Das Geheimnis der vier Kronjuwelen (1983)
J.T. Striker (Tony Anthony) war sein Leben lang ein höchst erfolgreicher Schatzräuber und Abenteurer. Mittlerweile ist er aber recht alt geworden fürs Rumturnen. Jedenfalls wird es immer schwerer all den Fallen und Giftpfeilen auszuweichen. Trotzdem brummt sein Auftragsgeber Professor Montgomery (Francisco Villena) ihm noch einen letzten dicken Coup auf. Er soll die magischen vier Kronjuwelen zurückerobern, die gerade dabei sind den Sektenführer Bruder Jonas (Emiliano Redondo) so stark zu machen, dass er mit seinen fiesen Jüngern schon bald Unheil über die ganze Welt bringen könnte. Alleine hätte er allerdings keine Chance gegen die Sekte, weshalb er noch ein letztes mal seine alte Truppe und eine blutjunge Anfängerin um sich sammelt um das größte Abenteuer seines Lebens zu er- und überleben. Neben der jungen Dame Liz (Ana Obregon), helfen ihm noch seine ebenfalls alt gewordenen Kumpel, der ergraute Clown Socrates (Francisco Rabal) und der trinksüchtige Rick (Jerry Lazarus). Zu viert schlagen sie sich mit eigenbrötlerischen Schlüsseln, intelligenten Fallen und allerhand Sektengetier herum.
Die Cannon Studios sind ja nicht unbedingt für Qualität bekannt, aber für viel Rabatz. Auch hier ging man wieder mal sehr exploitativ zur Sache und wollte wohl noch mal ein wenig um damals zum zweiten mal abflauenden 3D Hype abbekommen. So warf man recht überstürzt “Das Geheimnis der vier Kronjuwelen” auf den Markt. Ein Abenteuer Film, dessen Handlung man sehr ungeschickt um vorher erdachte 3D-Effekt Szenen gesponnen hat. Dabei war man sogar so eilig dabei, dass man beim Star Wars Scrolltext im Intro vergessen hat, die Punktierung und Grammatik zu kontrollieren. Und wenn mir so was auffällt, dann liegt einiges im Argen.
Nach diesem Intro kann allerdings die Eröffnungsszene ganz schön beeindrucken. Ganze 20 Minuten lang kämpft Tony Anthony, der für Cannon schon zwei Jahre vorher den 3D Klassiker “Alles fliegt dir um die Ohren” in der Hauptrolle zum Kassenschlager werden lies, sich durch einen Tempel, voll mit Fallen, ekligen Tieren und noch mehr Fallen. Ein wirklich tolles Set Piece und zudem eine vollkommen Dialog freie Szene. Danach muss man allerdings erstmal sehr viel Hintergrundwissen sammeln. Recht öde und mit unspannenden Dialogen vollgestopft. Nervt ist aber vergessen wenn die Trashaction weitergeht. Irgendwann im völlig durch geknallten Finale wird es dann für meinen Geschmack zu explosiv, man stumpft einfach immer mehr ab und irgendwann ist total egal was passiert. Mir ging es jedenfalls so. Zum berieseln taugen Anfang und Ende aber allemal. Nur der öde Rest aus der Mitte ist zu langatmig geraten.
Neben dem, aus Italowestern bekannten Hauptdarsteller, wären da noch Ana Obregon. Sie wurde offensichtlich eher für ihr Aussehen eingestellt und nicht wegen ihres schauspielerischen Talents. Gene Quintano hat hier einen seiner sehr wenigen Auftritte vor der Kamera. Normalerweise ist er nämlich Schreibtischtäter. So schrieb er unter anderem Police Academy 3-5, wie auch die ersten beiden Quatermain Streifen. Nicht zu vergessen auch Loaded Weapon 1, bei dem er auch Regie führte. Die anderen Darsteller kann, muss man aber auf keinen Fall schon aus anderen kleineren Trashfilmchen kennen.
Im Grunde ein ziemlich schlechter Film, man kann ihn aber für seine tollen Sets, die schier unendlichen albernen Ideen und seinen trashigen Jahrmarkt Flair mögen. Mir war es irgendwann zu anstrengend und blöd. Wären nur noch ein paar dieser völlig abgedrehten Szenen mehr vorhanden gewesen, gäbe es nicht zu viel daran auszusetzen.
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