Kingdom:
New Lands (Noio) [PS4]
Als
König*in eines nicht näher genannten Inselreichs müsst ihr euer
Königreich neu aufbauen nachdem ihr mit eurem Schiff gekentert seit
und alles verloren habt. Mit eurem treuen Pferd sucht ihr nach
Schätzen und neuen Bewohner*innen, die zu Farmer*innen,
Bogenschütz*innen, Handwerker*innen und Ritter*innen ausgebildet
werden müssen. Aber ihr solltet euch beeilen, denn Nachts kriechen
Monster aus ihren Portalen und werden versuchen euch alles
wegzunehmen und wenn ihr eure Krone verliert bedeutet dies das Aus
für euer junges Königreich.
Kingdom
ist ein 2D Sidescrolling Strategie Spiel, dessen Gameplay sich vor
allem auf Ressourcenmanagment konzentriert. Jedes der fünf Level (und dem zusätzlich in der PS4 Fassung enthaltenen DLC Level) besteht aus einer Insel, die aus einen einzigen Screen besteht. In
der Mitte des Screens befindet sich euer Lagerfeuer und die
Landschaft links und rechts davon wird jedes Mal zufallsgeneriert. Je
nach Level findet ihr neben Wiesen und Wäldern auch wilde Dörfer,
die Behausung des Händlers, Bäche, Steinformationen, Befestigung,
Schatztruhen, euer Schiffswrack und ein paar weitere Dinge die jetzt
aber zu viel verraten würden.
Eure
Aufgabe ist es in jedem Level das Wrack eures Schiffes zu finden und
es zu reparieren. Danach könnt ihr zur nächsten Insel segeln.
Allerdings kostet die Reparatur ziemlich viele Goldmünzen. Ihr
steuert dabei lediglich euer Pferd und könnt auf eure Umgebung nur
Einfluss nehmen, indem ihr Goldmünzen fallen lasst. Lasst ihr zum
Beispiel Gold vor einem Baum fallen, wird der Baum gefällt. Lasst
ihr Gold vor einer Felsformation fallen wird daraus ein Wachturm
gebaut und so weiter. Neue Gold kann durch Farmen erwirtschaftet
werden, zuerst bleibt euch aber nur Hasenjagd und der reisende
Händler als Einkommensquelle.
Der
Kniff des Spiels ist es also eine gute Balance zu finden. Ihr müsst
euch mit Mauern, Bogenschütz*innen und Wachtürmen gegen die Monster
verteidigen, aber auch die Infrastruktur eures Camps ausbauen um auf
bessere Technik wie Katapulte, Buffs und mehr Goldquellen zu
erschließen. Außerdem braucht ihr natürlich Gold um das Schiff zu
bauen und zugleich ist eure Goldkasse auch eure Lebensanzeige.
Kniffliger wird es wenn ihr die Feinheiten des Spiels entdeckt. Wilde
Dörfer generieren Täglich neue Bürger*innen eures Königreichs,
die rekrutiert werden können. Baut ihr euer Königreich aber weiter
aus um mehr Farmen oder Wiesen zu erschließen (Wiesen lassen Hasen
spawnen und das Gras stellt die Ausdauer eures Pferdes wieder her),
schlucken eure Bauarbeiten irgendwann die Dörfer oder das Haus des
Händlers. Dadurch verliert ihr dann auch die positiven Effekte
dieser Orte. Damit einher geht leider auch etwas RNG Glück, denn
wenn die wichtigen Orte schlecht auf der Karte platziert sind können
die Level unter Umständen sehr schwer bis unmöglich zu gewinnen
sein.
Das
Andere Problem des Spiels ist das es zu Beginn nur sehr wenig
erklärt. Es bringt zwar Spaß die verschiedenen Techniken und
Feinheiten zu entdecken und zu verstehen wie alles zusammenspielt,
aber gleichzeitig ist es auch nervig, wenn man zufällig ein Detail
nicht mitbekommen und deshalb eine wichtige Funktion zu spät
entdeckt. Aber mein einziger wirklich großer Kritikpunkt an diesem
sonst sehr unterhaltsamen Spiel ist, dass das Gameplay sehr schnell
sehr repetitiv wird. Wenn ihr die Grundlegenden Strategien erst mal
verstanden habt, macht ihr immer das Gleiche und passt eure Pläne
nur ein wenig an die sich ändernden Umstände an. Ist dann erst mal
alles so aufgebaut wie ihr es haben wollt besteht der Rest des Levels
nur noch aus routinierten hin und her Laufen. Bis ihr das Spiel also
gemeistert habt ist es sehr spaßig, aber dann gibt es nur noch
wenige Gründe weiter zu spielen.
Die
Grafik kommt in einem wunderschönen und detailversessenen Pixelart
Stil. Die Charaktere sehen toll aus, es gibt verschiedene Coole
Monster und vor allem euer Pferd ist für solch ein pixeliges
Tierchen sehr ausdrucksstark. Noch schöner sind die Landschaften,
vor allem im Winter und Herbst sind sie wahre Schönheiten. Auch der
Soundtrack ist wirklich toll und da sich hier atmosphärische
Soundlandschaften mit schönen Melodien und ein paar spannenden
Action Stücken miteinander abwechseln wird jede Situation bestens
untermalt. Nur die Soundeffekte sind etwas zu gewöhnlich und
bestehen teilweise aus bekannten Assetts. Leider kommt es im Late Game, wenn irgendwann hunderte Monster euch attackieren zu teilweise sehr starken Slowdowns, die die Kontrolle doch stark erschweren.
Kingdom
kann schnell so manche Stunde fressen und kann dabei sehr gut und
clever unterhalten. Leider verfliegt die Magie dann aber etwas
schneller als erwartet. Für 10-15 Stunden ist das Game aber eine
große Freude.
7,7
von 10 dicke Geldsäcke