Nancy in Hell #2: Die Hölle auf Erden! (Panini)
Enthält die gesamte Miniserie “Nancy in Hell on Earth” #1-#4.
#1: Nancy Simmons und Lucifer konnten zwar aus der Hölle fliehen, nach ihnen blieb aber das Tor zur Erde offen, wodurch alle Dämonen lustig ausbrechen konnten. Mr. Macabre bekam von Gott die Erde geschenkt und muss nun dafür sorgen den Planeten von Nancy und ihrem Engel Freund zu säubern. Nancy und Luci bekommen es schon sehr schnell mit neuen Dämonenhorden zu tun, treffen aber auch auf überlebende, denen sie natürlich zur Hilfe kommen. Auch aus dem Himmel kommt Unterstützung, aber ob diese wirklich auf ihrer Seite ist?
El Torris ist mit seiner Nancy zurück und startet mit diesem Heft ihre zweite Mini. Und fuck geht es von Anfang an rund. Nach einer kleinen recap der bisherigen Geschehnisse, geht es nahtlos da weiter wo aufgehört wurde. Im Sekundentakt werden Dämonen per Kettensäge in mundgerechte Stückchen verarbeitet und immer neue, dickere Höllenviecher treten auf den Plan.
Die Story kann also weitestgehend vernachlässigt werden, da ist es schön das man sich diesmal bei dem Artwork mehr mühe gegeben hat. Also wirkt etwas überarbeitet und aufpoliert. Die Action hat mir Stil und die Blutfontänen finden kein Ende. Wer immer noch nicht verstanden hat das es sich hierbei um Schund der übelsten Sorte handelt, dem sei noch gesagt das Nancy noch größere Brüste hat und ihre Klamotten noch knapper geworden sind (kein Wunder bei dem wilden rumgehüpfe mit der Kettensäge).
Nancy in Hell bleibt auch on Earth lupenreiner Trash, der zwar nur eine kleine Zielgruppe haben dürfte, die freut sich dafür aber auch ein Loch in den Zahn.
2#: Lucifer und Nancy fliehen mit ein paar Überlebenden unter anderem auch ein paar Cops in ein Gefängnis, lange dauert es auch hier nicht bis die ersten Höllenwesen eindringen können und für Ärger sorgen. Lucifer heult mal wieder rum, überzeugt währenddessen nebenbei noch die gesamte Knastbruderschaft davon mal etwas gutes zu tun. Davon wiederum werden aber einige Engel angelockt, die nur durch Nancys beherztes Eingreifen mit der Kettensäge „vertrieben“ werden können. Doch die nächste Hiobsbotschaft wartet schon und scheinbar haben alle Nationen der Welt ihre Waffen auf die USA gerichtet um die Invasion aus der Hölle aufzuhalten.
Das war aber schwach. Dabei ging das erste Heft doch so gut los. Viel zu lange müssen wir uns mit Lucifers Rumgeheule abgeben, das nervt schon sehr. Splatteraction gibt es wieder reichlich, auch an nackten Tatsachen wird nicht gespart und sogar ein neuer Charakter, nämlich ein nerviges Hipster Girly wird hinzugefügt. Wirklich spannend ist das alles leider nicht. Besonders der Teil mit den Engeln ist öde. Lustig war aber wie Lucifer einen Satanisten im Knast trifft und ihm erstmal erzählt das alles an was er glaubt völliger Müll ist, worauf der Teufelsanbeter nur antwortet das er scheinbar ein Christ und und er darauf keinen bock hat.
An hübschen Details und guten Einfällen fehlt es auch bei den Zeichnungen. Nancy macht optisch natürlich was her, auch die Dämonen sehen wirklich krass aus aber ansonsten… Okay da sind noch die beiden Knastis die aussehen wie Tom Savini (The Theatre Bizarre) und Danny Trejo (Machete), die später von Lucifer zu guten Menschen gemacht werden. Aber besonders an die lustigen Details habe ich vermisst. Insgesamt ist das Artwork diesmal eintöniger und schludriger. Vor allem die Splatter Zeichnungen sind meist einfach rot eingefärbt aber wirklich was zu sehen Asser roter Farbe gibt es nicht.
Nächstes Heft wird gefälligst wieder besser!
#3: Alle Atomraketen der Welt wurden abgefeuert um die Engel auszulöschen, die gerade dabei sind, sämtliches Leben auf der Erde auszulöschen. Selbst mit Atombomben kann man diesen Schlampen nicht beikommen und so bleibt es wieder an Nancy und Lucifer hängen die Welt zu retten. Dafür bilden sie eine, im wahrsten Sinne unheilige Allianz, mit den Knastis und auch ihrem Erzfeind, Mr. Macabre. Und so geht das Gemetzel weiter.
Nancy in Hell on Earth ist ganz klar die exploitaivste Comicserie die ihr im Moment finden könnt. Hätte man in den 70‘ern die gleichen Ressourcen für Trashfilme gehabt, würden sie so aussehen wie dieser Comic. Genau das ist die größte Stärke des Comics. Ähnlich wie die Avatar Horrorcomics, konzentriert man sich auch hier auf übelste Splatteraction, möglichst viele Titten und andere Unflätigkeiten. Kann alles unterhalten, aber nur in maßen. Wirklich lustig finde den Satanisten, der nun festgestellt hat, das Lucifer ein verweichlichter Waschlappen ist, der gegen seine weibliche Begleitung wie ein kleines verängstigtes Kind wirkt. Ansonsten geht’s extrem derb zur Sache und das in allen Belangen die ihr euch vorstellen könnt.
Eben genau das, ist aber auch mein Problem. Die erste Miniserie war genauso hart, hatte aber eine Story der ich gerne gefolgt bin. Bei Hell on Earth scheint alles von der ersten Ausgabe an stillzustehen und es macht den Anschein, das die Macher sich nur von der einen krassen Szene zur nächsten hangeln. Kommt mir immer wieder so vor als hätte man eine Idee, wie zum Beispiel viele nackte Engel mit großen Brüsten, umgeben von riesigen Atomraketen um sich herum, die als Monumente der männlichen Fruchtbarkeit in den Himmel ragen. Ohne Frage ein episches Bild, nur muss man auch die Seiten zwischen den geplanten Splash Pages mit Inhalt füllen können und genau da versagt man leider auch bei diesem Floppy erneut.
#4: Jetzt zählt’s: Letzte Chance für Nancy und den armen Lucifer die Engel und Mr. Macabre zu besiegen. Aber selbst wenn sie die Hölle wieder von der Erde tilgen kann, wartet schon ein neues Abenteuer auf sie.
Zum achten mal absoluter Trash, der in dieser Form eigentlich nur bei den Kollegen von Avatar zu vermuten ist. Auch wenn die Story förmlich nach David Laphams Handschrift schreit, haben wir es dabei mit einem Image Titel von El Torres zu tun. Der dreht im abschließenden Heft des zweiten Volumes noch mal richtig auf. Es gibt T&A en Masse und ein Splattergeschlodder das nur schwer zu topppen sein wird. Beendet wird das ganze noch mit einem, zwar voraussehbaren aber ziemlich coolen Cliffhanger.
Story gibt es nicht viel, dafür viele Schimpfwörter, nackte Tatsachen und extrem viele innere Organe, die plötzlich nicht mehr innen sind. Herrlicher scheiß. Ziemlich dumm, aber als schocker für zwischendurch genau das richtige. Nur was für den ganz schlechten Geschmack.
Fazit: Trash, Trash, Trash. Sex, Gewalt und viele Monster. Autokinofans, die ihre Dosis B-Movie in Comicform brauchen bekommen ihr Fett weg. Anspruch ist gleich null, genau das erwartet man aber eignetlich auch. Für sich gesehen nichts, aber eben doch genau was es sein soll. Die deutsche Übersetzung ist okay, könnte teilweise aber noch etwas lebendiger sein. So geht ein wenig des ursprünglichen Esprit verloren. Ansonsten passt's.
6,2 von 10 nackige Engel