Samstag, 29. September 2018

Batman/Teenage Mutant Ninja Turtles: Der dunkle Ritter in New York (Panini)


Batman/Teenage Mutant Ninja Turtles: Der dunkle Ritter in New York (Panini)

Nach vielen Jahren des Kampfes konnten unsere geliebten Ninja Turtles ihren Erzfeind Shredder endlich hinter Gitter bringen. Dabei bedachten sie leider nicht das Machtvakuum das der fiese Oberfiesling hinterlassen würde. Der Foot-Clan hat sich nach seinem Weggang in drei Splittegruppen geteilt. „Die Elite“ besteht aus seinen mächtigsten Ninjas, einige andere haben sich um Shredders Adoptivtochter Karai gesammelt und letztlich stehen ein paar, nicht ganz so schlaue, Ninjas unter der Befehlsmacht der beiden Mutanten Bebop und Rocksteady. Als unsere Turtles versuchen Unschuldige vor den Ninjas zu retten geraten sie mitten in ihren Bandenkrieg, können die Bösen letztlich aber vertreiben. Nur Donatello wid von ihnen beinahe getötet. Gedemütigt versucht er das Tor nach Gotham zu öffnen um Batman um Hilfe zu bitten, dabei gelingt es jedoch auch Bane nach New York einzudringen und er ist problemlos in der Lage Shredders Platz einzunehmen.

Der Ausgangspunkt der Story ist ziemlich interessant und lässt viele spannende Geschichten zu, gleichzeitig sind diese Art von Crossovern natürlich auch immer ziemlicher Schund. Und beides zieht sich durch die gesamte Miniserie. Auf der einen Seite haben wir Trash, auf der anderen gutes Writing von James Tynion IV und Ryan Ferrier und eine der besten TMNT Comicgeschichten seit längerer Zeit. Die selbe Ambivalenz ist auch im Artwork von Freddie Williams II zu entdecken. Und das ist hier fast immer gut so!

Abgesehen von dem etwas wirren und planlosen ersten Kapiteln, steigert sich die Qualität vom dritten Heft an stetig. Donatello ist hier die wichtigste Person und darf auch mal mit seinen Dämonen und Selbstzweifeln in Konflikt geraten. Etwas das viel zu oft nur Raphael und Leonardo zugestanden wird. Die Dynamiken zwischen den Charakteren sind auch total spaßig anzusehen. Banes Verhältnis zu Bebop und Rocksteady, Raphael und Damian, Batman und Meister Splinter, Donatello und Batman und sogar kleine Momente wie das Aufeinandertreffen von Nightwing und Leonardo sind ziemlich cool. Hier kommen die Figuren aus den verschiedenen Welten wirklich zusammen und entwickeln Beziehungen zueinander. Dadurch fühlt es sich echter an als nur die nächste Crossover Promotion Serie.

Gleichermaßen stellt Bane auch eine glaubwürdige, wenn vielleicht auch etwas zu aufgeblasene Bedrohung für New York dar. Hier trägt der Comic gerne mal ein wenig zu stark auf, genauso wie mit dem teils etwas zu forcierten Humor, der aber auch einer etwas unglücklichen Übersetzung angekreidet werden kann. Trotzdem ist Bane hier ziemlich großartig und selbst die trashigen Momente haben viel zu bieten und unterhalten bestens.

Das Artwork orientiert sich nicht an einer der Turtles Animationsserien, sondern eher an anderen aktuellen Batman Heften. Insgesamt ist es mir das alles etwas zu viel Machismo, was aber sicherlich an Bane liegt, aber subtil ist was anderes. Gefallen hat es mir dennoch, die Atmosphäre ist gut gelungen, die Charaktere sind in der Lage Emotionen zu vermitteln und am Ende ist auch die Action richtig spaßig. Koloriert wurde die Serie von Jeremy Colwell, der zwar vor Farben nicht zurückschreckt, dennoch ein düsteres Bild des umkämpften New Yorks zeichnet.

Ein gelungenes Artwork, das aber mit einem anderen Schurken auch relativ Problemlos ohne Batman ausgekommen wäre. Trotzdem sorgt Batman für schöne Momente und wirkt nie fehlplatziert. Insgesamt werden Turtles Fans mit der Geschichte aber sehr viel besser unterhalten als die von Batman.

7,6 von 10 vermummte Freiheitsstatuen