Sonntag, 2. Juni 2019

Fünf Freunde - Endlich erwachsen! - 1 - essen glutenfrei (Europa)

Fünf Freunde - Endlich erwachsen! - 1 - essen glutenfrei (Europa)

Einige Jahre sind seit ihren glücklichen Kindertagen vergangen, doch die Fünf Freunde halten noch immer zusammen, mittlerweile etwas gealtert, leben sie nun in einer gemeinsamen WG. Hier feiern Sie grade den Geburtstag von Anne, die neben einem praktischen Spiralschneider auch ein Kochbuch über gesunde Ernährung geschenkt bekommt. Letzteres führt dazu, dass die Freunde mehr oder weniger freiwillig ihr Ernährung umstellen.

Vollkommen in den Bann des hippen „Clean Eating“ gezogen, ordnet Anne kurzer Hand für die Gruppe eine nachhaltige Diät an, bei der auf alles künstliche und besonders auf Gluten und industriell verarbeitete Lebensmittel verzichtet werden soll. Auf dem neuen Speiseplan stehen Zoodles (Nudeln aus Zucchini), Powerballs, eine Reihe Gemüse-Smoothies und vieles mehr. Doch die radikale Umstellung der Ernährung führt innerhalb der Gruppe schnell zu leeren Mägen, schlechter Laune und Anspannungen.

Als ich das Cover zum ersten Mal auf Twitter sah, hielt ich es noch für einen netten Mock-up, der augenzwinkernd einen Blick auf die Fünf Freunde in ihren Mittzwanzigern wirft. Als mir dann aber klar wurde, dass Europa damit tatsächlich eine neue Serie starten wollte entwickelten sich eher gemischte Gefühle. Würden sie eher in die Richtung der Ferienbande gehen oder nähmen sie das Thema vielleicht zu ernst?

Leider haben sie sich für den zweiten Weg entschieden, der sich mutmaßlich an der ebenfalls vorhandene Buchvorlage aus dem Riva Verlag des Autoren Bruno Vincent orientiert. Die Zusammenfassung im oberen Teil des Reviews nennt bereits alles Wissenswerte was es über den Inhalt zu sagen gibt, denn mehr als das passiert in den satten 72 Minuten nicht.

Der Rest ist eine äußerst bemühte Darbietung an Hipster-Referenzen und der Nennung von Marken und Labels. Es wird mir nicht klar was genau die Autorinnen mit dem Hörspiel gern erreichen möchten, es ist weder witzig genug um eine Satire zu sein, noch ist es ernstzunehmend genug um als gesellschaftliche Kritik eine Wirkung zu entfalten. Es hätte hier sehr viel humoristisches Potenzial gegeben, doch stattdessen wurde sich hier darauf konzentriert, dass es ja unheimlich lustig sei wenn Menschen ihre Ernährung (ungewollt) umstellen.

Was am Ende meiner Meinung nach übrig bleibt ist ein langwieriges und über die meisten Zeit auch langweiliges Hörspiel, bei dem sich fünf Erwachsene selbst mit etwas quälen das sie gar nicht wollen und diese Qual nur allzu gern an die HörerInnen weitergeben. Da nützt es dann auch nichts mehr, dass die Auswahl der SprecherInnen sehr gut gelungen ist und die Produktion im Ganzen eine gute Figur abgibt.


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