Donnerstag, 25. Juni 2020

Darius Cozmic Collection Arcade / Darius Cozmic Collection Console (ININ Games) [PS4]


Darius Cozmic Collection Arcade / Darius Cozmic Collection Console (ININ Games) [PS4]

„Darius“ ist eine der großen klassischen horizentralen Arcade Shoot 'em Up Serien. Erstmals war Taitos Darius in den Spielhallen ab Anfang 1987 zu entdecken. Die herausragensten Merkmale des Games waren natürlich das aus drei Monitoren bestehende Ultrabreitbild und die coolen Gegner- und vor allem Bossdesigns, die allesamt aus coolen, mechanischen Meerestieren bestanden. Bis heute lassen sich die Games sowohl in Arcades aber auch Konsolen von ZX Spectrum bis hin zu GBA und auch Nintendo Switch und PS4 wiederfinden. Bei der Fülle an verschiedenen Titeln, Spin-offs und verschiedenen Portierungen ist es schwer, den Überblick zu behalten und noch schwerer, viele Games der Reihe auf dem selben Gerät abzuspielen. Mit den beiden Darius Cozmic Collections Arcade & Console von ININ Games ändert sich das nun endlich.



In „Darius“ stellt ihr mit eurem treuen Raumschiff, dem Silver Hawk, und wenn ihr wollt auch mit der Unterstützung eine*r lokalen Mitspieler*in im Co-op den Frieden in der Galaxy wieder her. Nach jedem fischigen Boss könnt ihr zwischen zwei verschiedenen Routen wählen, so dass ihr insgesamt 28 verschiedene Stages entdecken könnt und dafür das Spiel mindestens sieben mal beenden müsst. Euer Silverhawk kann mit seinen Raketen nach vorne schießen, während Bomben nach unten und, nach Upgrades, auch oben feuern. Außerdem könnt ihr durch Power Ups auch euer Schild verstärken. Auch wenn die einzelnen Spiele kleine Abweichungen dieser Formel aufweisen, bleibt das doch der Kern aller „Darius“ Ableger.

Die Arcade Version für einen Preis von 39,99€ enthält folgende Titel:

Darius (Arcade, original version)
Darius (Arcade, new version)
Darius (Arcade, extra version)
Darius II (Arcade, Dual Screen version)
SAGAIA (Arcade, ver.1)
SAGAIA (Arcade, ver.2)
Darius Gaiden (Arcade)

Was auf den ersten Blick nach viel aussieht, sind eigentlich nur drei Games. „Darius“ und „Darius II“ bekommt ihr in jeweils drei verschiedenen Versionen. „Darius, new Version“ bietet lediglich ein paar balancing Änderungen im Vergleich zur Originalversion und macht das Spiel etwas gnädiger. Die extra Version des ersten Teils macht noch mal euren Laser stärker und remixed HP und Anordnung der Feinde. Dadurch wird das Spiel zu Beginn insgesamt etwas leichter, während die letzten Level etwas schwerer gemacht wurden, da ihr nun vermutlich etwas besser aufgelevelt beim Finale ankommt. Somit ist die extra Version durchaus die spaßigste Variante des ersten Teils. „Darius“ spielt sich auch heute noch gut, jedenfalls werden Fans des Genres ihre Freude haben, auch wenn sich der Teil noch etwas langsam spielt und die Level insgesamt nicht genug Abwechslung bieten.
„Darius II“ spielt sich schon deutlicher flotter. Vor allem machen sich die Auswirkungen von Power Ups viel schnell bemerkbar. Außerdem ist der Soundtrack sehr viel stärker und da es sich hierbei nur noch um ein Dual Screen Automaten handelte, sorgt die größere Nähe an das Geschehen für größere detaillierte Sprites, die sich durchaus auch heute noch sehen lassen können. Außerdem sind die Level abwechslungsreicher und haben teils schöne Backgroundartworks. Neu ist hier, dass euer Silver Hawk sich bei Bossfights umdrehen kann, wenn der Boss von hinten attackiert. Dafür sind die Beiden anderen Versionen des Spiels völlig zu vernachlässigen. „SAGAIA“ existiert in zwei verschiedenen Version, wobei beide nur im Westen zu finden waren. Es handelt sich dabei um schwerere Versionen von „Darius II“, bei denen zudem noch die Level gekürzt wurden um schneller mehr Geld einnehmen zu können. Bleibt also lieber bei dem Original.

Zum Glück folgt darauf „Darius Gaiden“, der wohl insgesamt stärkste Titel der gesamten Serie. Ein kleiner Rückschritt ist die Solo Screen Optik, durch die das Spiel damals aber größere Verbreitung fand, da sie somit in mehr Automaten passte. Ansonsten bietet dieser Teil einen coolen look inklusive parallax Scrolling und der neuen Gameplay Idee, durch die ihr nun Midbosse fangen könnt. Tolles Spiel und einer meiner liebsten Titel des Genres.
Somit bietet diese Collection schon nicht wenig Content, letztlich sind knapp 40e für solch eine Collection schon sehr happig. Was eigentlich eine Chance sein sollte, auch neuen Spieler*innen diese tolle Serie näher zu bringen, bleibt in diesem Fall wieder nur etwas für die ganz harten Fans, gerade wenn Retrocollections wie die „SEGA Mega Drive Classics“ oder die „SNK 40th Anniversary Collection“ mittlerweile für einen Bruchteil des Geldes zu erstehen sind.


Weiter geht es mit der Console Collection. Sie enthält für einen Preis von 54,99€ folgende Titel:

Darius II (Mega Drive, JP Version)
SAGAIA (Genesis, US Version)
SAGAIA (Master System, EU Version)
Darius Twin (Super Famicom, JP Version)
Darius Twin (Super NES, US Version)
Darius Force (Super Famicom, JP Version)
Super Nova (Super NES, US Version)
Darius Alpha (PC Engine, JP Version)
Darius Plus (PC Engine, JP Version)

Diesmal bekommt ihr zwar etwas mehr für euer Geld, aber wirklichen Mehrwert haben diese Titel meist leider nicht gegenüber ihren Arcade Vorbildern. „Darius II“ für das Mega Drive ist eine relativ beeindruckende Portierung der Spielhallen Version. Der Wechsel von Dual Screen auf den Heimfernseher bedeutet kleinere Sprites mit etwas weniger Details und die 16-Bit Konsole kann auch keinen Co-op Modus liefern, aber trotzdem eine kompetente Konvertierung. „Sagaia“ ist die SEGA Genesis Version von „Darius II“. Abgesehen von den englischen Texten unterscheidet sich diese Variante nur darin, dass manche der Cheatcodes hier nicht mehr funktionieren. Darauf folgt der europäische Release von „Sagaia“ für das Sega Master System. 1992 konnte man nämlich in Europa selbst mit 8-Bit Games noch einige Taler machen. Keine gute Version des Spiels, doch für einen 8-Bit Port durchaus beeindruckend.
„Darius Twin“ für Super Famicom und später auch Super Nintendo war das erste konsolenexklusive Game der Reihe. Leider verfügte die japanische Version nur über einen Mono Soundtrack, umso besser, dass wir auch die westliche Version mit dem Stereosound bekommen. Durchaus solides Spiel mit einigen schönen Stages und guten Bosssprites. Außerdem konnte erstmals auch auf Konsolen im Co-op Modus gespielt werden.
Etwas, das leider in „Darius Force“ (Super Famicom) / „Super Nova“ (Super Nintendo) wieder nicht mehr möglich war. Force ist etwas experimenteller als die anderen Teile. Erstmals kämpft ihr nicht nur gegen Meerestierroboter, sondern auch Dinos und andere Dinge, außerdem könnt ihr euch zu Beginn eines von mehreren Raumschiffen aussuchen. Auch die Level versuchen, sich neu zu erfinden. Leider hat keine der Neuerungen Substanz oder bringt wirklich etwas neues.

„Darius Alpha“ für die PC Engine ist ebenfalls nur Solo spielbar und ist eine echte Rarität. Wohl unter 1.000 Einheiten wurden nur produziert. Es handelt sich dabei aber auch nur um einen Bonus, den Vorbesteller*innen in Japan zu „Darius Plus“ dazu bekamen. Alpha ist ein schmuckloser Bossrush Modus für Plus und bietet zudem noch einen vierminütigen Probemodus von Plus. Also für Sammler*innen schön, den Titel mal sehen zu können, aber viel mehr Zeit wird keine*r damit verbringen. Und zuletzt bekommt ihr noch „Darius Plus“, wobei es sich um eine beschnittene Version des PC Engine CD-ROM2 Spiels „Super Darius“ handelt, bei der ganze 10 der insgesamt 26 Bosse fehlen. Auch diese Version ist nur alleine spielbar.
Wenn ihr also keine absolut knallharten Fans der Serie seid, handelt es sich um kein Game, das ich jemals zum Vollpreis empfehlen würde. Vor allem, da letztlich nur “Darius Twin“ und „Super Nova“ neue Spiele sind. Und auch nur ersteres ist wirklich gut. Fans der Serie werden zudem bemerken, dass hier die Game Boy Variante von „Sagaia“ fehlt. So ist die Collection aller frühen Ports nicht mal komplett. Zwar bieten beide Collections tolle Emulationen aller Titel, technisch ist nichts an den Sammlungen auszusetzen und auch die vielen Optionen sind zu loben, dennoch wird es vor allem der Preis sein, der die meisten Retrofans von ihnen abschrecken wird.