Der italienische Künstler Igort ist zurück in Japan. An sich nichts aufregendes, schließlich arbeitete Igort über die letzten Jahrzehnte immer wieder mit verschiedenen Mangaka wie Jiro Taniguchi an gemeinsamen Ausstellungen oder anderen Projekten. Diesmal ist er aber ohne ein bestimmtes Ziel zurückgekehrt und nach all den Jahren nimmt er Japan nicht als seinen Arbeitsplatz war und geht auf Entdeckungsreise. Mit ihm reist Miyamoto Musashis „Buch der fünf Ringe“ und im Geiste wird er begleitet von dem alten Haiku-Dichter Matsuo Basho. Spirituell also bestens gewappnet macht er sich auf Japan einmal ganz neu zu entdecken.
Im Vergleich zu dem vorhergegangenen Band „Eine Reise ins Land derZeichen“ muss die
Zeichenkunst bei Igorts Fortsetzung mehr in den Hintergrund treten. Dieses Mal geht er auf Wanderschaft und betrachtet Japan einmal ganz neu. Er besucht kleine Dörfchen wie Ainokura aber auch große Städte wie Hiroshima. Dabei Erzählt er oft tagebuchartig von seiner Reise, was immer wieder von wunderschönen Naturzeichnungen und Bildern von Alltagsgbegegnungen aufgelockert wird. Auch ein paar Fotos haben es in das Buch geschafft. Genauso beschäftigt er sich hier jedoch auch mit der japanischen Philosophie, so setzt er zum Beispiel auch Haikus von Basho visuell um und zeigt auch einige alte japanische Sagen in Comicform. Auch Kultur und Historie der verschiedenen Orte bekommen von ihm einige Zeichnungen gewidmet.
Insgesamt ist der zweite Band für mich persönlich etwas langatmiger als der erste geraten. Die Zeichnungen sind wieder sehr schön geworden und gerade bei den tollen Naturszenen kann man ins schwärmen kommen. Zugleich sind aber die Tagebucheintrage etwas zu textlastig und die spirituellen Elemente von Basho und Musashi, die hier durch die Geschichte Leiten nicht wirklich meins. Ebenso erschließt sich mir bei den kulturellen und historischen Einschüben nichts neues, was also vielleicht für Menschen die nur wenig über Japan wissen aufschlussreich sein könnte, wird für die meisten mit etwas mehr Berührungspunkten zu Japan eher trivial erscheinen. Mein persönliches Highlight war daher der kleine Besuch bei Jirō Taniguchi und seiner Frau Takako. Sie waren bereits seit den 90ern befreundet. Während des Besuchs 2015 war Taniguchi schon krank und arbeitete von zu Hause aus an „Im Jahrtausendwald“. Es war das letzte Mal, dass die Beiden sich sehen konnten.
Insgesamt ist der zweite Band für mich persönlich etwas langatmiger als der erste geraten. Die Zeichnungen sind wieder sehr schön geworden und gerade bei den tollen Naturszenen kann man ins schwärmen kommen. Zugleich sind aber die Tagebucheintrage etwas zu textlastig und die spirituellen Elemente von Basho und Musashi, die hier durch die Geschichte Leiten nicht wirklich meins. Ebenso erschließt sich mir bei den kulturellen und historischen Einschüben nichts neues, was also vielleicht für Menschen die nur wenig über Japan wissen aufschlussreich sein könnte, wird für die meisten mit etwas mehr Berührungspunkten zu Japan eher trivial erscheinen. Mein persönliches Highlight war daher der kleine Besuch bei Jirō Taniguchi und seiner Frau Takako. Sie waren bereits seit den 90ern befreundet. Während des Besuchs 2015 war Taniguchi schon krank und arbeitete von zu Hause aus an „Im Jahrtausendwald“. Es war das letzte Mal, dass die Beiden sich sehen konnten.
„Ein Zeichner auf Wanderschaft“ ist eine optisch meist faszinierende, textlich aber manchmal etwas zu vollgestopfte spirituelle Reise durch Japan. Vor allem um alltägliche Dinge der japanischen Kultur besser zu verstehen ist dieses Buch sehr geeignet. Wer aber wie im ersten Band mehr Insiderinfos aus der Mangaindustrie erwartet wird vermutlich eher enttäuscht werden.
7 von 10 berührte Gemüse
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