Montag, 21. Mai 2018

Reverie (Rainbite) [PS4]

Reverie (Rainbite) [PS4]


Der kleine Tai wird von seiner Mutter auf die (fiktive) Neuseeländische Insel Toromi gebracht. wo er für einige Zeit mit seinen Großeltern leben soll. Doch anstatt gemütlich den Sommer mit ein paar knuffigen Kiwis verbringen zu können, droht der Urlaub ganz schön abenteuerlich zu werden. Die Seelen einiger alter Fischer sind nämlich in Aufregung geraten und aus dem Totenreich zurück. Jetzt sorgen sie für einigen Trubel und drohen sogar den Vulkan der Insel zum ausbrechen zu bringen. Natürlich muss Tai das Unglück verhindern, dazu muss er aber mutig sein und sich den grummeligen Seelen stellen, die sich an den am besten versteckten Orten des Eilands versteckt haben.

An zwei Referenztiteln kommt wohl kein Review zu "Reverie" vorbei. Natürlich wäre da zum Einen das RPG "Mother 2" (in den USA als EarthBound erschienen) und das ebenfalls für den Super Nintendo veröffentlichte "Zelda: A Link to the Past". Ersteres stand vor allem optisch Pate für Reverie. Zu sehen gibt es eine cartoonige Variante des Neuseelands unserer Zeit, gefasst in zarte Pastelltöne. Die Pixeloptik kommt dem Stil später SNES Titel, aber wohl noch etwas mehr den Games für den Game Boy Advance sehr nahe. Aber auch der familienfreundliche, dabei dennoch etwas verschrobene Humor hat was von Mother. Der Grafikstil ist zwar sehr einfach, dafür ist die Map voll mit vielen Details die erst bei genauerem Hinsehen entdeckt werden. Flora und Fauna sieht hübsch aus und ist ebenso schön animiert. Ebenso sind die Dungeons abwechslungsreich und unterschiedlich designt.

Das Spielprinzip selbst folgt sehr klassisch der Formel der alten Zelda Games mit Top-Down Perspektive. Ihr kämpft auch durch insgesamt sechs Dungeons und eine alles verbindende Weltkarte. Auf der Map erwarten euch einige Geheime Orte in denen sich Collectables befinden und lustige Begegnungen gemacht werden können. Die Dungeons sind ebenfalls denen aus Zelda sehr ähnlich. Raum für Raum kämpft ihr euch durch die Labyrinthe. Dabei entdeckt er Karten und neue Items, aber auch Rätsel mit vielen Schaltern und Hebeln. Die Rätsel werden dabei allmählich schwerer, bleiben dabei aber auch für die jüngeren Spieler*innen immer schaffbar. Auch wenn es am Anfang nicht so wirkt, kommen dabei auch die verschiedenen Items sehr intelligent zum Einsatz. Dadurch haben spätere Rätsel dann deutlich mehr Tiefgang und erfordern die Kombination aus vielen verschiedenen Items. Leider haben die Dungeons auch ein paar Schwachpunkte. Vor allem das finale Dungeon hat ein paar eher schwache Designideen und Rätsel die Aufgrund der Steuerung etwas den Spielspaß schmälern.

Spannend ist hingegen, wie die Entwickler*innen es geschafft haben, trotz der sehr simplen Steuerung, bestehend aus schlagen, Ausweichrolle und bis zu zwei weitere Subweapons, die Zeitgleich ausgerüstet werden können ein facettenreiches und cleveres Kampfsystem entwickelt haben. Leider sind auch die Bossgegner etwas zu leicht geraten. Daher ist man nur sehr selten darauf angewiesen diese Feinheiten auch zu nutzen. Spaßig sind die Bosskämpfe aber ohnehin, genauso wie ihre lustiges und einfallsreiches aussehen. Der Sound ist nichts unbedingt besonderes, passt sich aber gut ins Gesamtbild ein und ein paar der Songs können durch ihre unaufdringliche Art auch nach mehrmaligen hören gefallen.

Reverie ist ein spaßiges Action-Adventure, dass sich auf originelle Weise mit einer alten Maori Sage auseinandersetzt und durch das Neuseelandsetting ein weiteres Alleinstellungsmerkmal besitzt. Der leichte Schwierigkeitsgrad und die locker, aber nicht zu leichten Trophäen sollten auch den jungen Spieler*innen eine faire Chance geben. So ist dieser Rainbite Titel ein Topspiel, das Retrofans für 5-6 Stunden auf beste Art unterhalten sollte.

8,5 von 10 größenwahnsinnige Höhleneidechsen