Monster a Go-Go (1965)
Der amerikanische Astronaut Frank Douglas (Henry Hite) wird ins All geschossen, verschwindet dann aber plötzlich. Als sein Weltraumvehikel wieder auf der Erde landet sitzt nicht mehr der gute Frank darin, sondern eine riesige, radioaktive Bestie. Sofort versucht man den übergroßen Menschen mit Hautproblemen einzufangen, was auch gelingt, doch er kann wieder entkommen. Doch zum Glück verschwindet er dann einfach.
Ist “Monster a Go-Go” der schlechteste Film aller Zeiten? Keine Ahnung, aber die Richtung stimmt schon mal. Vor allem ist dieser Streifen ohne Monster und ohne a Go-Go mit einem der schlechtesten Enden gestraft die ich bisher gesehen habe. Der Titel ist ja sowieso eine Lüge. Das angebliche Monster ist nur ungefähr fünf Minuten zu sehen und wichtige Plotelemente wie seine Gefangennahme und auch seine darauf folgende Flucht werden uns nur von dem übereifrigen Erzähler mitgeteilt. Nichts davon ist zu sehen. Und im Finale verschwindet das Monster einfach, was uns ebenfalls erst vom Erzähler erklärt werden muss. So frech, dass es fast schon genial ist. Auch getanzt wird nur wenige Minuten, worüber ich mich nicht beschweren möchte. Denn auch die Paar tänzelnden Momente reichen aus jeden ins Koma zu langweilen.
Das “Monster” wird von Henry Hite gespielt, der dank seiner überragenden Größe von über 230 Zentimetern nicht nur hier einen Riesen spielen musste. Er ist zwar nur selten zu sehen, aber trotzdem der einzige Darsteller an den man sich im Anschluss noch erinnern kann. Alles andere ist Mumpitz und so gibt es nur ein mögliches Fazit: Übler Müll, der sogar für Trashfanatiker keinerlei Unterhaltung zu bieten hat.
Es gibt allerdings auch Gründe für diese Katastrophe. Regisseur Bill Rebane (The Cold) werkelte lange an seinem B-Movie Debüt. Irgendwann im Jahre 1961 gab er die Arbeit daran jedoch auf. 1965 benötigte Drive-In Regisseur Herschell Gordon Lewis (The Wizard of Gore) allerdings einen Begleitfilm für seinen neuesten Knaller “Moonshine Mountain”, einen frühen Redneck Exploiter. Also fügte er ohne lange zu fackeln einfach irgendwelche Szenen zu dem unfertigen Filmkorpus hinzu. Die meisten Darsteller konnten nicht erneut verpflichtet werden. Deren Figuren mussten dann einfach so verschwinden. Da sagt dann der Erzähler, dass sie Eis essen gegangen sind oder so. Auch, dass die zurückgekehrten Darsteller vier Jahre später völlig anders aussehen war ihm dabei total wumpe. So ergibt die Handlung natürlich noch weniger Sinn, merkt aber eh keiner. So kam Robanes Kunstwerk dann doch noch in die Autokinos der übleren US-Staaten. Lewis hat sein Geld jedenfalls wieder rein bekommen und die mutigen Zuschauer werden mit einem weiteren räudigen Filmchen belohnt. Ich hätte drauf verzichten können.
1,4 von 10 verschwundene Monster