Mark Brandis - 24 - Blindflug zur Schlange (Folgenreich)
Gute sechs Monate sind vergangen seitdem Mark Brandis (Michael Lott) seine Arbeit für die VEGA quittiert hat (siehe: Triton Passage) um der Degradierung zu entkommen die ihm für seine Befehlsverweigerung blühte. Entgegen seiner Anweisungen rettete damals die Besatzung eines feindlichen Raumschiffes, das in Not geraten war. Ohne seine Weltraumfluglizenz hat er nur wenige Möglichkeiten anderen Menschen in Not zu helfen. Lizenz hin oder her, als er erfährt, dass sein alter Freund Grischa Romen (David Nathan) mit samt seinem Schiff von Weltraumpiraten attackiert wurde, macht er sich sogleich mit Pablo Torrente (Martin Kessler) daran ihm zur Hilfe zu kommen. Nur wenig später finden die beiden sich selbst in der Gewalt des Piratenkapitän Achmed Khan (Charles Rettinghaus) wieder. Dieses Unglück bringt sie aber näher an ihr Ziel als sie gedacht hätten.
Nachdem sich mit der vergangenen Episode einiges für Mark Brandis und die VEGA verändert hat, wird hier die nächste große Veränderung vorbereitet. Brandis möchte nämlich eine intergalaktisches und unabhängiges Weltraumrettungsunternehmen aufbauen. In dieser Folge geht es aber nicht um die politischen Probleme die Brandis dafür im Weg stehen, sondern wir dürfen miterleben wie er inkognito gemeinsam mit seinem alten Freund Pablo Torrente gegen die Piraten antritt. Inhaltlich ist die Folge daher nicht unbedingt das aller aufregendste, sondern einfach nur ein spannendes Weltraumabenteuer. Dieses Abenteuer dient daher mehr als Brücke zwischen Brandis Kündigung und der Gründung seiner neuen Organisation. Aber nur weil die Episode nicht ganz den Tiefgang anderer Folgen hat macht es sie nicht schlechter, schon allein weil die Folge auch vollgepackt ist mit Andeutungen auf Dinge die sich entwickeln, passiert sind und noch kommen werden. Das Brandis Universum wird dank des tollen Skripts mal wieder super zusammengehalten.
Zu hören gibt es diesmal also eine abenteuerlichere Folge mit viel Action und auch so mancher Thriller artigen Passage. Zum Schluss werden auch noch ruhigere Töne angeschlagen, also egal was ihr bevorzugt, ihr solltet gut unterhalten werden. Langeweile kam bei mir jedenfalls keine auf. Liegt natürlich auch diesmal zum Teil an den sehr guten Sprecherleistungen. Michael Lott ist klasse, Martin Kessler (hier wieder mal unter dem Namen Martin Keßler angeführt) ebenso und als Piraten Anführer kann Charles Rettinghausen gefallen. Darüber das David Nathan einer der ganz duften Sprecher ist muss man ja eigentlich keine Worte mehr verlieren. Die Entscheidung wirklich einen Chinesen für die chinesische Rolle zu besetzen hat mir sehr gefallen. Endlich mal kein deutscher Sprecher der sich irgendwelche albernen Akzente ausdenkt.
Musikalisch ist die Folge sehr unauffällig, aber gleichzeitig genauso stimmungsvoll. Geräuschlich werden auch alle Register gezogen, nur ein ständiges nerviges Pfeifen hat mich sehr gestört. Am Ende der Folge musste ich aber feststellen, dass das Pfeifen von dem Nachbarskind kam, das unter dem Fenster Flöte spielen geübt hat. Gibt also nichts zu meckern, aber passt besser auf die Nachbarskinder auf wenn ihr diese Folge hört. Man weiß ja nie.
Mark Brandis bleibt weiterhin die beste Science-Fiction Serie am Markt. Die Konkurrenz ist zwar auch nicht sonderlich stark, aber auch wenn es anders wäre, müsste die Serie die Konkurrenz auf keinen Fall scheuen. Fans greifen am besten wieder vertrauensvoll zu.
8,2 von 10 Folterkammern