Montag, 19. August 2019

H.P. Lovecrafts Der Hund und andere Geschichten (Carlsen Manga)


H.P. Lovecrafts Der Hund und andere Geschichten (Carlsen Manga)

Nach einem geheimnisvollen Unfall tötet sich die Besetzung eines Nazi-U-Bootes selbst. Nur einer der Männer bleibt am Leben und entdeckt einen unterirdischen Tempel unbekannter Herkunft. In einer weiteren Geschichte führt das morbide Interesse zweier Edelmänner sie zu ansagbaren Horror während sie auf der Suche nach dämonischen Artefakten sind. Die letzte Geschichte führt ihren Protagonisten zur Stadt ohne Namen. Dort entdeckt er eine verschollene Hochkultur in deren verschütteten Tempeln nie gesehene Wesen zu leben scheinen.


Hierbei handelt es sich um eine Mangaadaption von drei H. P. Lovecraft Kurzgeschichten. Gou Tanabe hat hier die klassischen Geschichten „Der Tempel“ (1920), „Der Hund“ (1922) und „Stadt ohne Namen“ (1921) als Manga umgesetzt. Die Adaptionen sind relativ lose und ändern zum Teil auch wichtige Plotpunkte. Der Kern der Geschichten ist dennoch immer zu erkennen. Der größte Schwachpunkt dieses Mangas ist wie so oft bei visuellen Umsetzungen der Lovecraftschen Werke, Lovecrafts Horror in Bilder zu übertragen. Die Atmosphäre lebt hier eigentlich von den langen Beschreibungen, des Bösen, das letztendlich doch nicht beschrieben werden kann. So vage kann ein visueller Künstler die Beschreibungen leider nicht umsetzen und somit verliert die Erzählung einige ihrer unheimlichen Facetten.

Der Stil hat eine wenig typische Manga Optik. Zwar ist Tanabes Herkunft deutlich sichtbar, insgesamt bedient er sich artistisch doch sehr viel mehr an westlichen und im speziellen europäischen Comics. Dieser Look passt letztlich gut zum Inhalt und gerade „Der Tempel“ ist eine wirklich packende Adaption der original Kurzgeschichte. Die Beiden weiteren Storys können auch gefallen, sind jedoch nicht in der Lage, eine solch packende Atmosphäre zu entwickeln.

Mangatitel für das erwachsene Publikum sind leider immer noch recht rar gesät. Schon allein daher hat dieser Titel eine gewisse Aufmerksamkeit verdient. Für Horrorfans bietet der Manga jedenfalls dringend benötigtes Futter und eine uneingeschränkte Empfehlung.

7 von 10 Grabbeilagen