Montag, 13. November 2017

Oure (Heavy Spectrum) [PS4]


Oure (Heavy Spectrum) [PS4]

Unten auf der Erde regiert schon lange die Dunkelheit und die Welt die wir kennen ist lange vergangen. Als ein ganz besonderes Kind haben euch eure Eltern in das Wolkenreich gebracht, wo ihr, nicht wenig überrascht, feststellt ein magischer Drache zu sein. Als Drache müsst ihr die Rätsel des Himmels lösen und somit die acht alten Titanen besänftigen.

Vor kurzem auf der Paris Games Week angekündigt und danach sofort veröffentlicht, kam die meditative Drachensimulation von Heavy Spectrum wie aus dem nichts. Die Ankündigung sah sehr spannend, ein wenig nach „Journey“ aus und löste bei vielen größeres Interesse aus. Auch ich war gespannt und nach dem die Platintrophäe ergattert wurde, geht es jetzt ans Review.


„Oure“ lässt euch einen Jungen oder ein Mädchen spielen, die sich in einen Drachen verwandeln können. Die Steuerung über den Wolken ist relativ simpel, benötigt aber dennoch etwas Eingewöhnungszeit. Mit dem linken Analogstick steuert ihr die Flugrichtung, mit dem rechten die Kamera. Die Schultertasten lassen den Drachen schneller fliegen oder ihn auf- oder absteigen, was aber Punkte seiner Ausdauerleiste verbraucht. Außerdem kann der Drache fauchen, lustige Rollen machen und sich zu einem Kreis kringeln. Durch letzteres werden euch die Standorte der Collectibles angezeigt. Und davon gibt es eine Menge.

Zwar kommt das Spiel auf den ersten Blick wie ein Adventure mit vielen Rätsel daher, in Wirklichkeit handelt es sich aber eher um einen Collectathon mit kleineren Rätseleinlagen. Und da kommen wir an den Knackpunkt des Spiels. Denn die Story, die zuerst noch groß und mystisch wirkt, ist am Ende keinesfalls der erwartete Kunstgriff und kommt eher sehr gewöhnlich daher, so richtige Rätsel gibt es auch nicht und das essentielle Gameplay sind lediglich die „Kämpfe“ mit den Titanen. Dabei müssen bestimmte Punkte an den Wesen aktiviert werden, wozu ihr kleine Verbindungsrätsel lösen müsst. Außerdem hat jeder Titan ein eigenes Gimmick, die euch die Arbeit etwas erschwert und das ihr erst mal verstehen müsst. Arbeitet ihr die Titanen einfach nur ab, dann könnt ihr problemlos nach 2-3 Stunden durch sein.


Daher stellt sich die Frage, was ihr von dem Spiel erwartet, denn abgesehen von den Titanen gibt es nur noch sehr viele verschiedenfarbige Orbs und andere Objekte einzusammeln. Diese sind überall in der Welt verteilt und können meist einfach eingesackt werden. Manchmal müsst ihr aber auch Fische fangen oder Knöpfe drücken um sie zu aktivieren. Hierbei erlangt ihr neue passive Skills wie mehr Ausdauer, größerer Sammelradius oder dass euch mehr Arten von sammelbaren Items angezeigt werden, wenn ihr euren Radar aktiviert. Bis auf ein paar der blauen Kugeln braucht ihr davon allerdings nichts um das Spiel zu beenden. So verkommt das Gesammel zum Selbstzweck. Wenn ihr also einfach nur genießen wollt, friedlich durch die Wolken zu gleiten dann könnt ihr die Spielzeit durch NG+, einen schwereren Schwierigkeitsgrad auf zirka 10 Stunden Spielzeit strecken, wenn ihr denn wirklich 100% erreichen wollt. Meiner Meinung ist das Spielerlebnis den aktuellen Preis von knapp 20€ nicht wirklich wert, da letztlich bis auf die wunderschöne optische Komponente und den träumerischen Soundtrack nur wenig Gameplay vorhanden ist. Genießt ihr „Oure“ allerdings als Kunstwerk und braucht nicht zu viel Spiel in eurem Spiel, dann könnt ihr gerne einen Blick wagen.