Oure (Heavy Spectrum) [PS4]
Unten auf der Erde regiert schon lange
die Dunkelheit und die Welt die wir kennen ist lange vergangen. Als
ein ganz besonderes Kind haben euch eure Eltern in das Wolkenreich
gebracht, wo ihr, nicht wenig überrascht, feststellt ein magischer
Drache zu sein. Als Drache müsst ihr die Rätsel des Himmels lösen
und somit die acht alten Titanen besänftigen.
Vor kurzem auf der Paris Games Week
angekündigt und danach sofort veröffentlicht, kam die meditative
Drachensimulation von Heavy Spectrum wie aus dem nichts. Die
Ankündigung sah sehr spannend, ein wenig nach „Journey“ aus und
löste bei vielen größeres Interesse aus. Auch ich war gespannt und
nach dem die Platintrophäe ergattert wurde, geht es jetzt ans Review.
„Oure“ lässt euch einen Jungen
oder ein Mädchen spielen, die sich in einen Drachen verwandeln
können. Die Steuerung über den Wolken ist relativ simpel, benötigt
aber dennoch etwas Eingewöhnungszeit. Mit dem linken Analogstick
steuert ihr die Flugrichtung, mit dem rechten die Kamera. Die
Schultertasten lassen den Drachen schneller fliegen oder ihn auf-
oder absteigen, was aber Punkte seiner Ausdauerleiste verbraucht.
Außerdem kann der Drache fauchen, lustige Rollen machen und sich zu
einem Kreis kringeln. Durch letzteres werden euch die Standorte der
Collectibles angezeigt. Und davon gibt es eine Menge.
Zwar kommt das Spiel auf den ersten
Blick wie ein Adventure mit vielen Rätsel daher, in Wirklichkeit
handelt es sich aber eher um einen Collectathon mit kleineren
Rätseleinlagen. Und da kommen wir an den Knackpunkt des Spiels. Denn
die Story, die zuerst noch groß und mystisch wirkt, ist am Ende
keinesfalls der erwartete Kunstgriff und kommt eher sehr gewöhnlich
daher, so richtige Rätsel gibt es auch nicht und das essentielle
Gameplay sind lediglich die „Kämpfe“ mit den Titanen. Dabei
müssen bestimmte Punkte an den Wesen aktiviert werden, wozu ihr
kleine Verbindungsrätsel lösen müsst. Außerdem hat jeder Titan
ein eigenes Gimmick, die euch die Arbeit etwas erschwert und das ihr
erst mal verstehen müsst. Arbeitet ihr die Titanen einfach nur ab,
dann könnt ihr problemlos nach 2-3 Stunden durch sein.
Daher stellt sich die Frage, was ihr von
dem Spiel erwartet, denn abgesehen von den Titanen gibt es nur noch
sehr viele verschiedenfarbige Orbs und andere Objekte einzusammeln.
Diese sind überall in der Welt verteilt und können meist einfach
eingesackt werden. Manchmal müsst ihr aber auch Fische fangen oder
Knöpfe drücken um sie zu aktivieren. Hierbei erlangt ihr neue
passive Skills wie mehr Ausdauer, größerer Sammelradius oder dass
euch mehr Arten von sammelbaren Items angezeigt werden, wenn ihr euren
Radar aktiviert. Bis auf ein paar der blauen Kugeln braucht ihr davon
allerdings nichts um das Spiel zu beenden. So verkommt das Gesammel
zum Selbstzweck. Wenn ihr also einfach nur genießen wollt, friedlich
durch die Wolken zu gleiten dann könnt ihr die Spielzeit durch NG+,
einen schwereren Schwierigkeitsgrad auf zirka 10 Stunden Spielzeit
strecken, wenn ihr denn wirklich 100% erreichen wollt. Meiner Meinung
ist das Spielerlebnis den aktuellen Preis von knapp 20€ nicht
wirklich wert, da letztlich bis auf die wunderschöne optische
Komponente und den träumerischen Soundtrack nur wenig Gameplay
vorhanden ist. Genießt ihr „Oure“ allerdings als Kunstwerk und
braucht nicht zu viel Spiel in eurem Spiel, dann könnt ihr gerne
einen Blick wagen.