Donnerstag, 8. Februar 2018

Billy Bat #19 (Carlsen Manga)

Billy Bat #19 (Carlsen Manga)

Angekommen in der Gegenwart des Jahres 2017 entdecken wir Maggie, wie sie mittlerweile in New York zur Filmschule geht. Ihr Ziel ist es Dokumentation Regisseurin zu werden. Von ihrem Dozenten erhält sie die Hausaufgabe den alten japanischen Regisseur Konnie Akechi zu interviewen. Dieser viel in der jüngsten Vergangenheit zwar nur noch durch schlechte Monsterfilm in Erscheinung, wird aber Gerüchten zu Folge als der Mann hinter der Fälschung der Mondlandung gehandelt. Bei ihm angekommen bekommt sie jedoch nicht nur das gewünschte Interview, sondern auch einen neuen Job. Als Akechis Assistentin soll sie mit dem Regisseur nach Tibet reisen, wo anscheinend die Hei-Bianfu-Sekte begonnen hat eine gigantische Billy Bat Geoglyphe in die Wüste zu zeichnen und anzubeten. Aber nicht nur sie, sondern auch Billy Bats ehemaligen Zeichner verleitet die Fledermaus nach Tibet, wo ein großes Geheimnis auf sie zu warten scheint.

Zwei Dinge bewundern mich auch und besonders nach dem 19. Band von Naoki Urasawas und seinem Ko-Szenaristen Takashi Nagasakis Mangareihe Billy Bat: Erstens kann die Reihe weiterhin bestens unterhalten ohne zu langweilen, wobei die mysteriöse Atmosphäre konstant gehalten werden kann und zweitens gibt es von Beginn bis jetzt nur minimale Qualitätsschwankungen. Und auch dann wird höchstens eine sehr gute Reihe aus einer eigentlich überdurchschnittlichen Reihe.

Der aktuellste Billy Bat nimmt sich ein wenig aktueller Politik an, ohne dabei aber das offensichtlichste anzusprechen. Ganz im Gegenteil, Randbemerkungen deuten auf bestimmte Ereignisse der letzten Zeit hin, ohne dabei zu trivial über bestimmte Themen zu sprechen. Weiterhin spielen die verschiedenen Metaebenen eine große Rolle, aber auch in diesem Kontext werden sogar wieder neue Ebenen erschlossen in dem Parallelen zu bestimmten filmischen Arbeiten hergestellt, die teilweise erwähnt oder auch inhaltlich reproduziert werden.

Die Charaktere entwickeln sich einmal mehr weiter und bekommen neue Facetten. Besonders die neueste Generation der Charaktere also Maggie und Timmy Sanada verändern sich stark. Auch Kevin Goodmans Eltern haben einige schöne und traurige Momente. Visuell ist der Manga ebenso stark und detailverliebt wie die Story. Besonders die ganz kleinen Dinge werden toll in Szene gesetzt, aber auch die Handlungsorte werden genauso gut recharchiert und umgesetzt wie historische und kulturelle Fakten.

Für alle die von ihrem Manga etwas mehr erwarte als nur leichte Unterhaltung, bleibt Billy Bat eine der wenigen aktuellen Reihen die auch nach Jahren noch in der Lage sind die Lesenden intellektuell zu fordern und gleichzeitig aber nie zu verkopft zu wirken. Schlaue Unterhaltung mit viel Charme!


8,9 von 10 mündlich überlieferte Comics