Ivan der Schmied hat bei einem seiner
Abenteuer seine linke Hand verloren. Damit endet sein Pech jedoch
nicht. Der Zar wird von der Hexe Baba Yaga darüber informiert, dass
Ivan auch ihm und seinem Königreich Unglück bringen wird. Deshalb
versucht dieser nun Ivan los zu werden. Er schickt ihn auf Abenteuer,
die er niemals bestehen könnte. Wie durch ein Wunder kommt er
dennoch erfolgreich zurück, nur um vom Zaren sogleich auf die
nächste Selbstmordmission geschickt zu werden.
Yaga ist ein Action RGP des Breadcrumbs
Interactive Entwickler*innen Studios. Der Titel ist auf PC, PS4,
Nintendo Switch und Xbox One erschienen, hier besprochen wurde die
PS4 Variante. Eure Aufgabe ist es in einer Reiher verschiedener
Dungeons Haupt- und Nebenquests zu erfüllen, um am Ende vielleicht
eurem Unglück zu entkommen. Ihr durchstreift die Dungeons, die nur
nur wenige Interaktionen bieten und sich oft auf Kämpfe gegen
verschiedene Monster, in der Topdown Ansicht. Das Kampfsystem ist
wenig fordernd und lässt auch mit eurem Hammer oder eurer Subweapon
angreifen. Der Hammer kann genauso wie die anderen Waffen mit
Ressourcen am Amboss verbessert werden. Außerdem kann der Hammer als
Wurzgeschoss genutzt werden. Die Subweapons sind Objekte wie
Enterhaken oder ein Kutschrad. Letzteres kann beispielsweise als
Schild genutzt werden. Leider stellen sich die Subweapons und der
Versuch sie zu leveln als wenig hilfreich heraus. So bleibt bis
wenige Ausnahmen der Hammer und der damit verbundene, sehr monotone
Kampfverlauf der Standard für den größten Teil des Games. Auch das
Verbessern der Items ist die Mühe meist nicht wert. Ein gelevelter
Hammer reicht aus um das Spiel zu meistern, da ist der Rest nicht so
wichtig und wird eh zu selten benutzt. Vor allem da ihr Items bei Tod
oder zu hohem Unglück, ihr erhaltet mehr Pech wenn ihr Zauber nutzt,
die nicht zu eurem Verhalten in den Dialogen passen, verlieren könnt.
Zudem bewegt sich euer Charakter sehr langsam, weshalb man sich
eigentlich nur per Ausweichrolle fortbewegt.
Der zentrale Teil des Spiels, nämlich
die Kämpfe, sind also leider nicht so gut geraten und werden sehr
schnell langweilig. Was besonders schade ist, weil alles andere an
„Yaga“ wirklich viel Spaß bringt. Das Setting voll mit
Anspielungen und Neuinterpretationen alter slawischer Sagen und
Märchen ist eine willkommene Abwechslung von standardisierten
Fantasywelten. Die optische Präsentation im wundervoll liebevoll
gezeichneten Comicstil hat mich bis zum Ende begeistert. Die
Videosequenzen sind ebenso super umgesetzt und präsentieren sich
nicht nur optisch ansprechend sondern auch äußerst humorvoll. Dazu
tragen auch die klasse Leistungen der Synchronsprecher*innen bei, die
es selbst bei den kleineren Rollen mit bekannten Namen großer Titel
aufnehmen können. Perfekt wird das alles wenn, dazu noch die
fabelhaft merkwürdig schrulligen Charakterdesigns und Dialoge
kommen. Der Humor ist durchgängig sehr amüsant und da es viele
verschiedene Dialogoptionen gibt, lädt das Spiel zu mehrmaligen
durchspielen ein. Jedenfalls wenn ihr das eigentliche Gameplay nicht
zu trocken empfindet. Ebenfalls ein nicht zu vergessenen Anteil an
der sehr guten Präsentation hat der völlig abgedrehte Soundtrack
der rumänischen Hip-Hop Combo Subcarpați, die elektronische
Elemente mit rumänischem Folk kombiniert. Einzigartig!
„Yaga“ hat viele schlaue Ideen. Zu
keinen Zeitpunkt war ich von den Dialogen und ihren Auswirkungen
gelangweilt. Ivan kann durch intelligentes handeln den Zaren
austricksen, verschiedene Feinde gegeneinander aufbringen oder sich
mit seiner großen Klappe noch mehr Probleme einhandeln. Zudem ist
das Game audiovisuell in allen Punkten ein tolles Erlebnis. Nur
leider verbringt ihr die meiste Zeit im Kampf und das Kampfsystem ist
leider so variationsarm und uninteressant, dass hier schon schnell
Langeweile aufkommt. Nach knapp unter 10 Stunden findet das Spiel
sein Ende und es gibt vieles was ich bei den Dialogen noch probieren
wollen würde, leider ist der Action Teil des Spiels zu wenig
fordernd, zu hölzern und der Rollenspieleinfluss zu seicht als dass
ich noch einmal von Vorne beginnen wollte.
6 von 10 goldene Äpfel