Gute Reise Kuro (2003) [Mr. Banker Films]
Kuro ist eine kleine süße Hündin. Aber als ihre Familie an einen anderen Ort zieht, lassen sie ihr treues Haustier einfach alleine zurück. Traurig und alleine irrt sie durch die Gegend, bis sie bald an eine Oberschule kommt. Dort nehmen die Schüler sie liebevoll auf und umsorgen den Hund. Nach ersten leichten Protesten geben die Lehrer nach und Kuro darf zum Schulmaskottchen werden und mit dem Hausmeister in der Schule leben. Zu den Schülern gehören auch die beiden Freunde Ryosuke (Satoshi Tsumabuki) und Koji (Hirofumi Arai) die beide sehr in ihre gemeinsame beste Freundin Yukiko (Ayumi Ito) verliebt sind. Nach langem hin und her traut Koji sich endlich einen Schritt in ihre Richtung zu machen, wird aber abgewiesen. Nur wenige Momente später gerät er in einen Unfall und verstirbt. Yukiko und Ryosuke können danach aber nicht mehr zueinander finden und so trennen sich ihre Wege am Ende des Schuljahrs. 10 Jahre später treffen die beiden sich wieder. Mittlerweile ist Ryosuke Tierarzt in Tokyo geworden, nur Yukiko ist nie zur Uni gegangen und dümpelt immer noch vor sich hin. Über Kuro kommen sie sich wieder näher.
Bei dem Cover dachte ich eigentlich es würde sich bei “Sayonara, Kuro” um einen dieser vielen schrecklichen Kinderfilmen wie zum Beispiel “Herzog Hubert: Hundeadel verpflichtet” handeln. Der Trailer machte dann aber einen recht ungewöhnlichen Eindruck, weshalb ich dann doch mal reingeschaut habe. Eine gute Entscheidung. “Gute Reise Kuro” ist ein sehr einfühlsames Drama aus Japan, das dem Zuschauer einen Einblick in das Leben einiger Schüler, Lehrer und des Hausmeisters gewährt. Dabei ist die kleine Hündin Dreh- und Angelpunkt des Ganzen. Dabei werden alltägliche Dramen um Liebe, Tod und anderen Gesellschaftlichen Probleme beleuchtet, genauso wie das Verhältnis zwischen Mensch und Tier.
Joji Matsuoka nähert sich den Themen immer mit viel Feingefühl und mit leisen Tönen. Das Tempo bleibt stets sehr gedrosselt und alle Emotionen wirken sehr real. Nie hat man das Gefühl hier würde man Situationen irgendwie übertreiben um noch mehr auf die Tränendrüse zu drücken. Die meiste Zeit lang wirkt die Handlung wie aus dem Leben genommen, wenn man von kleineren Pointen und Schlüsselmomenten absieht die auch real sind aber eben für die filmische Darstellung etwas vereinfacht oder pointiert wurden. Es gibt viele ruhige Momente, sehr traurige, aber auch schöne und wieder aufbauende. Generell ist der Film aber schon sehr melancholisch, verliert aber nie ein feines Gefühl für leichte Komik.
Der süße Hund ist toll trainiert, verhält sich im Film aber doch mehr wie ein normaler sehr aufgeweckter Hund. Sehr gelungen sind dabei vor allem wie das Verhältnis zwischen den Schülern und Kuro dargestellt wird. Da ist so viel Herz in den Szenen und es ist oftmals sehr nah daran wie Menschen wirklich eine Beziehung zu ihren Tieren aufbauen. Die Darsteller sind durch die Bank sehr gut, nur ihre deutschen Stimmen passen bei 1-2 Personen überhaupt nicht. Die Mängel in der Übersetzung sind aber eher in den Nebenrollen zu verorten was noch verschmerzbar ist. Schön gefilmt ist das Teil auch noch. Ich bin echt begeistert und der einzige Grund warum meine Begeisterung so verhalten ist, kommt daher, dass der Film so leise, ruhig und langsam ist. Der Film ist einfach nicht darauf aus heftige Reaktionen hervorzurufen. So schaut man Kuro, denkt sich wie schön der Film ist, lächelt kurz, verdrückt unter Umständen noch ein Tränchen und dann stellt man den Film mit einem warmen Gefühl zurück ins Regal.
Der Film ist Teil der "Hunde - Freunde fürs Leben" DVD Box. Neben Kuro, ohne Originalton und in mittelmäßiger Qualität enthält die DVD noch die beiden weiteren Streifen "Ein Hund zu Ostern" und "Cooper - Eine wunderbare Freundschaft".
6,4 von 10 Rasseln