Stepehen Kings The Dead Zone (1983) [Koch Media]
Der frischgebackene Lehrer Johny Smith (Christopher Walken) führte ein glückliches Leben, zumindest bis zu einem schicksalhaften Abend. Anstatt nach einem Date über Nacht bei seiner Freundin Sarah Bracknell (Brooke Adams) zu bleiben macht er sich nach dem Rummelbesuch allein auf den Weg nach Hause. Dabei gerät er in einen schrecklichen Autounfall und liegt über fünf Jahre lang im Koma. Als er dann ganz plötzlich wieder erwacht muss er erst mal mit der Situation klar kommen. Sarah hat mittlerweile einen neuen Mann und mit ihm ein Baby, er muss jeden Muskel im Körper wieder neu trainieren und dann ist da noch das schlimmste. Scheinbar hat er in seiner Zeit im Koma unnatürliche Fähigkeiten aufgeschnappt. Wenn er jetzt einen Menschen berührt kann er schreckliche Details aus dessen Vergangenheit oder Zukunft sehen. Zuerst nutzt ihm dies um anderen Menschen zu helfen, aber im Verlauf der Zeit wird diese Gabe immer bedrückender und zwingt ihn dazu bis zum äußersten zu gehen.
“The Dead Zone” oder auch “Dead Zone - Der Attentäter” ist eine Stephen King Adaption von David Cronenberg (Die Fliege) und gehört zu den besten King Wiederverwertungen. Lange hatte ich diesen Cronenberg total vergessen und auch beim wieder anschauen war mir nur noch das Finale aus Teenager Tagen bekannt. Der Film wirft die Frage auf wie weit man gehen darf um ein großes Unglück zu verhindern. Wer jetzt aber eine tiefsinnige Abhandlung zu Utilitarismus erwartet wird enttäuscht werden, denn mehr als einen gut gespielten, handwerklich tollen und atmosphärischen Horrorfilm gibt es hier nicht. Reicht zwar eigentlich auch, aber etwas mehr Tiefgang wäre bei der Thematik ohne weiteres drin gewesen.
Cronenberg ist ohne Frage einer der wirklich talentierten Horrorfilmer und die Buchvorlage eines von Kings weniger klischeehaften Werke. Die Voraussetzungen waren also schon mal gut. Was Cronenberg daraus gemacht hat, ist ein langsamer aber stetig mahlender Film. Die Stimmung ist durchgängig unangenehm, sowie hoffnungslos. Aber erst Christopher Walkens (The Addiction) wirklich mitreißende Performance macht Dead Zone zu einem wirklich guten Film. Genauso kann Martin Sheen (Apocalypse Now) als skrupelloser Politiker überzeugen. Die beiden Blicke in seine verschiedenen Zukünfte sind richtig gruselig geraten und er spielt echt klasse.
Wirklich gestört hat mich am Film eigentlich nichts. Walkens Charakter hätte sich aber ruhig noch ein wenig weiterentwickeln können. Teilweise wirkt es so als würde alles nur so an ihm vorbeiziehen. Er ist von Anfang an eine kaputte Type und es wird eigentlich nie wirklich schlimmer. Ansonsten ein ungewöhnlicher und schön gemächlicher Horrorfilm mit einigen interessanten und spannenden Einfällen und Szenen.
Diesen Monat erscheint eine neue Mediabook Fassung des Films. Leider liegt mir nur die DVD daraus vor. Das Bild der DVD ist beinahe identisch mit dem aus der FilmConfct Fassung von vor ein paar Jahren und auch der deutsche Ton ist leider nicht wirklich besser, aber es gibt neue Extras. Nämlich einen Audiokommentar, den englischen Trailer und eine Bildergalerie.
7,9 von 10 Scheren in Mündern