Fall Nummer 1.8.6. der drei Detektive mit dem tragisch, trefflichen Namen „Insel des Vergessens“ beginnt mit einem seltsamen Anruf beim zweiten Detektiv. Demnach soll sein Großvater aus dem Sunny Island Altenheim entlaufen sein und wird dort vermisst. Aber der vollkommen überraschte Peter weiß gar nichts davon, dass sein Opa überhaupt dort leben soll.
Zu allem Überfluss berichten im Anschluss an dieses Gespräch auch noch die lokalen Nachrichten davon, dass ein älterer Herr, der Peters Großvater sehr ähnlich sieht, eine Tankstelle im Umland überfallen haben soll, die drei Fragezeichen machen sich natürlich umgehend an die Ermittlungen.
Sunny Island liegt auf einer gleichnamigen Insel und ist Ausgangspunkt für die Suche nach Großvater Peck. Dort erfahren die Jungen, das der gute Mann vor einigen Wochen hier ankam und seitdem an einer schnell fortschreitenden Demenz zu leiden schien.
Der ungewöhnlich schnelle Verlauf und die Umstände der Erkrankung lassen bei den Detektiven aber Zweifel darüber aufkommen, ob auf dieser Insel wirklich alles mit rechten Dingen zu geht. Ein dunkler Verdacht der sich während einer nächtlichen vor Ort Recherche verhärtet, als mit einem mal ein gruseliger Totenschädel in den Zimmern der Bewohner erscheint und sich als der Tod persönlich ausgibt.
Eine ganz gelungene Episode in deren Mittelpunkt ein eher unbekanntes Familienmitglied aus Peters näherem Umfeld steht. Der rüstige Mr. Peck, der selbstbewusst auf eigene Faust loszieht, um hinter die schrecklichen Geheimnisse im Sunny Island Seniorenheim zu gelangen, ist eine recht erfrischende Idee, die besonders durch das zentrale Thema des Alterns und den damit einhergehenden körperlichen bzw. geistigen Gebrechen ein interessantes Thema aufwirft.
Dieses bildet in Zusammenhang mit den menschenverachtenden Methoden und dem sorglosen Umgang mit den armen Senioren, einen ungewöhnlichen Ausgangspunkt für die Ermittlungen der drei Detektive die somit selbst mit dem schwierigen Thema Demenz konfrontiert werden.
Trotzdem, und das ist ein Pluspunkt dieser Folge, gelingt es den Autoren die Schwere und Ernsthaftigkeit einer solchen Erkrankung einer breiten Hörerschaft (von jung bis alt) zu verdeutlichen ohne den Punkt ins melodramatische oder gar pathetische zu überschreiten.
Eigentlich recht passend zum Thema dieser Folge, gehören einige der großen Urgesteine des Synchronsprechens mit zum Cast. Neben dem mittlerweile 86. jährigen Wolfgang Völz der bereits in diversen drei Fragezeichen Folgen eine Sprechrolle übernahm und den Meisten als Stimme von Kapitän Blaubär oder Walter Matthau bekannt sein dürfte ist auch der 89. jährige Jürgen Thormann nochmals mit von der Partie den ihr sicher als Synchronsprecher von Sir Ian McKellen oder sogar aus den alten Masters of the Universe Hörspielen erkennen werdet. Einen kleinen, Überraschungsauftritt in der Rolle des „Goodween“ hat dieses Mal übrigens der Autor André Minninger. Darüberhinaus ist dies die letzte reguläre Folge mit dem beliebten Erzähler Thomas Fritsch, der sich nach über achtzig vertonten drei Fragezeichen Episoden anderen Projekten widmen möchte. Sein Nachfolger wird ab Folge 187 der deutsche Schauspieler Axel Milberg (bekannt aus den Wallander Krimi-Hörspielen oder als Kieler Tatort Kommissar Borowski).