Die Zukunft: Die Umwelt ist zerstört,
die Menschheit unterjocht. Schuld daran ist der unbarmherzige
Diktator Banglar. Nichts und Niemand konnte ihn bisher zu Fall
bringen. Die letzte Hoffnung der versklavten Menschen ist der
rätselhafte Wissenschaftler Mulk. Auch seine Pläne scheiterten
einst, doch nun steht sein neuestes Projekt vor der Fertigstellung.
Ein Trio unzerstörbarer Cyborgninjas steht bereit, jeder so stark
wie 1.000 von Banglar Krieger*innen. Werden die atombetriebenen
Kampfmaschinen die Welt retten können?
Taitos „The Ninja Warriors“
erschien erstmals 1987 in den Spielhallen. Dabei handelte es sich um
ein Side-scrolling beat 'em up, dass jedoch im Gegensatz zu den
meisten anderen Genrevertreter*innen nur auf einer Ebene spielbar
ist, ihr eure Figur als nur linke und rechts, aber nicht auch nach
oben und unten bewegen könnt, wie zum Beispiel in anderen Klassikern
wie „Alien Vs. Predator“ oder anderen Capcom Titeln. Das
herausragende des Ninjakloppers war jedoch das Monitor Set-up. Der
Spielautomat bot nämlich gleich drei Bildschirme durch die das Spiel
zum Ultra Widescreen Erlebnis wurde. Das Spiel wurde dann, natürlich
ohne dieses Feature auf einige Heimgeräte wie Atatri ST, C64 und PC
Engine portiert. Aber erst das 1994 von Natsume entwickelte Sequel
für den SNES „The Ninja Warriors Again“ brachte dem Franchise
weltweite Aufmerksamkeit ein.
Seitdem sind einige Jahre ins Land
gegangen, doch eine zwar kleine, dafür aber hartnäckige Ninja
Warriors Fangemeinde bleibt bestehen. Nach weiteren portierungen und
vor allem dem NatsumeAtari Remake von „Wild Guns“: „Wild Guns
Reloaded“ war die Haoffnung groß auch diesen SNES Klassiker von
Natsume bald in HD sehen zu dürfen. Mit „The Ninja Saviors: Return
of the Warriors“ gibt es nun ein HD Remaster des Titels, das für
die aktuelle Konsolengeneration aufgefrischt wurde. Bevor wir jedoch
zu den Neuerungen kommen, erstmal ein paar Worte zu dem Spiel selbst.
Ninja Warriors ist wie gesagt ein
Side-scrolling beat 'em up im dystopischen Setting. Die Story ist
zwar nicht ganz egal und das Setting ist sicherlich nicht sonderlich
neu und war es auch damals nicht mehr, es erlaubt dem Game aber
einige optisch interessante Designs. Natürlich ist das wichtigste
hier das Gameplay und an dieser Stelle waren die Ninjas den meisten
ihrer Genremitbewerber*innen Generationen voraus. Mit Buttonmashing
kommt hier keine*r weit. Auch die Wellen von Gegner*innen auswendig
zu lernen bringt nur bedingt etwas wenn ihr ihre Charaktere nicht
unter Kontrolle habt.
Drei verschiedene Figuren stehen euch
zur Auswahl. Der schlicht als „Ninja“ betitelte Ninja ist ein
massiver Kampfkoloss deren normalen Attacken nur wenige Feind*innen
widerstehen können. Diese Kraft geht natürlich auf Kosten der
Geschwindigkeit. Durch seine Raketenbetriebenen Special Moves bleibt
Ninja dennoch mobil. Angriffe benötigen dennoch ein cleveres Timing
um nicht umzingelt zu werden. Kunoichi hingegen ist eine schnellere,
aber auch schwächere Kämpferin. Hier wird jedoch Risiko belohnt:
Zwar ist ihre Abwehr schwach, aber um ihre starken Würfe anzuwenden
muss sie nahe an ihre Feind*innen heran. Die dritte Figur Kamaitachi
ist ein sehr technischer Charakter, der sich ungewöhnlich spielt,
schwer zu meistern ist, aber dann einige sehr starke Taktiken
ermöglicht. Das Kampfsystem kann somit auch heute noch durch seine
tiefe überzeugen. Auf den ersten Blick unterscheidet sich das
Kampfsystem nur wenig von ähnlichen Titeln, aber durch die
unterschiedlichen Specialmoves wird klar, wie wichtig dieses Spiel
für die Entwicklung der Character Action Games war. So basieren
viele von Hideki Kamiyas Ideen für das Erste „Devil May Cry“
Game aus Ninja Warriors.
Ninja Warriors also einfach nur
durchzuspielen ist keine zu große Herausforderung. Der Reiz des
Spiels liegt darin die acht Stages und ihre Bosse immer perfekter und
mit mehr Stil und Tempo zu beenden. Dabei wird dann auch immer
deutlicher, dass nur wenige Spiele dieses Genre das Zeug dazu haben
über Jahrzehnte so frisch und interessant zu bleiben.
Das hier besprochene Remake bietet zwei
neue Charaktere, die sich bestens in das Oldschoolgampeplay einfügen
und auch alten Expert*innen neue Wege zeigen das Spiel zu meistern.
Die Grafikauffrischung bringt den Titel auch optisch ins Jetzt ohne,
dass der 16bit Stil etwas von seinem Charme verliert. Zudem sorgt das
16:9 Bildformat erstmals dafür das ihr auch Zuhause ein ähnliches
Erlebnis habt wie damals mit dem Originalteil in der Spielhalle.
Zudem gibt es ein neues Online-Timeranking, dass den besten unter
euch noch einmal neue Motivation geben sollte das Spiel weiter zu
perfektionieren. Außerdem lässt diese Version euch erstmalig auch
im Couch-Coop die Welt retten.
Auch dieses Natsume Remake schafft es
nicht nur einen alten Titel für eine neue Generation aufzubereiten,
sondern ist auch in der Lage ein Game zu veröffentlichen, dass auch
völlig ohne den Nostalgiebonus gut genug ist um zu begeistern.
7,8 von 10 sehr schwere Ninjas