Billy Bat #18 (Carlsen Manga)
Mit Timmy Sanada als neuen CEO von
Culkin Enterprises verändert sich sich für den Betrieb nicht nur
bei den Billy Bat Comics einiges. So wurden nun die ersten, stark
umstrittenen Billy Bat Erlebnisparks in Russland und China eröffnet.
Die Comics selbst werden nun nicht mehr als Printausgaben
veröffentlicht, sondern lediglich als E-Books. Ein geschickter
Schachzug von Sanada, der damit auch die Konzernerbin Audrey Culkin
endgültig loswird. Audry hat nämlich nur die Druckrechte der Billy
Bat Comics vererbt bekommen, während Timmy den Verdienst der E-Books
alleine einsacken kann. Audry muss sich daher neue Wege der
Comicvermarktung suchen, während gleichzeitig in einem
Geflüchtetenlager an der türkisch-syrischen Grenze Kevin Goodman
auf der Suche nach Kevin Yamagata ist, der angeblich die dortigen
Kinder mit seinen Fledermausgeschichten aufzuheitern versucht.
Im letzten Sammelband erzählte Mangaka
Naoki Urasawa uns von Geschehnissen aus dem Jahre 2001. Von dort aus
geht es nun 2015 weiter, wobei erstmals auch völlig aktuelle
politische Themen angesprochen werden. Wie meist geht es auch in
diesem Band wieder einige Jahre zurück ins Jahr 2002 wo Kevin mit
seiner neuen, ungewöhnlichen Crew nach der Fledermaus sucht.
Gleichzeitig entdecken Forscher in einer Höhle im Baskenland
Hinweise auf die Fledermaus, die noch viel weiter zurückgehen, wie
alles andere was wir bisher von der Fledermaus wissen. Tankobon#18
hält einige ungeahnte Twists und einen harten Schockmoment bereit
und beendet eher nebenher einen wichtigen Teil der Geschichte. Hier
wird es einmal sehr emotional, während der Rest der Geschichte
gewohnt von der Kombination aus Polit-Thriller, realen Begebenheiten
und natürlich etwas Mystery beherrscht wird. Die Geschichte verlangt
weiterhin aufmerksam gelesen zu werden, belohnt dafür aber stetig
mit neuen verwertbaren Teilen des Puzzles. Auf dem Weg dorthin, kommt
es manchmal zu etwas langatmigeren Passagen, die mich persönlich in
der Serie noch nie gestört haben, für manche wird das Tempo teils
aber zu gedrosselt sein.
Optisch hält auch der 18. Band das
starke Niveau der Serie. Neben den immer Urasawa zuzuordnenden
Charakterdesigns überzeugen hier vor allem die real getreue
Darstellung der vielen unterschiedlichen Handlungsorte. Dabei wird in
die visuelle Umsetzung der Umgebung genauso viel Sorgfalt und
Recherche gesteckt wie in die politischen und historischen
Hintergründe.
Billy Bat bleibt weiterhin meine
aktuell liebste Manga Reihe und nur der Versuch möglichst
Spoilerfrei zu bleiben hält mich auf jedes einzelne Detail zu loben.
Zwar ist es keinesfalls ein Manga der besonders viele Lesende
ansprechen wird, dafür ist die Serie zu sperrig und erfordert zu
viel Aufmerksamkeit, für die ihr zu unregelmäßig belohnt werdet,
für alle, die es aber etwas ruhiger und dafür inhaltlich komplex
und verschachtelt mögen, geht kein Weg an der Fledermaus vorbei.
8,6 von 10 Domos