Dienstag, 17. März 2020

Hi Score Girl #1 (Cross Cult)

Hi Score Girl #1 (Cross Cult)

Haruo ist kein aufmerksamer Schüler und er schert sich auch nicht wirklich was andere von ihm halten. Überhaupt ist ihm eigentlich fast alles egal. Alles außer Videospiele natürlich. Am liebsten hängt er in der Spielhalle rum und spiel Street Fighter II oder andere Fighting Games. Eines Tages besiegt er mal wieder einen Gegner nach dem anderen und es scheint als wären Er und Guiles Somersault Kick nicht aufzuhalten. Doch dann trifft er auf Akira, ein stilles, sehr strebsames Mädchen aus gutem Hause. Was treibt eine Person wie sie in einer verrauchten Spielhalle und was ist das?! Sie hat eine Gewinnserie von 29 Kämpfen und beherrscht sogar die schwersten Commandgrabs von Zangief? Das kann nicht sein, er wird sich nicht von einem Mädchen schlagen lassen!

„Hi Score Girl“ ist eine, in neun Bänden abgeschlossene Mangareihe des Mangaka Rensuke Oshikiri. 2018 wurde die Geschichte durch die gleichnamige Animeserie weltweit durch die Verfügbarkeit bei Netflix bekannt. So kommt es nun auch, das ebenfalls der Manga dank Manga Cult hierzulande lesbar sein wird.

Im ersten Band lernen wir vor allem Haruo und Akira kennen, die ziemlich schnell eine Art merkwürdiger Beziehung eingehen. Ebenso lernen wir einige Nebenfiguren kennen und dürfen zusammen mit den Figuren in viele verschiedene Videospiele schauen. Insgesamt wird aber schnell deutlich, wie viel besser es der Animeserie von J.C. Staff gelungen ist die Charaktere auszuarbeiten und auch die Spiele und ihre Bedeutung in die Handlung einfließen zu lassen. Jedenfalls ist es bisher leider so, dass der Manga im Vergleich zur Serie sehr gehetzt und teilweise substanzlos erscheint. Dennoch bietet der Manga gerade für Freund*innen von Retrogames viele coole Momente, die an die eigene Kindheit erinnern. Zugleich ist die Geschichte jedoch auch eine drastische Darstellung der toxischen Männlichkeit innerhalb der Spielhallen und Gameskultur, was den Hauptcharakter Haruo oft nur schwer zu ertragen macht.

Die Zeichnungen sind klasse. Vor allem die sehr reduzierten Charakterdesigns, die dafür umso ausgeprägtere Mimiken spendiert bekommen haben gefallen sehr. Genauso interessant ist es immer wenn der Zeichenstil sich plötzlich drastisch ändert wenn es um ein neues Spiel geht und somit auch die Zeichnungen sich an den Grafikstil der Games anpassen.

Besonders für Retrogamefans ist „Hi Score Girl“ eine interessante Reise durch alte Spielwelten. Ansonsten ist der Manga wohl auch was für alle die auf diese besondere Art von awkward Comedy/Romance stehen. Ganz ohne Bezug zu Retrogames wird es aber wohl schwer hier dran gefallen zu finden.

6,7 von 10 Turtletaktiken