Um den entführten Shiraishi (Kentarô Itô) aus den Fängen der Siebten Division zu befreien muss der unsterbliche Sugimoto (Chikahiro Kobayashi) sich in deren Hauptquartier einschleichen. Verletzt und mit letzter Kraft können sie schließlich nur durch einen gestohlenen Zeppelin entkommen. Wieder mit ihren Freunden vereint folgt die nächste schlechte Nachricht. Huci (Miyuki Ichijô), Asirpas Großmutter sieht ihren Tod kommen und näht schon ihr Totengewand. Doch um die Wahrheit über ihren Vater und den Goldschatz der Ainu zu erfahren begleitet Asirpa (Haruka Shiraishi) schweren Herzens ihre Freund*innen zum Gefängnis in dem Nopperabo gefangen gehalten wird. Dort geraten sie allerdings in einen Hinterhalt der Siebten Division und auch einander können sie nicht immer trauen.
Die zweite Staffel „Golden Kamuy“ schafft es in allen belangen ein fulminantes Finale zu bieten. Alle Charaktere spielen eine große Rolle für die Geschichte, Allianzen werden geschmiedet, Freund*innen Verraten und die Verhältnisse ordentlich durchgeschüttelt. Zum Glück macht die zweite Staffel all das ohne sich zu sehr verrenken und so bleibt das handeln der Figuren bis zuletzt logisch, nachvollziehbar und die Charakterentwicklungen ergeben Sinn. Oftmals wirkt es ja sehr erzwungen wenn eine Serie zu einem Finale versucht mit vielen Schockmomenten die Formel durchzuschütteln, hier wirkt es aber bis zuletzt organisch und glaubwürdig.
Die Serie besteht abseits des großen Finales wie gewohnt aus einer Mischung aus Abenteuer, Action und Comedy. Die Action bricht immer wieder in exzessive Gewalt aus, was durchaus bis zum Ende dieser Staffel noch schockieren kann. Die Comedy hingegen kann auch mal ins Absurde oder Slapstick abdriftet. Dennoch wirken ebenso diese Elemente nicht wie Fremdkörper sondern werden natürlicher Teil der Erzählung. Eines der wichtigsten Elemente der Serie bleibt dabei die Ainu Kultur. „Golden Kamuy“ ist einer der wenigen Anime der die Kultur der japanischen Ureinwohner*innen positiv darstellt und nicht in Klischees verfällt. Besonders das Zubereiten und Verspeisen traditioneller Ainu Gerichte nimmt viel Raum ein und so dient das gemeinsame Essen oft als spiritueller Gegenpol zur blutigen Action der Serie.
Die Animationen sind gut, doch vor allem die Charakterdesigns sind sehr einfallsreich und bieten uns in fast jeder Episode einen neuen spannenden Charakter. Mit einem etwas höheren Budget wären ein paar der Action reichen Momente sicherlich noch mitreißender, aber schlecht sieht die Serie zu keinem Zeitpunkt aus.
Kazé hat die vierte Blu-ray Box als Digipack mit Schuber veröffentlicht. Enthalten sind die finalen sechs Episoden der Staffel. Als Bonus enthält die Disc noch fünf Mini-Episoden. Die deutsche Synchro ist sehr gut und steht der ebenfalls tollen japanischen Vertonung in wenig nach. Als weitere Extras liegen der Veröffentlichung ein weiteres Teil der Schatzkarte, sowie zwei Postkarten und ein Character Book bei. Perfekt also um die Serie aufzuholen und gleich mit der dritten Staffel zu starten die gerade angelaufen ist.
8,9 von 10 Tarnlachse
