Batman/Teenage Mutant Ninja
Turtles: Der dunkle Ritter in New York (Panini)
Nach vielen Jahren des
Kampfes konnten unsere geliebten Ninja Turtles ihren Erzfeind
Shredder endlich hinter Gitter bringen. Dabei bedachten sie leider
nicht das Machtvakuum das der fiese Oberfiesling hinterlassen würde.
Der Foot-Clan hat sich nach seinem Weggang in drei Splittegruppen
geteilt. „Die Elite“ besteht aus seinen mächtigsten Ninjas,
einige andere haben sich um Shredders Adoptivtochter Karai gesammelt
und letztlich stehen ein paar, nicht ganz so schlaue, Ninjas unter
der Befehlsmacht der beiden Mutanten Bebop und Rocksteady. Als unsere
Turtles versuchen Unschuldige vor den Ninjas zu retten geraten sie
mitten in ihren Bandenkrieg, können die Bösen letztlich aber
vertreiben. Nur Donatello wid von ihnen beinahe getötet. Gedemütigt
versucht er das Tor nach Gotham zu öffnen um Batman um Hilfe zu
bitten, dabei gelingt es jedoch auch Bane nach New York einzudringen
und er ist problemlos in der Lage Shredders Platz einzunehmen.
Der Ausgangspunkt der Story
ist ziemlich interessant und lässt viele spannende Geschichten zu,
gleichzeitig sind diese Art von Crossovern natürlich auch immer
ziemlicher Schund. Und beides zieht sich durch die gesamte Miniserie.
Auf der einen Seite haben wir Trash, auf der anderen gutes Writing
von James Tynion IV und Ryan Ferrier und eine der besten TMNT
Comicgeschichten seit längerer Zeit. Die selbe Ambivalenz ist auch
im Artwork von Freddie Williams II zu entdecken. Und das ist hier
fast immer gut so!
Abgesehen von dem etwas
wirren und planlosen ersten Kapiteln, steigert sich die Qualität vom
dritten Heft an stetig. Donatello ist hier die wichtigste Person und
darf auch mal mit seinen Dämonen und Selbstzweifeln in Konflikt
geraten. Etwas das viel zu oft nur Raphael und Leonardo zugestanden
wird. Die Dynamiken zwischen den Charakteren sind auch total spaßig
anzusehen. Banes Verhältnis zu Bebop und Rocksteady, Raphael und
Damian, Batman und Meister Splinter, Donatello und Batman und sogar
kleine Momente wie das Aufeinandertreffen von Nightwing und Leonardo
sind ziemlich cool. Hier kommen die Figuren aus den verschiedenen
Welten wirklich zusammen und entwickeln Beziehungen zueinander.
Dadurch fühlt es sich echter an als nur die nächste Crossover
Promotion Serie.
Gleichermaßen stellt Bane
auch eine glaubwürdige, wenn vielleicht auch etwas zu aufgeblasene
Bedrohung für New York dar. Hier trägt der Comic gerne mal ein
wenig zu stark auf, genauso wie mit dem teils etwas zu forcierten
Humor, der aber auch einer etwas unglücklichen Übersetzung
angekreidet werden kann. Trotzdem ist Bane hier ziemlich großartig
und selbst die trashigen Momente haben viel zu bieten und unterhalten
bestens.
Das Artwork orientiert sich
nicht an einer der Turtles Animationsserien, sondern eher an anderen
aktuellen Batman Heften. Insgesamt ist es mir das alles etwas zu viel
Machismo, was aber sicherlich an Bane liegt, aber subtil ist was
anderes. Gefallen hat es mir dennoch, die Atmosphäre ist gut
gelungen, die Charaktere sind in der Lage Emotionen zu vermitteln und
am Ende ist auch die Action richtig spaßig. Koloriert wurde die
Serie von Jeremy Colwell, der zwar vor Farben nicht zurückschreckt,
dennoch ein düsteres Bild des umkämpften New Yorks zeichnet.
Ein gelungenes Artwork, das
aber mit einem anderen Schurken auch relativ Problemlos ohne Batman
ausgekommen wäre. Trotzdem sorgt Batman für schöne Momente und
wirkt nie fehlplatziert. Insgesamt werden Turtles Fans mit der
Geschichte aber sehr viel besser unterhalten als die von Batman.
7,6 von 10 vermummte
Freiheitsstatuen