Usagi Yojimbo #6 – Kreise (Dantes
Verlag)
Dieser Sammelband enthält die
Geschichten „Die Brücke“, „Das Duell“, „Yūrei“, „Die
Tochter seines Herrn“, „Kreise“ und „Usagis Arche“ (von Ken
Mitchroney).
Als Usagi in einer Mond erleuchteten,
regnerischen Nacht über eine Brücke in ein Dorf eilt, ahnt er noch
nicht, dass er einer finsteren Dämonin nur knapp entronnen ist. Ein
weiteres Abenteuer lässt ihn unfreiwillig zum Arenakämpfer werden.
Auf einer seiner Reisen Sucht eine Yūrei ihn Heim und lässt ihn
unbewusst zum Instrument ihrer Rache werden. Eine düstere gute Nacht
Geschichte erzählt von ganzen Horden von Monstern und Oni die Usagi
besiegen musste um die Tochter seines Meisters zu befreien. Episch
wird es in der Titelgebendengeschichte, die nicht nur alte Freunde,
sondern auch Feinde zurückbringt und Usagi über eine jahrelang
aufrecht erhaltene Lüge aufklärt. Am Ende dieses Bands teleportiert
es unseren Hasenohrigenkrieger sogar in die nicht ganz ernste
Zukunft.
Der sechste Sammelband von Stan Sakais
„Usagi Yojimbo“ Reihe vereint einmal mehr verschiedene Abenteuer
aus dem Leben von Usagi. Im Mittelpunkt steht der Vierteiler
„Kreise“. Dabei handelt es sich um eine tränenreiche, spannende
Angelegenheit, die vor allem die Langzeitfans des Hasen sehr
begeistern können wird. Schließlich kehren hier viele alte Figuren
zurück. Wer also schon einige Abenteuer mit Usagi erlebt hat, wird
hier bestens unterhalten und sicherlich auch zu mindestens einem
kleinen Tränchen gerührt.
Erwartet werden darf einmal mehr ein
toll erzählter Comic, den Sakai selbst ebenso überzeugend in Szene
setzen kann. Gerade optisch kann die Geschichte „Die Tochter seines
Herrn“ sehr gefallen. Zusehen gibt es große Schlachten gegen
verschiedene Monster und Dämonen. Darunter auch ein paar der bisher
schönsten Schwertduelle, die die Serie bisher zeigen konnte. „Das
Duell“ und „Yūrei“ sind kleine Appetitanreger. Gut geschrieben
und hübsch umgesetzt machen sie Lust auf mehr, können aber für
sich allein nur wenig in Erinnerung bleiben. Der Opener „Die
Brücke“ hingegen ist eine der gruseligeren Usagi Geschichten, die
sich der japanischen Folklore bedienen. Zuletzt wäre da noch „Usagis
Arche“ geschrieben von Ken Mitchroney und Marlene Becker,
gezeichnet von Mitchroney und Stan Sakai. Die Short Story von 1990
bietet ein Crossover von Usagi und Mitchroneys Charakteren aus „Space
Ark“. Der Humor ist weniger gut gealtert und die Story nicht
unbedingt spannend. Für Sammker*innen aber eine schöne Dreingabe
diese alte und schwer zu bekommende Geschichte wieder zugänglich zu
haben.
Ich wiederhole mich: Usagi Yojimbo
bleibt auch nach Jahrzehnten die beste Samurai Comicreihe, die sich
auch vor Vergleichen mit der Mangakonkurrenz nicht scheuen muss. Die
Geschichten sind vielseitig, das Artwork einzigartig und jeder Band
bietet sowohl kurzweilige Story, aber genauso auch Geschichten die
Tief in die Historie von Usagi eintauchen und epische, über Jahre
erzählte Konflikte aufgreifen.
8 von 10 bis an die Tentakelspitzen
bewaffnete Kraken