The Hills have Eyes (1977)
Familie Carter ist auf dem Weg nach Kalifornien und verfährt sich ein wenig auf der Suche nach einer Silbermine. Dabei geraten sie in ein Wüstengebiet, das scheinbar zu einem nuklear verseuchten Testgelände des Militärs gehört. Als ihr Auto mitten im heißen Sand liegen bleibt, erfahren sie am eigenen Leibe, dass sie nicht allein sind und ganz in ihrer Nähe wilde Mutanten in den Bergen hausen. Und wie diese Mutanten es nun mal so an sich haben, sind sie Kannibalen und leider sehr hungrig.
Wes Craven ist schrecklich überbewertet! Jetzt ist es raus, alle meckern, aber so ist es nun mal. Abgesehen von „A Nightmare on Elm Street“ (1984) hat er wirklich nichts cooles gemacht. Ich würde zwar „The Last House on the Left“ (1972) gerne toll finden, aber neben den atmosphärisch tollen Szenen ist der Film der allergrößte Scheiß.
Sein fünf Jahre später gedrehte Film ist nicht allzu schlimm aber auch nicht der große Klassiker für den viele ihn halten. Am besten kann man das beobachten wenn man Leuten den Film zum ersten mal zeigt. Die Reaktionen sind meist neutral. Ich will den Streifen allerdings auch nicht schlecht reden wenn man dem Kultstatus aber einfach so glaubt, dann wird man sicherlich enttäuscht sein.
Viele macht Craven hier aber auch richtig. Zu aller erst fällt auf, dass er den bescheuert Humor beim letzten Haus gelassen hat und die armen Berg Mutanten damit verschont. Witzig ist es trotzdem manchmal aber nur durch die cholerischen Anfälle von Russ Grieve (Foxy Brown, 1974) und seiner schusseligen Frau Esthel, gespielt von Virginia Vincent. Ansonsten ist der Film relativ ernst und auch ernst zu nehmend. Die Atmosphäre ist immer wieder recht dicht und die Schockmomente entfalten oftmals ihre Wirkung. Toll ist auch Michael Berryman (The Barbarians, 1987), der nicht zuletzt durch sein von seiner Krankheit bestimmtes aussehen zum Aushängeschild des Films wurde.
Im Verlauf des Films kommt es aber zu einigen Durchhängern und die Kinder der Familie werden immer nerviger und störender. Das Ende ist dann auch sehr abrupt und ziemlich antiklimatisch, außerdem wirken die Kostüme der Mutanten nicht nur aus heutiger Sicht ziemlich albern und billig.
Ich mag den Film, aber zugegeben mehr aus sentimentalen Gründen. Nüchtern betrachtet hat der Streifen so seine Schwierigkeiten und auch unfreiwillig komischen Momente. Wenn, dann sollte man ihn im O-Ton schauen da ich die Synchro für wenig gelungen halte. Vor allem glaube ich aber das junge Horrorfans es schwer haben werden den Film gut zu finden, besonders da durch die vielen perfekten Reviews ein ganz anderer Film versprochen wird.
6,7 von 10 ausgetrunkene Kanarienvögel