Pokémon 3 – Im Bann der Icognito
(2000) [Polyband]
Ash, Misty und Rocko sind wie immer auf
Reisen. Mittlerweile sind die in der Johto-Region angekommen. In dem
kleinen Örtchen Greenfield wollen sie halt machen und ihre Pokémon
verarzten lassen. Doch die Stadt scheint völlig von einer
mysteriösen Kristallschicht überwuchert zu sein. Im Zentrum dieser
Wucherung lebt die kleine Molly. Mollys Vater war Pokémonforscher,
doch die Icognitos mach denen er suchte nahmen ihn gefangen. Nun
kontrolliert Molly mit ihren Wünschen diese magischen Pokémon und
hat so das legendäre Pokémon Entei wahr werden lassen. Als sie sich
auch eine Mutter wünscht, entführt Entei kurzerhand Ashs Mutti.
Natürlich versucht Ash sie zu befreien. Leicht wird das jedoch
nicht, denn alles was Molly sich vorstellen kann wird Realität und
somit ist sie natürlich nicht ohne Weiteres zu besiegen. Aber auch
die Icognitos werden nicht einfach aufgeben.
Das dritte Kinoabenteuer aus dem
Pokémon Universum präsentiert sich erneut eher als aufgeblasene
Version eines Mehrteilers der Anime TV-Serie. Nur wenig zeichnet „Im
Bann der Icognito“ als würdiges Kinoerlebnis aus. Im Grunde
unterscheidet sich der Film lediglich in seiner Laufzeit von einer
normalen Folge der Animeserie. Die Handlung würde auch problemlos in
eine Doppelfolge passen und auch das Produktionsniveau ist nicht weit
über dem Standard einer zufällig ausgewählten Folge.
In einem Punkt übertrifft dieser Film
jedoch die Serie. Es kommen hier neben klassischer 2D-Animation auch
einige computergenerierte Elemente vor. Diese Animationsart, die ich
eigentlich in fast allen Fällen bei Animes eher als störend
empfinde, wird hier gekonnt eingesetzt. So werden in diesem Fall die
Icognitos auf diese Art animiert, genauso einige der Kampfeffekte und
Kamerafahrten. Trotz des Alters des Films ist er in diesen Punkten
immer noch ansehnlich. Auch ansonsten sind die Animationen in den
actionreichen Momenten gut geraten. Der Film sieht also insgesamt
auch 19 Jahre später gut aus.
Leider bringt eine schöne Optik nicht
viel wenn die Story nur wenig begeistern kann. Zwar ist die
Geschichte um Molly zuerst noch ganz interessant, die zweite Hälfte
des Films besteht dann jedoch nur noch aus wenig spannenden Kämpfen
und ausgedehnten Actionsequenzen. Was schade ist, schließlich hätte
die Handlung ihre Chancen gehabt interessante Wege zu gehen. Im
Ansatz ist es nämlich gar nicht schlecht wie sich hier Themen wie
Einsamkeit und Trauer behandelt werden. Molly ist im Grunde eine der
vielschichtigen Pokèmon Charaktere. Nur wird aus der Grundlage nur
wenig herausgeholt und der Rest ist laute Action.
Die Blu-ray von Polyband ist leider
sowohl vom Bild, als auch vom Ton her nur wenig besser als eine
ordentliche DVD Veröffentlichung. Ebenso schade ist es, dass erneut
nur der deutsche und englische Ton anwählbar sind. Auf den
japanischen Originalton muss wieder verzichtet werden.
5 von 10 ausgedachte Hunde