Abe Sada #1 (Carlsen Manga)
Japan in den 1920er Jahren: Die junge Frau Abe Sada hatte schon früh ihre ersten sexuellen Erlebnisse und bis sie die Volljährigkeit erreichte war sie schon mit vielen Männern auf der Tatami-Matte. Was auch heute nicht wirklich akzeptiert ist, war im damaligen japanischen Kaiserreich, dass sich direkt auf den Weg in den Faschismus befand, umso ungeheuerlicher. Um Sada für ihr sexuelles Verlangen zu bestrafen zwingt ihr Vater sie dazu in einem Bordell als Geisha zu arbeiten. Er dachte, damit könnte er ihr sexuelles Verlangen „therapieren“, doch das Gegenteil tritt ein und sie verliert sich mehr in ihre eigene Welt der Lust.
„Abe Sada“ ist ein, teilweise etwas surreal angereicherter Erotikthriller der erstmals 1976 in Japan erschien. Der Manga wurde von dem im Jahre 1986 gestorbenen Kazuo Kamimura gezeichnet, der unter anderem auch „Lady Snowblood“ zeichnete – ein Rachethriller der auch im Westen großen Einfluss auf Filme wie „Kill Bill“ hatte. Auch wenn „Abe Sada“ durchaus eine starke Leistung des Illustratoren darstellt, gehört es sicherlich nicht zu seinen stärksten Arbeiten. Zwar sind einige Seiten bestens gelayoutet, die Hintergründe sind ihrer Zeit weit voraus und gerade die surrealen Momente und die mal träumerisch, mal sehr ruppig inszenierten Sexszenen hinterlassen Eindruck. Leider ist gerade Sada selbst nur schwer von einigen der weiblichen Nebenfiguren zu unterscheiden und macht es so mitunter schwer der Handlung zu folgen.
Inhaltlich ist der Manga etwas schwächer. Ich musste mir beim Lesen öfter die Frage stellen, was der Manga eigentlich vermitteln möchte. Die Handlung hier basiert auf einen international relativ bekannten Mordfall, der im Japan der 1930er für großes öffentliches Aufsehen sorgte und unter anderem in dem Film „Im Reich der Sinne“ auf die Leinwände gebracht wurde. Autor Hideo Okazaki fehlt es in seiner Erzählung an einem roten Faden und einem Ziel. Jedenfalls nach dem ersten Band ist nicht erkenntlich was er uns hier zeigen möchte. Bisher werden lediglich die patriarchalen Strukturen der Gesellschaft genügend dargestellt. Ansonsten funktioniert die Geschichte weder als Thriller, da es dafür zu wenig Spannung gibt, noch als Charakterstudie, da Sadas Seelenleben nur sehr oberflächlich beleuchtet wird und auch ihr soziales Umfeld und ihr Werdegang werden nur sehr partiell aufgezeigt.
Daraus hätte sich sicherlich viel mehr machen lassen, aber auch so handelt es sich um einen ziemlich gut gealterten Manga, der aber zumindest im ersten Band etwas ziellos umherwandert und dabei ein paar wichtige Momente nur Szenenhaft erzählt ohne uns wirklich an Sadas Leben teilhaben zu lassen. Dennoch bin ich gespannt wie die Geschichte fortgeführt wird.
7 von 10 Sexerdbebentrümmer
„Abe Sada“ ist ein, teilweise etwas surreal angereicherter Erotikthriller der erstmals 1976 in Japan erschien. Der Manga wurde von dem im Jahre 1986 gestorbenen Kazuo Kamimura gezeichnet, der unter anderem auch „Lady Snowblood“ zeichnete – ein Rachethriller der auch im Westen großen Einfluss auf Filme wie „Kill Bill“ hatte. Auch wenn „Abe Sada“ durchaus eine starke Leistung des Illustratoren darstellt, gehört es sicherlich nicht zu seinen stärksten Arbeiten. Zwar sind einige Seiten bestens gelayoutet, die Hintergründe sind ihrer Zeit weit voraus und gerade die surrealen Momente und die mal träumerisch, mal sehr ruppig inszenierten Sexszenen hinterlassen Eindruck. Leider ist gerade Sada selbst nur schwer von einigen der weiblichen Nebenfiguren zu unterscheiden und macht es so mitunter schwer der Handlung zu folgen.
Inhaltlich ist der Manga etwas schwächer. Ich musste mir beim Lesen öfter die Frage stellen, was der Manga eigentlich vermitteln möchte. Die Handlung hier basiert auf einen international relativ bekannten Mordfall, der im Japan der 1930er für großes öffentliches Aufsehen sorgte und unter anderem in dem Film „Im Reich der Sinne“ auf die Leinwände gebracht wurde. Autor Hideo Okazaki fehlt es in seiner Erzählung an einem roten Faden und einem Ziel. Jedenfalls nach dem ersten Band ist nicht erkenntlich was er uns hier zeigen möchte. Bisher werden lediglich die patriarchalen Strukturen der Gesellschaft genügend dargestellt. Ansonsten funktioniert die Geschichte weder als Thriller, da es dafür zu wenig Spannung gibt, noch als Charakterstudie, da Sadas Seelenleben nur sehr oberflächlich beleuchtet wird und auch ihr soziales Umfeld und ihr Werdegang werden nur sehr partiell aufgezeigt.
Daraus hätte sich sicherlich viel mehr machen lassen, aber auch so handelt es sich um einen ziemlich gut gealterten Manga, der aber zumindest im ersten Band etwas ziellos umherwandert und dabei ein paar wichtige Momente nur Szenenhaft erzählt ohne uns wirklich an Sadas Leben teilhaben zu lassen. Dennoch bin ich gespannt wie die Geschichte fortgeführt wird.
7 von 10 Sexerdbebentrümmer