Enthält das gesamte dritte Volume der Eternals (#1-#7).
Bevor es intelligentes Leben auf der Erde gab, reisten die Celestials durch das All. Riese, den Menschen in ihrer Gestalt ähnelnden Robot-Entitäten die den Samen des Lebens überall in den Galaxien verbreiten. Nur durch sie konnte die Menschheit entstehen. Um diese noch so frische und angreifbare Rasse zu schützen kreierten sie auch die Eternals. Mächtige Krieger, unsterbliche und nach allen Regeln der menschlichen Wahrnehmung perfekte Wesen. Doch bei dem Prozess diese Wesen zu erschaffen, formen sich auch die Deviants. Bei diesen Wesen handelt es sich um schreckliche Wesen, die sich rasant vermehren und den Menschen sowohl körperlich als auch zahlenmäßig stark überlegen sind. Deshalb müssen die Eternals immer wieder gegen die Armeen der Deviants vorgehen um das Leben der Menschen zu garantieren. Als dies geschehen war zogen die Eternals sich zurück und verschwanden. Mittlerweile sind viele der Eternals zurückgekehrt, doch weder sie selbst, ihre Mitmenschen oder die anderen Helden können sich an sie erinnern.
Nur Iron Man erkennt in Sersi eine alter Mitstreiterin der Avengers wieder und fordert sie auf sich zu registrieren. Doch sie selbst weiß nicht wovon er redet und auch in den Akten der Rächer ist nichts über sie vermerkt. Ikaris gelangt als erster der Ewigen wieder an seine Erinnerung und seine Kräfte. Er bemerkt so auch zuerst, das die Deviants zurück sind und auch hinter dem großen Vergessen scheint ein alter bekannter zu stecken, nämlich der Eternal Sprite, der nun ewig im Körper eines Kindes gefangen ist und sich dafür rächen wollte.
Ret-Con Time! Alles was Jack Kirby einst schrieb ist nur noch halb war, allerdings werden die meisten Leser die retroaktive Geschichtsveränderung eh nicht bemerken. Daher: Geschenkt. Diese Eternals Miniserie ist schon das dritte Volume dieser halbgöttlichen Wesen, die einst Comiclegende Jack Kirby erdacht und auch gezeichnet hat. Eigentlich sind die Celestials nur ein Abfallprodukt aus Kirbys Arbeit an den Comic Tie-Ins des Science-Fiction Films “2001”. Genauso wie bei seinen New Gods, die er damals für DC erschuf, basieren auch die Eternals zum Teil auf Ideen von Erich von Däniken und Arthur C. Clarke. Eine heute recht magisch wirkende Mischung aus Esoterik, Philosophie und Science-Fiction. Durchaus Stoff mit dem Neil Gaiman umzugehen weis, daher war er für dieses Volume auch gar keine so schlechte Wahl.
Seine Geschichte ist zuerst mal ein wenig Wortüberladen. In den nötigen Momenten weiß er dennoch wann er die Klappe zu halten hat. Man läst sich viel Zeit das Konzept vorzustellen, nimmt sich die erste Zeit sehr bewusst aus dem restlichen Marvel Universum heraus, nur um dann recht behutsam Avengers und andere Dinge aus dem reichen Universum in die Handlung mit einzubeziehen. Das Konzept ist heute noch interessant und bietet einiges. Auch für tiefsinnigere Momente bleibt dadurch Platz und Gaiman lässt sich vom Gewicht der Marvel Welt nicht wirklich einschränken. Am Ende bleibt aber dennoch das Gefühl, dass einiges etwas überhetzt war, weil es einfach zu viel Inhalt für nur sieben Hefte ist. Abgesehen davon aber einer der hochwertigsten und ambitioniertesten Minis der letzten Jahre.
Als Zeichner konnte man Joh Romita Jr. ins Boot holen können. Damit wäre dann auch eigentlich alles gesagt. Jedenfalls macht er hier was man von ihm kennt. Er bietet einen gleichzeitig rustikalen wie total progressiv und völlig eigenständigen Stil. Sieht wunderschön aus und abgesehen von vielleicht drei Seiten, die merkwürdig Neunziger lastig oder zu gimmicky erscheinen. Die Charakter Desgins sind aber der Hammer, die Action ist krass und kommt wuchtig rüber. Klare Empfehlung an alle Science-Fiction Fans und auch für alle die eigentlich eher auf europäische Sci-Fi stehen. Der gewöhnliche Marvel Leser hingegen findet nur bedingt was er erwartet.
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