Montag, 17. Februar 2020

Pokémon Ranger und der Tempel des Meeres (2006) [Polyband]


Pokémon Ranger und der Tempel des Meeres (2006) [Polyband]

Durch einen glücklichen Zufall lernen Ash und seine Freund*innen den Pokémon Ranger Jack kennen. Der ist gerade bei einem Wasserzirkus untergetaucht, da er vor dem bösen Piratenkapitän Phantom auf der Flucht ist. Phantom ist auf der Jagd nach dem Ei des legendären Pokémon Manaphy, dem Prinzen des Meeres. Gemeinsam müssen sie Manaphy in den Wassertempel bringen und das noch bevor die totale Mondfinsternis am Himmel steht. Doch nicht nur der fiese Pirat will das seltene Pokémon stehlen, sondern auch Team Rocket.


Mir ist durchaus bewusst, dass ich als alter Typ nicht unbedingt Teil der Zielgruppe von Pokémon Filmen bin. Nostalgie gepaart mit einer Vorliebe für niedliche Monsterchen haben mir einige Folgen der Animeserie und auch Teile der Filme bisher immer Unterhaltsam gemacht, wenn auch mal mehr und mal weniger. Was jedoch die Regisseure Kunihiko Yuyama (Pokémon - DerFilm, 1998) und Armen Mazlumian (Pokémon 3 – Im Bann der Icognito,2000) mit diesem, dem 9. Pokémon Kinoabenteuer abgeliefert haben ist schon deutlich frech.

Mit einer Spielzeit von nur 105 Minuten könnte man denken es handelt sich hier um eine kurzweilige Abenteuerreise. Weit gefehlt. Denn noch nie hat sich irgendwas im Pokémon Franchise derartig in die Länge gezogen. Nach einer halben Stunde musste ich erstmals checken wie viel Laufzeit noch übrig war, weil ich nicht glauben konnte das da noch viel kommen kann. Der Film hat nur genügend Plot um eine 20-minütige Anime Folge zu füllen. Um damit dann aber einen Film auf 105 Minuten zu bringen bleibt keine andere Chance als jede Szene in die Länge zu ziehen und dazwischen zufällig gewähltes Füllmaterial einzufügen. Im Finale läuft Ash 15 Minuten erschöpft im Kreis ohne das dabei etwas neues passiert. Nach den ersten fünf Minuten passiert erst mal 20 Minuten nichts und wir bekommen eine ganze handvoll Intros gezeigt. Zwischendrin gibt es mehrere mehr-minütige Szenen in denen Pokémon einfach nur schwimmen. Um dann doch den Eindruck zu erwecken es würde etwas passieren werden dann Nebenhandlungen aufgebaut die ins Nichts führen. So verschwindet Manaphy irgendwann. 10 Minuten lang wird er gesucht und alles wirkt aussichtslos. Dann ist er wieder da... einfach so. So viel Aufbau und dann passiert nichts. Und genau das ist symptomatisch für den gesamten Film und es ist derartig auffällig, dass ich auch als kleines Kind das Gefühl gehabt hätte man würde mich veralbern.

Hinzu kommen noch die sehr schwachen Animationen. Technisch ist dieser Film nur schwer von einer normalen Episode der Animeserie zu unterscheiden. Besser sind hier lediglich die teilweise schon schön anzusehenden Hintergrundzeichnungen. Ansonsten sind noch die 3D Animationen auffällig, die sich leider extrem schlecht in ihre Umwelt einfügen und oftmals aussehen als hätte man die richtigen Texturen vergessen einzufügen und stattdessen einfarbige und unfertige Platzhalter da gelassen.

Ich bin selten Überrascht wenn ich als Erwachsener nicht allzu sehr von einem Pokémon Film unterhalten werde. Es wäre zwar schön wenn ich mich dabei nicht langweile, aber diese Filme sind nun mal nicht für Erwachsene erschaffen und das ist völlig okay. Bei diesem Film hier war es aber erstmals so, dass ich mir aber auch nicht vorstellen konnte wie ich als Kind damit Spaß haben könnte. Außer den schönen Hintergründen wüsste ich wirklich nichts positives über den Film zu sagen, es gab nicht mal einen spannenden Pokémon Kampf.

Der Film ist nun bei Polyband auf Blu-ray erschienen. Bild- und Tonqualität sind dem Medium angemessen. Bonusmaterial gibt es keines, der japanische O-Ton ist ebenfalls nicht anwählbar. Dafür ist die englische Synchronisation mit auf der Disc.

3 von 10 coole Krabben