Tai Chi Zero (2012) [Koch Media]
Im China des 19. Jahrhunderts sorgt ein kleines, versteckt in den Bergen gelegenes Dörfchen für aufsehen. Denn dessen Einwohner sind meister einer unbesiegbaren Kampfeskunst: Tai Chi! Der junge Söldner Yang (Yuan Xiaochao) muss genau diese Technik erlernen um nicht an seinem Blutgerinnsel auf der Stirn zu sterben. Doch genauso wie alle lernwilligen vor ihm, wird auch er verprügelt und verjagt. Allerdings lässt er sich von ihnen nicht verjagen und schaut bei jedem Angriff Details der Technik ab, bis er irgendwann selbst in der Lage ist sich gegen einen der Dörfler zu wehren. So kommt es endlich dazu das man ihn respektiert und ihn aufnimmt. Schon kommt neue Gefahr auf, als fiese Industrielle das Dorf platt machen wollen. So wird Yang zum Hoffnungsträger im Kampf gegen gigantische, dampfbetriebene Roboter.
Mit dem ersten Teil seiner Tai Chi Trilogie versucht Regisseur Stephen Fung das Martial Arts Genre zu neuer Stärke zu verhelfen. Sein Plan dazu ist es einfach so viel in den Film zu packen das jeder Zuschauer alles bekommt was er haben möchte. Komik, Tragik, Action, Fantasy, Steampunk, Martial Arts, Abenteuer und auch eine Liebesgeschichte. Hier ist alles drin. Slapstick ist genauso wie die typischen Trainingszenen zu sehen, natürlich wird so was Temporeich inszeniert, ständig wird auf eine andere Kameraeinstellung umgeschnitten und kein Frame kommt ohne eine riesige Ladung CGI aus. Auch Wire-Fu darf nicht fehlen und dass man das Ganze in 3D gefilmt hat versteht sich von allein.
Stephen Fung spielt auch eine der größeren Rollen und auch ansonsten sind einige der größeren Hong Kong Stars dabei. Qi Shu (The Transporter), Angelababy, sogar alte Stars wie Hark-On Fung (Police Story) und der alte Bruceploitation Star Siu-Lung Leung (D-Day in Macao). Genauso biedert man sich musikalisch quasi bei allen an. Es gibt Hip Hop Stücke, Metal Songs und auch Dubstep Gedönse. Oftmals auch gerne alles in einem Song. Es gibt nur selten eine Minute wo nicht alle Elemente gleichzeitig auftauchen. Hinzu kommen noch viele Comicelemente, kürzere animierte Passagen und viele Erklärungsboxen.
Der Film biedert sich bei so vielen verschiedenen Geschmäckern gleichzeitig an, dass sich eigentlich niemand davon angesprochen fühlen kann. Außerdem ist jedes einzelne Element derart verwässert das nichts wirklich von Interesse ist. Selbst der extrem übertriebene Stil wirkt nach ein paar Minuten nur noch öde weil alles viel zu glattgebügelt und gefällig wirkt. Somit hinterlässt der Film auch absolut keinen Eindruck, abgesehen davon, dass er irgendwie ganz kurzweilig aber sehr unspektakulär und anbiedernde Weise unterhalten konnte. Nichts dolles, aber für Martial Arts Fans mit einem albernen 3D Fetisch durchaus zu empfehlen.
An der Qualität der Koch Media DVD gibt es absolut nichts auszusetzen und auch die deutsche Synchro ist gut geworden. Als Bonus gibt es noch den Kinotrailer auf deutsch und Mandarin, sowie circa 10 Minuten an kleinen Featuerettes über die Effekte, die Action und so weiter.
5,4 von 10 Tofus in Kampfszenen