Apartment 1303 3D (2012)
“Apartments töten keine Menschen. Menschen töten Menschen”
Janet (Julianne Michelle) hat es endlich geschafft. Sie hat ein eigenes Apartment gefunden und entkommt so ihrer cholerischen Mutter. Zu oft wurde sie von der gealterten und alkoholsüchtigen Ex-Countrysängerin Maddie Slate (Rebecca De Mornay) im Suff verprügelt. Jetzt soll ihr Leben endlich besser werden, doch schon beim Einzug lernt sie das gruselige Mädchen Emily (Madison McAleer) kennen. Von ihr erfährt sie, dass sie nicht willkommen ist und schon vor ihr junge Frauen in der Wohnung verstorben sind. Nicht nett. Und wirklich erklingen schon in der Nacht einige echt gruslige Töne aus den Wänden. Zudem kommt immer wieder ekliger Geruch aus den Ritzen der Wohnung. Schon in der darauffolgenden Nacht purzelt Janet vom Balkon ihrer Wohnung und verstirbt an zu hartem Kontakt mit Beton. Unter verdacht stehen nun ihre große Schwester Lara (Mischa Barton) und ihr Freund Mark (Corey Sevier), der selbst verdeckter Ermittler für die Polizei ist. Beide erkennen in den nächsten Tagen in dem Apartment, dass wirklich etwas nicht stimmt. Scheinbar geistert etwas böses im Apartment 1303 herum.
Ein Remake des gleichnamigen, 2007 veröffentlichten, japanischen Gruselfilms von Ataru Oikawa (Tomie). Das Original liegt hier auch noch auf DVD rum, mal schauen wann ich das mal hinbekomme. Das hier zu besprechende Remake erweckte meine Aufmerksamkeit vor allem, da ich gerade dabei bin möglichst viele Filme aus den IMDb Bottom 100, also den, den Votings nach 100 schlechtesten Filmen aller Zeiten, meiner Sammlung hinzuzufügen. Mit nur 2,6 Punkten scheint es sich bei dem Film um einen echten Klopper zu handeln. Nach der Sichtung kann ich verstehen, was man an 1303 kritisiert und wirklich handelt es sich hierbei um einen ziemlich schlechten Film, warum er aber unter die 100 schlechtesten gevotet wurde bleibt mir ein Rätsel.
Zuerst dachte ich, Ultrafans des Originals fühlen sich beleidigt und haben das Teil runter gestimmt. Allerdings scheint kein Schwein vom Original gehört zu haben. Jedenfalls hat keines, der von mir frequentierten Reviews etwas zum Original gesagt. Dann muss es wohl einen anderen Grund geben. Auch keiner der großen Internetkritiker hat sich damit auseinandergesetzt. Ansonsten scheint ebenfalls keine Organisation oder sonst wer dazu aufgerufen 1303 schlecht zu finden. Also auch nach meiner Recherche wird nicht klar was die Leute so schlimm daran finden.
Die Reviews sprechen von der schlimmsten Story, den schlechtesten Darstellern, überhaupt ist alles total scheiße. Kann ich bis zu einem gewissen Punkt nachvollziehen. Die Handlung ist absolut nichts besonderes. Habt ihr schon mal eine Geister/Fluchstory gesehen? Dann kennt ihr vermutlich jedes Plotdetail des Films. Aber auch wenn es in dieser Sache nicht generischer sein könnte, bleibt de Machern dennoch anzurechnen, dass man angenehm mit bekannten Sehgewohntheiten bricht, indem man die Hauptfigur mitten in der Handlung wegsterben lässt. Abgesehen davon handelt es sich aber schon um eine stark forcierte Geschichte die nie lebendig oder irgendwie glaubwürdig erscheint. Besonders die Dialoge sind schrecklich, werden hölzern vorgetragen und zudem sind sie wirklich sehr unglaubwürdig und vollkommen unlebendig. Oftmals sitzen Charaktere auch einfach alleine in einem Raum und reden mit sich selbst. Ein intelligentes Drehbuch geht anders, eine Katastrophe wird ein Film dadurch nicht.
Die Darsteller sind nicht gut, das stimmt. Mischa Barton (Walled In) ist nicht gerade eine Koryphäe auf ihrem Gebiet und die Chemie zwischen den beiden, angeblich frisch verliebt spielenden Julianne Michelle und Corey Sevier (Todes-Date) ist ein Grauen. Bei den Beiden ist besonders die Sexszene echt peinlich und nur schwer mit anzusehen. Trotzdem würden mir spontan schnellstens 100 Filme einfallen die schlimmeres bieten. Die Ausstattung des Streifens ist ausreichend, bis teilweise recht gut. Die Sets sind recht karg und ehrlich gesagt auch extrem lieblos gestaltet, eine unerträgliche Zeit wird es dadurch aber sicher nicht. Einen dicken Arschtritt hat allerdings der Editor verdient. Teilweise hat er den Film wirklich schrecklich verschandelt. Ich kann zwar nicht beurteilen womit er zu arbeiten hatte. Andererseits wäre dem Film schon sehr geholfen, wäre er nicht so merkwürdig, spannungsarm und teils widersinnig geschnitten. Der Szenenablauf hat nur selten einen Stimmungsbogen und Handlungsorte werden gerne mal ohne Sinn und Verstand gewechselt.
Nicht gut, aber trotzdem glatte 4 von 10 duschende Geister wert. Wer glaubt es geht nicht schlimmer, hat einen tierisch versnobten Filmgeschmack und noch nichts wirklich schreckliches gesehen.