Silver Surfer: Requiem (Panini Comics)
Enthält die komplette Miniserie
„Silver Surfer: Requiem“ #1-#4.
Einst hieß er Norrin Radd, ein
tapferer Krieger des Planeten Zenn-La. Der Friede des Planeten endete
jedoch jäh mit dem Auftauchen von Galactus, dem Weltenverschlinger.
Auch Zenn-La sollte ihm als Energiequelle dienen. Norrin konnte ihn
jedoch davon abhalten indem er anbot Galactus neuer Herold zu werden.
So wurde er zum Silver Surfer, von Kosmischer Energie durchflutet und
durch eine silberne Legierung unbesiegbar gemacht. Viele Abenteuer
später steht Norrin nun am Ende seines Weges. Die Schutzschicht
seines Körpers löst sich allmählich auf, was ihn letztlich töten
wird. Ein letztes Mal besucht er seine alten Freunde auf der Erde um
dann aufzubrechen, ein letztes Mal seinen Geburtsplaneten Zenn-La zu
sehen.
2007 schrieb JMS mit „Silver Surfer:
Requiem“ einen der großen modernen Klassiker des Charakters.
Requiem erzählt die letzten Tage im bewegten Leben des Silver
Surfers. Seinen Abschied auf der Erde, wie er auf dem Weg noch einen
ewig währenden heiligen Krieg beendet und seine letzten Momente auf
Zenn-La. Die Stärke dieser Geschichte liegt in ihrer Zeitlosigkeit,
abgesehen von den schlecht gealterten popkulturellen Spidey-Sprüchen
ist dieser Comic sehr gut gealtert und sticht unter den meisten
Marvel Veröffentlichungen der 2000er Jahre äußerst positiv heraus.
JMS Writing ist hier weniger eine klassische Marvel Arbeit, sondern
viel näher an den philosophischen Science-Fiction Geschichten
frankobelgischer Comics aus den 70er Jahren. Vor allem Mœbius kommt
den Lesenden sicherlich sehr schnell in den Sinn.
Aber nicht nur das Writing ist sehr
europäisch gefärbt, sondern auch die Zeichnungen des kroatischen
Künstlers Esad Ribic, wecken Erinnerungen längst vergangener
Science-Fiction Abenteuer. Die Zeichnungen fangen den nachdenklichen,
melancholischen und zugleich dennoch hoffnungsvollen Ton der Handlung
sehr gut ein und verbinden perfekt Zerstörung und Schönheit und
verbildlicht die unendliche Kraft eines Helden, dessen Trauer und
Unfähigkeit die Welt zu etwas besseren zu machen meist von gleicher
Größe waren. Mächtige Bilder, die gleichzeitig nicht vertuschen,
wie schwach und fragil Norrin seelisch und nun aber auch körperlich
ist.
Mehr perfekter Lesestoff für Fans
nachdenklicher Fantasy-Science-Fiction als für den typischen Marvel
Fan. Mit klassischer Superheldenkost hat das hier wenig zu tun, das
Erbe von Jack Kirby ist dennoch allgegenwärtig. Wenn es also auch
mal etwas ruhiger und nachdenklicher zugehen darf eine tolle
Bettlektüre. Silver Surfer Fans, die diese Geschichte noch nicht
gelesen haben müssen spätestens jetzt einen Blick riskieren.
8,7 von 10 lösende Legierungen