Teenage Tramp (1973)
Kim (Alisha Fontaine) ist in einen unangenehmen Freundeskreis abgerutscht. So langsam wird aber auch ihr selbst bewusst, dass es sich hierbei um keinen Umgang für sie handelt. Deshalb haut sie ab und hofft per Anhalter zur Westküste zu kommen, an der ihre spießige und neurotische ältere Schwester Hilary (Robin Lane) lebt. Ihr möchte sie ihren Teil vom Erbe ihrer verstorbenen Eltern abknüpfen. Auf dem Weg kommt es allerdings schon zu einigen unschönen Begnungen für Kim, aber das schlimmste kommt erst noch. Der böse Dealer Maury (David Sawn) und sein Gefolge fieser Rocker und Hippies ist ihr allerdings schon auf den Fersen. Kann sie entkommen?
Eigentlich hatte ich mir unter diesem Titel von Anton Holden (Erotische Bestien) eher einen etwas klamaukigen Autokinofilm vorgestellt. Mit vielen harmlosen und vor allem albernen Sexszenen. Was ich stattdessen bekommen habe ist ein Roughie, der teilweise schmerzlich Nihilismus verbreitet und seine Hauptdarstellerin Alisha Fontaine (Spaghetti Killer) durch so manche Hölle gehen lässt. Vor allem im finalen Akt passieren einige schreckliche Dinge, die durch ihre nüchterne Inszenierung teils nur schwer zu ertragen sind. Aber auch schon zu Beginn startet der Film recht schrecklich mit einer Vergewaltigung, die danach durch die Reaktion von Kims Freund noch schlimmer gemacht wird. Am heftigsten ist dann allerdings das Ende, das in seiner düsteren Art nur zu Ende bringt was man knapp 80 Minuten vorher begonnen hat.
David Sawn spielt dabei nicht nur einen der Fieslinge, sondern hat auch das Drehbuch mit verfasst. Allerdings liegt ihm die Darstellung eines miesen Heinis mehr als das Schreiben. Jedenfalls könnte der Film so viel besser sein, wenn die Charaktere nicht so platt wären. Abgesehen von den traumatischen Szenen, bietet “Teenage Tramp” nämlich nur noch platte Figuren, einen unlogischen Plot und einen sehr Plumpen versuch Sozialkritik zu üben, indem man zwei sehr unterschiedliche soziale Schichten aufeinanderprallen lässt. Die Inszenierung ist zwar insgesamt schwach, aber meist doch recht effektiv. Die Darsteller selbst sind auch nicht die besten und selbst die bekannteste (und nicht unbedingt beste) Schauspielerin des Films, Robin Lane, kennt man höchstens aus zwei Folgen von “Dark Shadows”.
Düsteres Drama, mit einigen schwerverdaulichen Szenen. Nur was für Genrekenner, aber auch diese werden den Streifen vermutlich höchstens wegen des überaus krassen Endes, dem einige der inkompetentesten Szenen des Film vorausgehen, interessant finden.
4 von 10 unfreiwillige Drogenkonsumenten