjas aus den sie nur ein beherzter Sprung ins Wasser sie retten kann. So führt das Schicksal sie zu Kakera-Sensei, einer ehrwürdigen alten Ratte, die schon auf sie wartete. Die Nekoninjas versuchen ihn zu entführen, denn scheinbar kann er Wesen aus anderen Dimensionen zu sich rufen, wie zum Beispiel vier Ninja Schildkröten, die nun gemeinsam mit Gen und Usagi die kätzischen Ninjas aufhalten sollen.
Doch dabei bleibt es nicht. Neben diesem, dem wie ich glaube vierten Crossover zwischen Usagi Yojimbo und den Teenage Mutant Ninja Turtles, enthält der achte Usagi Sammelband aus Dantes Verlag noch ein paar sehr amüsante, eher auf Slapstick ausgerichtete Kurzgeschichten und noch zwei weitere längere Stories. Die weiteren Geschichten handeln von Usagis Kampf gegen die vier Meuchelmörder „Shi“ und zu guter Letzt wäre da noch ein erneuter Rückblick in Usagis Jugend während seiner Samuraiausbildung unter dem Einsiedler Katsuichi.
Durch die Kurzgeschichten deckt dieser Band leichtfüßigen Cartoonhumor ab, das TMNT Crossover glänzt vor allem durch rasante Action und die letzten Beiden Geschichten bieten wieder etwas mehr Drama und den Stil des klassischen Samurai Epos, besser hätte Kurusawa es auch nicht gekonnt, nur hätte er wohl etwas weniger Tiere als Akteure genutzt. Durch die stilistische Vielfalt der hier zusammengestellten Geschichten bleibt der Band auch bei knapp 200 Seiten sehr abwechslungsreich und auch wenn sich die Geschichten sehr stark unterscheiden sind sie doch alle sehr gut und passen bestens ins Usagi Universum.
So ist auch das Artwork voller Überraschungen. Mal düster, mal rasant und brutal, aber auch Slapstick, Grusel und etwas Romantik werden transportiert. Stan Sakai ist ein Meister in seinem Fach und schafft es seinen sehr eigenen Stil auch über die Jahre immer von trendigen Einflüssen frei zu halten und hat dadurch eine nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch glaubwürdige Welt zu erschaffen, die es trotzdem nicht nötig hat von Nostalgie zu zehren, was oftmals ein Problem ist wenn ein Künstler so viele Jahre seine Serie alleine gestaltet.
8 von 10 nasse Schildkröten
