Mittwoch, 16. Oktober 2019

Usagi Yojimbo #7 – Gen (Dantes Verlag)


Usagi Yojimbo #7 – Gen (Dantes Verlag)

Der siebte Usagi Yojimbo Sammelband entführt uns einmal mehr in die Zeit des feudalen Japans. Ein Ort an dem Samurais ihre Herren schützen, große Schlachten gefochten werden und die unteren Klassen mit allen Mitteln um ihr Überleben kämpfen. Allerdings handelt es sich hierbei auch um eine Welt, die von anthropomorphen Tieren bevölkert ist und auch so mancher Dämon und Geist wurde hier schon gesehen. In „Gen“ finden sich acht neue Geschichten um Stan Sakais Usagi Yojimbo, den Ronin mit den Hasenohren und seinen Freund*innen.


Den Anfang macht die Geschichte „Kitsune“, in der wir die, im Titel genannte, Fuchsdame kennen lernen. Kitsune ist eine Reisende, die sich mit Kunststücken mit ihren Kampfkreiseln den Lebensunterhalt finanziert. Und wenn das mal nicht reicht erleichtert sie unvorsichtige Männer um ihren Geldbeutel. Nur bei Usagi kommt sie mit ihrem Geschick nicht mehr zum Erfolg. Eine kurze und wenig auffällige Geschichte, die dennoch sehr schöne Momente hat und eine tolle Figur einführt.

„Gaki“ führt uns zurück in Usagis Lehre bei seinem alten Sensei. Der kleine Hoppelhase träumt seinen Meister unabsichtlich getötet zu haben und nun von seinem Geist verfolgt zu werden. Eine knappe Erzählung mit ein paar tollen Gruselmomenten, gut als Einschub.

Usagi betritt in „Unterbrochenes Ritual“ ein scheinbar einsames Dorf. Vor irgendetwas haben die Bewohner*innen angst und wirklich scheint hier ein Geist sein Unwesen zu treiben. Der Geist eines alten Kriegskumpanen Usagis. Nur er weiß wie man dieser leidenden Seele Erlösung bringen kann. Diese Geschichte ist wie immer von Stan Sakai geschrieben und gezeichnet, doch die Idee dazu stammte von Sakais Freund und Comickollegen Sergio Aragonés (Groo the Wanderer). Es handelt sich um eine tragische Geschichte die uns zurück zum Geschehen der Schlacht in Adachigahara bringt, die Schlacht in der Usagis Meister besiegt wurde. Auch der Geist ist durch diese Schlacht entstanden. Es handelt sich um eine einfühlsame Geschichte über Krieg und Stolz und verfügt vor allem über einige extrem Atmosphärisch erzählte Panel.

Mit Geistern geht es auch in der nächsten Geschichte „Das verwirrte Gespinst“ weiter. Eine kleine, aber sehr lehrreiche Gruselgeschichte, die Usagi dem kleinen Noriyuki erzählt. Eine kurzweilige Erzählung die vor allem als kleine Verschnaufpause dient, bevor wir zu den nächsten Storys kommen.

Darauf folgen dann nämlich mit „Gen“, „Kitsunes Rückkehr“ und „Die letzte Ino-Geschichte“ Comics die sich mit der „Freundschaft“ von Gen und Usagi beschäftigen. Wie die Titel verraten kommt auch Kitsune wieder vor und das alte Holznasenschwein Ino. Ebenso erfahren wir erstmals Detaills aus Genosukes Kindheit. „Gen“ ist ein, sich über drei Hefte erstreckender Epos und die Ino-Geschichte arbeitet ebenfalls einige Geschehnisse der Vergangenheit auf. Also alles vollgepackt mit Spoilern weshalb ich hier auch nicht mehr verraten will. Lasst euch aber gesagt sein, dass es einige der besten und bewegensten Kapitel aus dem Usagi Mythos sind. Das Artwork ist hier ebenso etwas über dem gewohnten Niveau und bringt euch einige sehr schöne Kämpfe und stimmungsvolle Szenerien.

Abgeschlossen wird der Band mit einer äußerst seltenen Kurzgeschichte. Der Titel „Usagi Yojimbo trifft Panda Khan“ verrät schon ziemlich gut was hier passiert. Gemeinsam bekämpfen sie in der von Monica Sharp geschriebenen und von Dave Garcia umgesetzten Geschichte einige Dämonen. Eine nettes Crossover, das darüber hinaus aber wenig bietet. Da Panda Khan es jedoch nur über eine handvoll Comicauftritte gebracht hat – was im übrigen dennoch dafür sorgte, dass er in einer der TMNT Toy Reihen eine Figur bekam – ist es schön diese seltene Story auch auf deutsch lesen zu können.

Usagi bleibt weiterhin und das auch nach all den Jahren eine spannende und visuell aufregende und vielschichtige Serie. Egal ob es historisch wird, Action geladen oder emotional, Sakai trifft ständig den richtigen Ton und kann begeistern.

8,3 von 10 Messer im Horn