The Star Wars - Die Urfassung (Panini)
Hunderttausend Jahre lang waren die Jedi-Bendu die ehrenvollen Beschützer des Imperators. Doch in der letzten Zeit wurden die dunklen Ritter der Sith immer stärker und einflussreicher und konnten den Platz der Jedi erobern. Zum Bösen gelenkt versucht das Imperium Prinzessin Leias Heimatplaneten Aquilae zu erobern, da dort überlegene Klonfabriken zu finden sind. Derweil bildet der erfahrene Jedi-Bendu Luke Skywalker seinen Schüler Annikin Starkiller zu einem edlen Ritter aus. Gemeinsam mit seinem Padawan bricht Skywalker auf um die Prinzessin zu beschützen. Gemeinsam suchen sie die Hilfe des Echsenmenschen Han Solo, der mit ihnen flieht und so eines der größten Abenteuer beginnt, das jemals stattgefunden hat.
Schon 1974 gab es einen rohen Skriptentwurf von George Lucas’ erstem Star Wars Film. Was damals noch unter “The Star Wars” lief war im Kern schon die Vision die letztlich verfilmt wurde. Viele Größere und Kleinere Änderungen an Plot, Handlungsorten und eigentlich allem erdenklichen sind nicht von der Hand zu weisen. Seit September letzten Jahres bekommen auch nicht eingeweihte eine Möglichkeit sich in der archaischen Welt der ersten Version des Star Wars Drehbuchs umzusehen.
J. W. Rinzler, einer von Lucas Books führenden Star Wars Editoren, nahm such Georges ursprüngliche Vision vor und machte daraus eine kompakte und gradlinig zu verfolgende Handlung. Irgendwie kennt man jedes Detail der Geschichte, trotzdem ist es wohl einer der merkwürdigsten und andersartigen Ausflüge in die Welt von SW. Die Handlung ist eine Mischung aus allen sechs Episoden, interessant ist dabei vor allem Annikin, der sehr stark verändert erst einige Jahrzehnte überhaupt filmisch zum Leben erweckt wurde.
Die Story folgt in ihren Grundzügen den drei originären Episoden, würfelt dabei aber so gut wie alles durcheinander. Dabei ist es einmal interessant diese frühe und unpolierte Fassung der Star Wars Welt zu sehen, zum anderen reizt die Idee einer Art Elseworld SW Geschichte schon ziemlich. Vieles ist hier noch direkter. Zum Beispiel der Look von Darth Vader, der hier noch sehr viel mehr an einen japanischen Samurai erinnert. Gleichzeitig kommt beim Imperium die Anleihen bei der Ästhetik des NS-Regimes mehr durch. Insgesamt ist alles sehr viel direkter von anderen Kulturen, Sagen und sonstigem beeinflusst als es bei Star Wars dann später war. Zudem erinnern die, hier gesammelt acht Hefte, viel mehr an frankobelgische Comics, als an typische Science-Fiction Opern. Der Stoff ist jedenfalls düster und sehr phantastisch mit wenig Hochglanz Science-Fiction. Gefällt mir ziemlich gut, auch wenn es schwer ist sich an viele der Änderungen zu gewöhnen. Gleichzeitig bleibt aber zu sagen, dass der Comic auch, genau wie die Filme, sehr trashige Elemente hat, was aber ebenso nicht schlimm auffällt.
Das Artwork von Mark Mayhew ist meist ein richtiger Hammer. Die gesamte Serie sieht wirklich schön aus, ein wenig düster, abenteuerlich und sehr viel erwachsener als die Filme. Passt so jedenfalls gut in die Dark Horse Veröffentlichungen im SW Universum.
Die gesammelte Miniserie kommt in einem sehr schön aufgemachten Hardcover Band heraus und als Bonus gibt es noch viele Seiten Konzeptzeichnungen, erste Entwürfe, Hintergrundinfos und eine Covergalerie. Bestens!
8,8 von 10 Beastman Wookies