Das Tal der Rache (1951) [KNM]
Als er noch jung war, wurde das Waisenkind Owen Daybright (Burt Lancaster) von dem Kuhrancher Arch Strobie (Ray Collins) aufgenommen. Um dessen Gnädigkeit zu honorieren hat er immer auf dessen eigenen Sohn Lee (Robert Walker) aufgepasst, der sich mit seinem gedankenlosen Taten immer wieder in Schwierigkeiten bringt. Zur Zeit ist der zwar mit seiner Jen (Joanne Dru) verheiratet, hat aber heimlich auch ein Kind mit Lily (Sally Forrest) gezeugt und weigert sich die Verantwortung dafür zu übernehmen. Owen versucht wieder mal alles für ihn grade zu biegen, doch anstatt sich bei seinem Adoptivbruder dafür zu bedanken möchte Lee das Erbe seines Vaters für sich beanspruchen und den großen Bruder aus dem Weg räumen. Dabei schreckt er auch nicht davor zurück gemeinsame Sache mit Lillys Brüdern zu machen, die den Vater des unehelichen Kindes zur Rechenschaft bringen wollen.
Was später zu einem oftmals sehr melodramatischen Western wird, beginnt zuerst wie eine Dokumentation über den Alltag eines Kuhjungens. Klingt jetzt nicht gerade spannend, Regisseur Richard Thorpe schafft es aber die unberührte Natur Amerikas wunderschön in Szene zu setzen. Hinzu kommt noch das charismatische Voice Over von Burt Lancaster, der uns mal genau erklärt wie das mit den Kühen und dem Hüten so läuft. So stimmig bleibt der Film dann auch. Es stehen keine ausgiebigen Schusswechsel oder verrückte Lassotricks im Mittelpunkt, sondern der Alltag der einfachen Menschen. Erst spät entwickelt sich der Plot um den verräterischen Bruder bis dahin wird der einfach Alltag ohne viel Pathos dargestellt. In Liebessachen wird es immer wieder mal zu melodramatisch aber wirklich störend wird es nie. Gerade weil die Charaktere trotz allem durchweg gut geschrieben und nachvollziehbar sind. Zu platt sind nicht mal die Bösen gemacht.
So kann man sagen, dass dieser Western nur wenige Klischees erfüllt, toll gefilmt ist, einige schöne Charaktermomente zu bieten hat. Größere Längen konnten sich eigentlich auch nicht einschleichen auch, wenn der Film insgesamt ziemlich ruhig und unaufgeregt ist. Mir hat es zugesagt. Mal ein etwas anderer amerikanischer Western.
Jetzt ist der Film in relativ guter Bildqualität und etwas verauschtem Ton mit guter deutscher Synchro auch in der “Western Box” von KNM zu finden. Darin befinden sich auf einer DVD zudem noch die Titel: “Scalawag”, “Ride in the Whirlwind” und “Das Gesetz in der eigenen Hand”.
6,4 von 10 Stierspuren