Der junge Chester lebt mit seiner Familie in einer kanadischen Kleinstadt. Wäre das nicht schon beschissen genug, zeigen sich bei Chester langsam aber sicher erste Gefühlsregungen für Mädchen aus seinem Umfeld. Außerdem ist er an der Schule als der Junge bekannt, der nie flucht, was einige Mitschüler zum Anlass nehmen sich über Chester lustig zu machen.
Durch die Krankheit seiner Mutter und deren ständigem Bedürfnis nach Liebesbeweisen von ihrem Sohn, wird es für Chester auch nicht gerade leichter seinen eigenen Weg zu finden und etwas mehr aus sich herauszukommen.
Chester Brown ist kanadischer Independent Comicautor und
verarbeitet in „Fuck“ seine eigenen Jugenderinnerungen.
Ursprünglich erschien die Geschichte in einzelnen Episoden in Browns eigenem Comicmagazin „Yummy Fur“. Später erschienen die Stories, die im „Yummy Fur“- Original noch „Fuck“ als Titel hatten, leicht verändert unter dem Namen „I never liked you“. Für die deutsche Veröffentlichung von Reprodukt, wurde der ursprüngliche Titel wiederverwendet.
Ursprünglich erschien die Geschichte in einzelnen Episoden in Browns eigenem Comicmagazin „Yummy Fur“. Später erschienen die Stories, die im „Yummy Fur“- Original noch „Fuck“ als Titel hatten, leicht verändert unter dem Namen „I never liked you“. Für die deutsche Veröffentlichung von Reprodukt, wurde der ursprüngliche Titel wiederverwendet.
„Fuck“ mag im ersten Moment den Anschein einer typischen
Coming of Age Geschichte erwecken, sobald man jedoch beginnt die ersten Seiten
zu lesen, wird schnell klar, dass es hier doch etwas anders zugeht.
Zunächst einmal wirkt „Fuck“ in seinem Ton oft viel
melancholischer, als die meisten Geschichten, des obengenannten Genres. Zwar
gibt es auch hier immer wieder humorvolle Momente, die jedoch nicht von
adoleszenter Leichtfüßigkeit, sondern vielmehr von (manchmal unangenehmer)
Merkwürdigkeit geprägt sind.
Typische Eckpfeiler solcher Geschichten wie erste Drogenerfahrungen oder erste sexuelle Gehversuche werden auch weitestgehend ausgeklammert. Was vor allem an Browns streng christlicher Erziehung liegt.
Typische Eckpfeiler solcher Geschichten wie erste Drogenerfahrungen oder erste sexuelle Gehversuche werden auch weitestgehend ausgeklammert. Was vor allem an Browns streng christlicher Erziehung liegt.
Wobei das Thema Sexualität dann doch irgendwie mit
reinspielt. Allerdings auf andere, unterschwellige Weise.
So beginnt Chester zwar sich langsam für Mädchen zu interessieren, ist mit diesen Gefühlsregungen aber derart überfordert, dass es manchmal wirklich schwer ist ihm beim Kontakt mit dem anderen Geschlecht zuzusehen.
Chester ist ein sehr in sich gekehrter Charakter, der selten Gefühlsregungen zeigt, auch wenn deutlich wird, dass er durchaus ein sensibler Mensch ist, der durchaus ebenso fühlt wie die meisten anderen Menschen auch, jedoch nicht in der Lage ist, diesen Gefühle irgendwie Ausdruck zu verleihen.
Einzig Musik und Zeichnen scheinen seine Mittel zu sein, etwas raus zu lassen. Häufig nimmt er diese Hobbies auch als Anlass zur Flucht, um sich nicht mit anderen Menschen abgeben zu müssen.
So beginnt Chester zwar sich langsam für Mädchen zu interessieren, ist mit diesen Gefühlsregungen aber derart überfordert, dass es manchmal wirklich schwer ist ihm beim Kontakt mit dem anderen Geschlecht zuzusehen.
Chester ist ein sehr in sich gekehrter Charakter, der selten Gefühlsregungen zeigt, auch wenn deutlich wird, dass er durchaus ein sensibler Mensch ist, der durchaus ebenso fühlt wie die meisten anderen Menschen auch, jedoch nicht in der Lage ist, diesen Gefühle irgendwie Ausdruck zu verleihen.
Einzig Musik und Zeichnen scheinen seine Mittel zu sein, etwas raus zu lassen. Häufig nimmt er diese Hobbies auch als Anlass zur Flucht, um sich nicht mit anderen Menschen abgeben zu müssen.
So manches Mal möchte man als Leser Chester einfach nur
schütteln und ihn anschreien, dass er verdammt noch mal endlich anfangen soll
zu leben, so sehr bringt einen Chesters introvertierte Art auf die Palme.
Nichtsdestotrotz bietet Chesters Charakter genügend Identifikationsmöglichkeiten, denn Momente der Zurückgezogenheit sollte jeder aus seiner eigenen Pubertät kennen. Chesters größtes Problem ist es, dass es sich bei ihm um einen Dauerzustand zu handeln scheint.
Die Erzählweise des Bandes gestaltet sich äußerst
interessant. Anstelle einer klaren Struktur erwarten den Leser hier vor allem
Erinnerungsfetzen, die zeitlich immer ein wenig weiter springen, ohne dass es
klare Kapitel- oder Handlungsunterteilungen gibt.
Ereignisse werden angerissen, mal zu einem Abschluss gebracht, oft aber auch einfach mitten in der Handlung ausgeblendet.
Dadurch wirkt der Comic vielmehr wie Bruchstückhafte Jugenderinnerungen. Die eigenwillige Panelanordnung unterstreicht diesen Charakter zusätzlich.
Ereignisse werden angerissen, mal zu einem Abschluss gebracht, oft aber auch einfach mitten in der Handlung ausgeblendet.
Dadurch wirkt der Comic vielmehr wie Bruchstückhafte Jugenderinnerungen. Die eigenwillige Panelanordnung unterstreicht diesen Charakter zusätzlich.
Browns Zeichnungen sind einfach, aber effektiv und fügen
sich aufgrund ihres simplen, nüchternen Stils perfekt in die Story und die
dazugehörige Stimmung ein.
Chester Browns „Fuck“ ist in seinem melancholisch
merkwürdigen Stil, ein wirklich toller Vertreter des Nordamerikanischen
Indie-Comics der frühen 1990er Jahre und sollte vor allem Leuten, die sich
zumindest ein Stück weit im Hauptcharakter wiederfinden, gefallen.
Und auch wer sich (wünschenswerterweise) nicht mit ihm identifizieren kann, bekommt mit „Fuck“ einen großartigen autobiografischen Comic in die Hand gedrückt. Mir hats gefallen, was ihr daraus macht ist eure Sache.
Und auch wer sich (wünschenswerterweise) nicht mit ihm identifizieren kann, bekommt mit „Fuck“ einen großartigen autobiografischen Comic in die Hand gedrückt. Mir hats gefallen, was ihr daraus macht ist eure Sache.