Pokémon Ranger und der Tempel des
Meeres (2006) [Polyband]
Durch einen glücklichen Zufall lernen
Ash und seine Freund*innen den Pokémon Ranger Jack kennen. Der ist
gerade bei einem Wasserzirkus untergetaucht, da er vor dem bösen
Piratenkapitän Phantom auf der Flucht ist. Phantom ist auf der Jagd
nach dem Ei des legendären Pokémon Manaphy, dem Prinzen des Meeres.
Gemeinsam müssen sie Manaphy in den Wassertempel bringen und das
noch bevor die totale Mondfinsternis am Himmel steht. Doch nicht nur
der fiese Pirat will das seltene Pokémon stehlen, sondern auch Team
Rocket.
Mir ist durchaus bewusst, dass ich als
alter Typ nicht unbedingt Teil der Zielgruppe von Pokémon Filmen
bin. Nostalgie gepaart mit einer Vorliebe für niedliche Monsterchen
haben mir einige Folgen der Animeserie und auch Teile der Filme
bisher immer Unterhaltsam gemacht, wenn auch mal mehr und mal
weniger. Was jedoch die Regisseure Kunihiko Yuyama (Pokémon - DerFilm, 1998) und Armen Mazlumian (Pokémon 3 – Im Bann der Icognito,2000) mit diesem, dem 9. Pokémon Kinoabenteuer abgeliefert haben ist
schon deutlich frech.
Mit einer Spielzeit von nur 105 Minuten
könnte man denken es handelt sich hier um eine kurzweilige
Abenteuerreise. Weit gefehlt. Denn noch nie hat sich irgendwas im
Pokémon Franchise derartig in die Länge gezogen. Nach einer halben
Stunde musste ich erstmals checken wie viel Laufzeit noch übrig war,
weil ich nicht glauben konnte das da noch viel kommen kann. Der Film
hat nur genügend Plot um eine 20-minütige Anime Folge zu füllen.
Um damit dann aber einen Film auf 105 Minuten zu bringen bleibt keine
andere Chance als jede Szene in die Länge zu ziehen und dazwischen
zufällig gewähltes Füllmaterial einzufügen. Im Finale läuft Ash
15 Minuten erschöpft im Kreis ohne das dabei etwas neues passiert.
Nach den ersten fünf Minuten passiert erst mal 20 Minuten nichts und
wir bekommen eine ganze handvoll Intros gezeigt. Zwischendrin gibt es
mehrere mehr-minütige Szenen in denen Pokémon einfach nur schwimmen.
Um dann doch den Eindruck zu erwecken es würde etwas passieren
werden dann Nebenhandlungen aufgebaut die ins Nichts führen. So
verschwindet Manaphy irgendwann. 10 Minuten lang wird er gesucht und
alles wirkt aussichtslos. Dann ist er wieder da... einfach so. So
viel Aufbau und dann passiert nichts. Und genau das ist symptomatisch
für den gesamten Film und es ist derartig auffällig, dass ich auch
als kleines Kind das Gefühl gehabt hätte man würde mich veralbern.
Hinzu kommen noch die sehr schwachen
Animationen. Technisch ist dieser Film nur schwer von einer normalen
Episode der Animeserie zu unterscheiden. Besser sind hier lediglich
die teilweise schon schön anzusehenden Hintergrundzeichnungen.
Ansonsten sind noch die 3D Animationen auffällig, die sich leider
extrem schlecht in ihre Umwelt einfügen und oftmals aussehen als
hätte man die richtigen Texturen vergessen einzufügen und
stattdessen einfarbige und unfertige Platzhalter da gelassen.
Ich bin selten Überrascht wenn ich als
Erwachsener nicht allzu sehr von einem Pokémon Film unterhalten
werde. Es wäre zwar schön wenn ich mich dabei nicht langweile, aber
diese Filme sind nun mal nicht für Erwachsene erschaffen und das ist
völlig okay. Bei diesem Film hier war es aber erstmals so, dass ich
mir aber auch nicht vorstellen konnte wie ich als Kind damit Spaß
haben könnte. Außer den schönen Hintergründen wüsste ich
wirklich nichts positives über den Film zu sagen, es gab nicht mal
einen spannenden Pokémon Kampf.
Der Film ist nun bei Polyband auf
Blu-ray erschienen. Bild- und Tonqualität sind dem Medium
angemessen. Bonusmaterial gibt es keines, der japanische O-Ton ist
ebenfalls nicht anwählbar. Dafür ist die englische Synchronisation
mit auf der Disc.
3 von 10 coole Krabben
3 von 10 coole Krabben