Donnerstag, 19. September 2019

The Ninja Saviors: Return of the Warriors (NatsumeAtari) [PS4]

The Ninja Saviors: Return of the Warriors (NatsumeAtari) [PS4]


Die Zukunft: Die Umwelt ist zerstört, die Menschheit unterjocht. Schuld daran ist der unbarmherzige Diktator Banglar. Nichts und Niemand konnte ihn bisher zu Fall bringen. Die letzte Hoffnung der versklavten Menschen ist der rätselhafte Wissenschaftler Mulk. Auch seine Pläne scheiterten einst, doch nun steht sein neuestes Projekt vor der Fertigstellung. Ein Trio unzerstörbarer Cyborgninjas steht bereit, jeder so stark wie 1.000 von Banglar Krieger*innen. Werden die atombetriebenen Kampfmaschinen die Welt retten können?

Taitos „The Ninja Warriors“ erschien erstmals 1987 in den Spielhallen. Dabei handelte es sich um ein Side-scrolling beat 'em up, dass jedoch im Gegensatz zu den meisten anderen Genrevertreter*innen nur auf einer Ebene spielbar ist, ihr eure Figur als nur linke und rechts, aber nicht auch nach oben und unten bewegen könnt, wie zum Beispiel in anderen Klassikern wie „Alien Vs. Predator“ oder anderen Capcom Titeln. Das herausragende des Ninjakloppers war jedoch das Monitor Set-up. Der Spielautomat bot nämlich gleich drei Bildschirme durch die das Spiel zum Ultra Widescreen Erlebnis wurde. Das Spiel wurde dann, natürlich ohne dieses Feature auf einige Heimgeräte wie Atatri ST, C64 und PC Engine portiert. Aber erst das 1994 von Natsume entwickelte Sequel für den SNES „The Ninja Warriors Again“ brachte dem Franchise weltweite Aufmerksamkeit ein.


Seitdem sind einige Jahre ins Land gegangen, doch eine zwar kleine, dafür aber hartnäckige Ninja Warriors Fangemeinde bleibt bestehen. Nach weiteren portierungen und vor allem dem NatsumeAtari Remake von „Wild Guns“: „Wild Guns Reloaded“ war die Haoffnung groß auch diesen SNES Klassiker von Natsume bald in HD sehen zu dürfen. Mit „The Ninja Saviors: Return of the Warriors“ gibt es nun ein HD Remaster des Titels, das für die aktuelle Konsolengeneration aufgefrischt wurde. Bevor wir jedoch zu den Neuerungen kommen, erstmal ein paar Worte zu dem Spiel selbst.

Ninja Warriors ist wie gesagt ein Side-scrolling beat 'em up im dystopischen Setting. Die Story ist zwar nicht ganz egal und das Setting ist sicherlich nicht sonderlich neu und war es auch damals nicht mehr, es erlaubt dem Game aber einige optisch interessante Designs. Natürlich ist das wichtigste hier das Gameplay und an dieser Stelle waren die Ninjas den meisten ihrer Genremitbewerber*innen Generationen voraus. Mit Buttonmashing kommt hier keine*r weit. Auch die Wellen von Gegner*innen auswendig zu lernen bringt nur bedingt etwas wenn ihr ihre Charaktere nicht unter Kontrolle habt.

Drei verschiedene Figuren stehen euch zur Auswahl. Der schlicht als „Ninja“ betitelte Ninja ist ein massiver Kampfkoloss deren normalen Attacken nur wenige Feind*innen widerstehen können. Diese Kraft geht natürlich auf Kosten der Geschwindigkeit. Durch seine Raketenbetriebenen Special Moves bleibt Ninja dennoch mobil. Angriffe benötigen dennoch ein cleveres Timing um nicht umzingelt zu werden. Kunoichi hingegen ist eine schnellere, aber auch schwächere Kämpferin. Hier wird jedoch Risiko belohnt: Zwar ist ihre Abwehr schwach, aber um ihre starken Würfe anzuwenden muss sie nahe an ihre Feind*innen heran. Die dritte Figur Kamaitachi ist ein sehr technischer Charakter, der sich ungewöhnlich spielt, schwer zu meistern ist, aber dann einige sehr starke Taktiken ermöglicht. Das Kampfsystem kann somit auch heute noch durch seine tiefe überzeugen. Auf den ersten Blick unterscheidet sich das Kampfsystem nur wenig von ähnlichen Titeln, aber durch die unterschiedlichen Specialmoves wird klar, wie wichtig dieses Spiel für die Entwicklung der Character Action Games war. So basieren viele von Hideki Kamiyas Ideen für das Erste „Devil May Cry“ Game aus Ninja Warriors.


Ninja Warriors also einfach nur durchzuspielen ist keine zu große Herausforderung. Der Reiz des Spiels liegt darin die acht Stages und ihre Bosse immer perfekter und mit mehr Stil und Tempo zu beenden. Dabei wird dann auch immer deutlicher, dass nur wenige Spiele dieses Genre das Zeug dazu haben über Jahrzehnte so frisch und interessant zu bleiben.

Das hier besprochene Remake bietet zwei neue Charaktere, die sich bestens in das Oldschoolgampeplay einfügen und auch alten Expert*innen neue Wege zeigen das Spiel zu meistern. Die Grafikauffrischung bringt den Titel auch optisch ins Jetzt ohne, dass der 16bit Stil etwas von seinem Charme verliert. Zudem sorgt das 16:9 Bildformat erstmals dafür das ihr auch Zuhause ein ähnliches Erlebnis habt wie damals mit dem Originalteil in der Spielhalle. Zudem gibt es ein neues Online-Timeranking, dass den besten unter euch noch einmal neue Motivation geben sollte das Spiel weiter zu perfektionieren. Außerdem lässt diese Version euch erstmalig auch im Couch-Coop die Welt retten.
Auch dieses Natsume Remake schafft es nicht nur einen alten Titel für eine neue Generation aufzubereiten, sondern ist auch in der Lage ein Game zu veröffentlichen, dass auch völlig ohne den Nostalgiebonus gut genug ist um zu begeistern.

7,8 von 10 sehr schwere Ninjas