Billy
Bat #19 (Carlsen Manga)
Angekommen
in der Gegenwart des Jahres 2017 entdecken wir Maggie, wie sie
mittlerweile in New York zur Filmschule geht. Ihr Ziel ist es
Dokumentation Regisseurin zu werden. Von ihrem Dozenten erhält sie
die Hausaufgabe den alten japanischen Regisseur Konnie Akechi zu
interviewen. Dieser viel in der jüngsten Vergangenheit zwar nur noch
durch schlechte Monsterfilm in Erscheinung, wird aber Gerüchten zu
Folge als der Mann hinter der Fälschung der Mondlandung gehandelt.
Bei ihm angekommen bekommt sie jedoch nicht nur das gewünschte
Interview, sondern auch einen neuen Job. Als Akechis Assistentin soll
sie mit dem Regisseur nach Tibet reisen, wo anscheinend die
Hei-Bianfu-Sekte begonnen hat eine gigantische Billy Bat Geoglyphe in
die Wüste zu zeichnen und anzubeten. Aber nicht nur sie, sondern
auch Billy Bats ehemaligen Zeichner verleitet die Fledermaus nach
Tibet, wo ein großes Geheimnis auf sie zu warten scheint.
Zwei
Dinge bewundern mich auch und besonders nach dem 19. Band von Naoki
Urasawas und seinem Ko-Szenaristen Takashi Nagasakis Mangareihe Billy
Bat: Erstens kann die Reihe weiterhin bestens unterhalten ohne zu
langweilen, wobei die mysteriöse Atmosphäre konstant gehalten
werden kann und zweitens gibt es von Beginn bis jetzt nur minimale
Qualitätsschwankungen. Und auch dann wird höchstens eine sehr gute
Reihe aus einer eigentlich überdurchschnittlichen Reihe.
Der
aktuellste Billy Bat nimmt sich ein wenig aktueller Politik an, ohne
dabei aber das offensichtlichste anzusprechen. Ganz im Gegenteil,
Randbemerkungen deuten auf bestimmte Ereignisse der letzten Zeit hin,
ohne dabei zu trivial über bestimmte Themen zu sprechen. Weiterhin
spielen die verschiedenen Metaebenen eine große Rolle, aber auch in
diesem Kontext werden sogar wieder neue Ebenen erschlossen in dem
Parallelen zu bestimmten filmischen Arbeiten hergestellt, die
teilweise erwähnt oder auch inhaltlich reproduziert werden.
Die
Charaktere entwickeln sich einmal mehr weiter und bekommen neue
Facetten. Besonders die neueste Generation der Charaktere also Maggie
und Timmy Sanada verändern sich stark. Auch Kevin Goodmans Eltern
haben einige schöne und traurige Momente. Visuell ist der Manga
ebenso stark und detailverliebt wie die Story. Besonders die ganz
kleinen Dinge werden toll in Szene gesetzt, aber auch die
Handlungsorte werden genauso gut recharchiert und umgesetzt wie
historische und kulturelle Fakten.
Für
alle die von ihrem Manga etwas mehr erwarte als nur leichte
Unterhaltung, bleibt Billy Bat eine der wenigen aktuellen Reihen die
auch nach Jahren noch in der Lage sind die Lesenden intellektuell zu
fordern und gleichzeitig aber nie zu verkopft zu wirken. Schlaue
Unterhaltung mit viel Charme!
8,9
von 10 mündlich überlieferte Comics