Hideo und Hiromi haben allmählich den Tod ihrer Freundin verkraftet und fliehen nun zu zweit weiter. Am Strand entdecken sie einen kleinen Lebensmittelmarkt der scheinbar noch nicht geplündert wurde. Sie schnappen sich was sie brauchen, ebenso wie einige Flaschen Alkohol. Damit will Hiromi sich Mut antrinken, denn auch wenn Hideo ein tollpatschiger Idiot ist, will sie noch heute ihre Jungfräulichkeit an ihn verlieren. Besoffen und mit schlechtem Sex beschäftigt bemerken sie gar nicht welche Monstrosität auf sie zukommt.
Nach den letzten Ausschweifungen kehrt Mangaka Kengo Hanazawa in „I am a Hero“ zurück zur Hauptstorys seines psychologischen Zombie Epos. Mit Hiromi und Hideo zurück in den Hauptrollen gewinnt die Reihe bei mir wieder sehr viel mehr Interesse. Die Dialoge sind erneut wunderschön merkwürdig und vor allem richtig awkward. Die Chemie zwischen den Charakteren ist eine totale Katastrophe, wie die Figuren selbst auch. Die Zombies neben hier eine sehr nebensächliche Rolle ein, dafür ist dann mehr Platz für die Beziehung der beiden Hauptfiguren. Insgesamt ist die Interaktion zwischen ihnen dermaßen daneben, dass es schon fast niedlich ist. Spannend anzusehen wie Hanatawa einen Zombiemanga auch über lange Strecken ohne Zombies und Splatter am Leben erhalten kann, oftmals sogar besser als mit den Säulen des Genres.
Das Artwork ist dabei eine sehr amüsant anzuschauende Mischung aus Realismus, düsterem Horror und Postapokalypse und überspitzten Manga Stilmitteln mag auf den ersten Blick nicht so gut zusammen passen, ergibt am Ende jedoch jedes mal einen schlüssigen Gesamtlook. Einziger Kritikpunkt an der Optik ist schon seit beginn der Reihe, wie offensichtlich hier für Hintergründe oftmals Fotografien in die Panel kopiert werden. Durchaus eine gängige Praxis um Geld zu sparen und gleichzeitig den Detailgrad immens zu erhöhen, hier geschieht es aber auf eine Weise, die immer wieder an der integrität des Manga rüttelt und aus der Geschichte heraus reißt.
I am a Hero ist eine eigensinnige Mixtur aus Zombie Horror und psychologischen Drama, angereichert mit etwas Slapstick und einer überaus Grotesken Grundstimmung. Ungewöhnlich aber auch gerade deshalb eine der wenigen starken modernen Titel des Zombiehorrors.
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